Pressemitteilung Nr. 34 vom 22.01.2021 Kitas werden geöffnet, aber sicher

Stadt trifft weitere Sicherheitsmaßnahmen für Personal und Kinder vor Rückkehr zum Regelbetrieb / Regelmäßige Antigen-Spucktests für Mitarbeitende geplant / Kita-ErzieherInnen sollen medizinische Maske erhalten und tragen / Träger brauchen Vorlauf
Kita-Erzieherin am Tisch
© adobestock.com/riopatuca images
Kita-Erzieherin am Tisch (Foto: adobestock.com/riopatuca images)

Der Verwaltungsstab der Landeshauptstadt Potsdam hat am Freitag, 22. Januar 2021, weitere Sicherheitsmaßnahmen für die Rückkehr der Kindertagesbetreuung in den Regelbetrieb beschlossen, um auf die Forderungen von Trägern, Elternbeirat und Erziehergewerkschaft Verdi nach einem sicheren Öffnen der Potsdamer Kitas einzugehen. Vor dem Hintergrund der nachgewiesenen mutierten Virusvarianten im benachbarten Berlin wurde entschieden, zuerst die Sicherheitsmaßnahmen für die Kitas noch einmal zu erhöhen und dann in den Regelbetrieb zurückzukehren. „Wir folgen dabei dem Votum des Kita-Elternbeirats, der unter dem Motto ‚Offene Kitas – aber sicher!‘ eine Öffnung der Einrichtungen mit Sicherheitsmaßnahmen gefordert hat. Wir wollen die Kitas stabil und verlässlich öffnen, die Gefahr einer Infektion und die damit einhergehende Gefahr einer Erkrankung möglichst gering halten“, sagt Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport.

Zur Vorbereitung der neuen Sicherheitsstandards in den Einrichtungen werden noch einige Tage Vorbereitungszeit benötigt, daher wird in der kommenden Woche weiterhin noch eine Notbetreuung angeboten. Fast die Hälfte der Kita-Kinder in Potsdam nehmen die Notbetreuung derzeit in Anspruch. Aktuell gibt es in sechs Kindertageseinrichtungen im Rahmen der Notbetreuung positive Fälle, insgesamt sind aktuell 203 Kinder und Jugendliche sowie 34 Mitarbeitende aus Schule und Kita als Kontaktpersonen in Quarantäne.

„Zugegebenermaßen hatten wir erwartet, dass es diesmal eine einheitliche Umsetzung des Beschlusses der Ministerpräsidenten und des Bundes gibt und gerade Brandenburg aufgrund der hohen Inzidenz und des Auftretens der Virusmutation B1.1.7 in Berlin - so wie alle anderen ostdeutschen Bundesländer - eine restriktive Begrenzung vornimmt“, sagt Verwaltungsstabsleiterin Brigitte Meier. Nach dem heutigen Lagebild des Landes hat Brandenburg mit einer Inzidenz von 194,4 hinter Thüringen die zweithöchste Inzidenz bundesweit. Das Land fordert in der Eindämmungsverordnung die Schließung der Einrichtungen ab einer Inzidenz von 300 Neu-Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Dabei lässt es den Landkreisen und kreisfreien Städten aber die Möglichkeit, bei einem regionalen Infektionsgeschehen weitere Maßnahmen zu ergreifen. „Wir reagieren mit unserer Entscheidung auf die Vorgabe des Landes, auf das regionale Infektionsgeschehen bei unseren Maßnahmen zu schauen. Diese Aussage wurde gestern durch das Land getroffen, sodass wir heute im Verwaltungsstab darauf reagieren konnten“, so Brigitte Meier weiter.

Aufgrund des Infektionsgeschehens in der Region, zu der Potsdam-Mittelmark mit einer Inzidenz von über 300 in den vergangenen Tagen und aktuell 242,9 gehört, sowie Berlin, wo bereits die neuartigen Virusmutationen nachgewiesen worden sind, hat Potsdam sich entschieden, vor der Rückkehr in den Regelbetrieb in Abstimmung mit den Trägern weitere Sicherheitsvorkehrungen für die Kinder und Mitarbeitenden zu treffen. Zu den Sicherheitsmaßnahmen sollen beispielsweise regelmäßige Antigen-Spucktests der etwa 2000 Mitarbeitenden in Potsdamer Kindertageseinrichtungen gehören. Der Spucktest erfolgt ohne körperlichen Eingriff und liefert ein Ergebnis innerhalb von 10 bis 15 Minuten. Der Test verfügt über eine hohe Sensitivität und Spezifität. Auf einen positiven Spucktest folgt zwingend eine PCR-Testung. Zudem sollen alle Mitarbeitenden der Einrichtung einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen, bei Erzieherinnen und Erziehern gilt diese für die Arbeit mit Kindern ab drei Jahren.

Die kommende Woche wird von den Trägern und der Landeshauptstadt Potsdam genutzt, um die beschriebenen Maßnahmen umzusetzen. Sofern die Bewertung der Indikatoren weiterhin die Gesamteinschätzung zulassen, dass die kommunale Corona-Ampel „Gelb“ beziehungsweise „Grün“ zeigen, erfolgt die Öffnung der Kindertageseinrichtungen zum Montag, 1. Februar 2021. Diese Entscheidung trifft der Verwaltungsstab auf der Basis der relevanten Indikatoren am kommenden Mittwoch, 27. Januar 2021.

Die Leiterin des Verwaltungsstabes Corona der Landeshauptstadt, Brigitte Meier, sagt: „Es gibt in der aktuellen Lage der Pandemie keine Garantie für langfristig geöffnete Kitas. Die Lage ist aufgrund der gefährlichen Virusmutationen, die es schon in Berlin gibt und auf die wir in Potsdam als erste im Land Brandenburg stichprobenartig testen, weiterhin sehr unsicher.“

Hintergrund:
Der Verwaltungsstab bewertet die aktuelle Corona-Gesamtlage anhand der verschiedener Indikatoren. Demnach fließen in die Bewertung der Lage vier Faktoren ein: der aktuelle 7-Tage-Inzidenzwert (I-Wert) inklusive Tendenz der vergangenen Tage in Potsdam, der I-Wert in den Nachbarregionen Berlin, Potsdam-Mittelmark und Havelland, die Verfügbarkeit von Intensivbetten in Potsdam und im Klinikverbund VCC Westbrandenburg sowie der Anteil der für Covid-19-Patienten benötigten und von ihnen belegten Betten in den Kliniken im Verbund VCC Westbrandenburg. Aktuell steht im Gesamtergebnis aller Indikatoren die Potsdamer Corona-Ampel auf Gelb. In Abhängigkeit der Farbe entscheidet der Verwaltungsstab immer mittwochs über die aktuellen Maßnahmen. Zur Potsdamer Corona-Ampel