Pressemitteilung Nr. 264 vom 17.05.2021 Potsdam gratuliert zum 75. Gründungstag der DEFA

Oberbürgermeister Mike Schubert: „Die DEFA gehört zu Potsdam“
Das Eingangstor zum Studio Babelsberg, 2017 - Entrance to Studio Babelsberg, 2017 (©
© Mathias Marx)
Das Eingangstor zum Studio Babelsberg, 2017 - Entrance to Studio Babelsberg, 2017 (© Foto: Mathias Marx)

Die Landeshauptstadt Potsdam gratuliert zum 75. Gründungstag der DEFA. Vor 75 Jahren, am 17. Mai 1946, wurde in Potsdam-Babelsberg die Deutsche Film AG (DEFA) gegründet. Die DEFA startete mit Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ und produzierte als letzten Film „Novalis – Die blaue Blume“ im Jahr 1993. In den über 46 Jahren ihres Bestehens entstanden etwa 700 Spielfilme, aber auch rund 2500 Dokumentar- und Kurzfilme sowie 950 Animationsfilme. Dabei reichten die Genres von der Komödie über das Drama bis zur Science-Fiction, auch Propagandawerke waren darunter. Knapp 20 Filme wurden in der DDR verboten, darunter so bedeutende Werke wie Frank Beyers „Spur der Steine“ und Kurt Maetzigs „Das Kaninchen bin ich“.

Oberbürgermeister gratuliert für alle Potsdamerinnen und Potsdamer: „Die DEFA gehört zu Potsdam. Sie ist Teil der mehr als 100-jährigen Film-Geschichte unserer Stadt, und sie ist Teil der Auszeichnung Potsdams als UNESCO Creative City of Film. Aber sie ist noch viel mehr: sie prägte die Biografie vieler Potsdamerinnen und Potsdamer. Das meint nicht nur die berufliche Vita der Schauspielerinnen und Schauspieler, der Regisseure, der Filmmusiker, der Drehbuchautoren, der Masken-, Kostüm- und Szenenbildner sowie der vielen anderen Gewerke, von deren Arbeit der Erfolg der DEFA-Filme abhing. Alle einzelnen Akteure aufzuzählen würde den Rahmen dieses Glückwunsches sprengen. Aber es sind ausdrücklich alle gemeint.“

Die Filme, die in den Babelsberger Studios entstanden und an vielen Orten in der Landeshauptstadt, im heutigen Land Brandenburg, den anderen neuen Bundesländern, aber auch in anderen Ländern gedreht wurden, haben viele Potsdamerinnen und Potsdamer von klein auf begleitet – als Kinderfilme wie beispielsweise „Moritz in der Litfaßsäule“, als Kultfilme wie „Die Legende von Paul und Paula“, als Verbotsfilme wie „Wenn du groß bist, lieber Adam“ oder als Klassiker wie die „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. DEFA-Produktionen haben die Diskussion um gesellschaftliche Themen entfacht und begleitet – im positivem wie im negativen Sinne.

Im August 1992 wurden die ehemaligen DEFA-Filmstudios in Babelsberg an den französischen Konzern Compagnie Générale des Eaux (heute: Vivendi Universal) durch die Treuhandanstalt verkauft.

Bis heute ist Babelsberg einer der wichtigsten und attraktivsten Film- und TV-Produktionsstandorte in Europa. In der Bewerbung der Landeshauptstadt um den Titel der UNESCO Creative City of Film war es ein wesentliches Ziel, das reiche filmische Erbe Potsdams zu vermitteln, woran DEFA-Produktionen einen wesentlichen Anteil haben.