Pressemitteilung Nr. 412 vom 28.06.2019 Treffen der Masterplan-Klimaschutz-Kommunen in Potsdam

Oberbürgermeister Mike Schubert begrüßt die Teilnehmenden beim Treffen der Masterplan-Klimaschutz-Kommunen in Potsdam
© Oberbürgermeister Mike Schubert begrüßt die Teilnehmenden beim Treffen der Masterplan-Klimaschutz-Kommunen in Potsdam
Oberbürgermeister Mike Schubert begrüßt die Teilnehmenden beim Treffen der Masterplan-Klimaschutz-Kommunen in Potsdam. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Cordine Lippert

Am Donnerstag, 27. Juni 2019, begrüßte Oberbürgermeister Mike Schubert in der Wissenschaftsetage (WIS) im Bildungsforum Potsdam Vertreterinnen und Vertreter der Masterplan-Kommunen 100% Klimaschutz bis 2050, um mit ihnen die Möglichkeiten des Beitrages eines jeden rinzelnen zum Klimaschutz in Städten zu besprechen. Eingeladen hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dass in den vergangenen zwei Jahren sehr erfolgreich das Projekt KLiB – Klimaneutral Leben in Berlin – durchgeführt hat.

In dem Projekt hatten 100 repräsentative Haushalte zwei Jahre versucht, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dazu wurde ein üblicher CO2-Rechner – der normalerweise nur jährlich rechnet - soweit qualifiziert, dass sich der Fußabdruck wöchentlich abbilden ließ. Dabei kamen interessante Ergebnisse heraus. Am klimaschädlichsten wirkte sich das Mobilitätsverhalten der Protagonisten aus. Wer seine lang geplante Reise mit dem Flugzeug ehrlich bilanzierte, der hat seine kompletten Einsparungen beim Heizen oder Strom schnell verloren.

Dieses Projekt macht damit den Bürgerinnen und Bürgern die eigentlichen Klimakiller in ihrem Verhalten bewusst und zeigt die Verantwortung und den Einfluss eines jeden für das Klima, adressiert dadurch aber auch sehr deutlich den Handlungsbedarf für die Politik. Doch wie sich dieses Ergebnis und Wissen nun weiter in der Praxis der Kommunen für guten Klimaschutz nutzen lassen kann, darüber wollen die Vertreterinnen und Vertreter der Masterplan-Klimaschutz-Kommunen und ausgewählter anderer Kommunen, z.B. aus Konstanz gemeinsam sprechen. Das Bundesministerium für Umwelt fördert diesen Ansatz.

In seiner Begrüßung sagte Oberbürgermeister Schubert: „Ich freue mich sehr über diese Projektvorstellung, weil sie die Wirkung und den Erfolg von Reallaboren deutlich macht. Aus diesem Ansatz können wir auch in Potsdam vieles herausziehen. Erste Weichen wurden dafür mit der Klimapartnerschaft zwischen der Landeshauptstadt und den verbundenen Unternehmen mit der Klimawissenschaft der Stadt bereits gestellt. Als Masterplan-Klimaschutz-Kommune gehört Potsdam zu den Vorreitern im Klimaschutz, schon lange vor der Diskussion um einen kommunalen Klimanotstand. Wir haben bereits zahlreiche Aktivitäten in der Stadt, die vielleicht für den Bürger nicht immer gleich sichtbar sind. Unsere Stadtwerke haben einen Energiespeicher neben das immer noch moderne KWK-Kraftwerk gestellt. Die ProPotsdam baut Passivhäuser. Wir wollen Krampnitz als klimaneutralen Stadtteil entwickeln. Jährlich findet im Volkspark das Umweltfest statt, wir verleihen den Klimapreis, führen mit dem Kommunalen Immobilien Service (KIS) den Wettbewerb Energiesparschulen durch und haben den Potsdamer Kongresspreis um einen Nachhaltigkeitspreis erweitert. Uns ist der Impuls des Berliner KLiB-Projektes sehr wichtig, um mit anderen Kollegen zu besprechen, wie in Zukunft Öffentlichkeitsarbeit für das wichtige Thema Klimaschutz noch erfolgreicher werden kann.“

Dr. Fritz Reusswig vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) e.V. ergänzte: „Nachdem wir am PIK das Projekt "Klimaneutral Leben in Berlin" (KliB) erfolgreich zu Ende gebracht haben -  mit 100 Haushalten, die innerhalb eines Jahres ihren CO2-Fussabdruck deutlich reduzieren konnten -, möchten wir mit dem Workshop am Donnerstag und Freitag gemeinsam mit im Klimaschutz aktiven Kommunen darüber nachdenken, wie man solche Reallabore in ganz Deutschland umsetzen kann. Ziel soll es sein, Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz bei sich zuhause und in der Kommune zu aktivieren. Wir hoffen sehr, dass das BMU als fördernde Institution das auch bundesweit unterstützt. Potsdam ist für uns am PIK auch deshalb ein sehr guter Veranstaltungsort, weil sich die Landeshauptstadt als Masterplankommune sehr ehrgeizige Klimaschutzziele vorgenommen hat, bei der es die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger dringend braucht. Wir freuen uns auch sehr, dass Mike Schubert für unseren Workshop Zeit findet und ein Grußwort sprechen wird. Wir verstehen das auch als Zeichen an alle Potsdamerinnen und Potsdamer, die von der Politik im Allgemeinen und ihrer Kommune im Besonderen mehr Engagement für den Klimaschutz einfordern.“

Mehr Information
https://klimaneutral.berlin/
https://www.potsdam.de/kategorie/masterplan-100-klimaschutz