Pressemitteilung Nr. 159 vom 13.03.2018 Delegation zu Besuch in Potsdams afrikanischer Partnerstadt Sansibar

Landeshauptstadt unterstützt der Reaktivierung des Botanischen Gartens in Kilimani/ 200 von Potsdamerinnen und Potsdamern gespendete Brillen im Gepäck
Potsdamer Delegation besucht Sansibar
© Potsdamer Delegation besucht Sansibar
Potsdamer Delegation besucht Sansibar. Foto Landeshauptstadt Potsdam

Vom 8. bis zum 20. März 2018 besucht eine Delegation aus der Landeshauptstadt Potsdam Sansibar, um das zweite Nakopa-Projekt in der Praxis zu starten. Seit April 2017 pflegt die Landeshauptstadt Potsdam offiziell eine Städtepartnerschaft mit der afrikanischen Stadt Sansibar. Nakopa ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) über drei Jahre mit 360.000 Euro gefördertes, nachhaltiges Projekt zur Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte.  Neben der Reaktivierung des Botanischen Gartens in Kilimani hat das Projekt die nachhaltige Entwicklung der Stadtgebiete Kikwajuni und Kilimani und die Gestaltung der Freiräume in Kikwajuni nach dem Vorbild der Gartenstadt Drewitz zur Aufgabe.

Zu der Delegation zählten neben der Bereichsleiterin der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam, Cordine Lippert, Dr. Torsten Lipp, Dr. Michael Burkart und Hanna Schreier von der Universität Potsdam, Kristy Shaw, Head of Ecological Restoration and Tree Conservation BGCI (Botanic Gardens Conservation International) Africa Office Nairobi sowie Uwe Scharf, ein Botanikwissenschaftler aus Leipzig.

Am Sonntag den 11. März 2018 fand im Mazsons`s Hotel ein Kick-off Meeting mit 40 Teilnehmern der Gemeinschaften beider Projektgebiete, Gemeindevertretern, Repräsentanten des Ministerium für Umwelt und des Forstministerium, sowie der Universität Sansibars SUZA statt. Zu Beginn stellte der sansibarische Projektkoordinator Mzee Khamis Juma die Partnerschaft vor, anschließend präsentierte Cordine Lippert das Gesamtprojekt und die geplanten Meilensteine. Es folgte Dr. Michael Burkart, der wissenschaftliche Leiter des Botanischen Gartens Potsdam und Kirsty Shaw von BGCI, um die Aufgaben und Funktionen eines Botanischen Gartens zu erläutern.

Im anschließenden Workshop moderierte Dr. Torsten Lipp die Diskussion der Einwohner und
Repräsentanten der Kommune und konnte eine gemeinsame Erklärung zur Reaktivierung  des Botanischen Gartens Sansibars herbeiführen. Der ehemalige Garten wurde von Sir John Kirk im Jahr 1870 gegründet, so dass 2020 sein einhundertfünfzigstes Jubiläum ansteht. Das zweite Nakopa-Projekt der Kommunen bietet eine gute Möglichkeit diesen Garten zu reaktivieren und alle Teilnehmer waren sich einig, dies bis zum Jahr 2020 umzusetzen. Am Ende des Tages wurde ein „Agreement-Protocol“ unterzeichnet. Im Ergebnis wird die Kommune hauptverantwortlich für den Garten sein und die Universität SUZA deren wissenschaftlicher Partner. Kirsty Shaw stellte Verbindungen zu anderen Gärten in Tansania und generell in Afrika in Aussicht und kündigte an, bei der Einwerbung von Geldern über entsprechende Programme der BGCI zu helfen. In den folgenden Tagen werden die Experten aus Potsdam die Projektgebiete näher untersuchen und beginnen, die Kollegen aus Sansibar anhand der praktischen Anwendung im Umgang mit GIS und GPS zur Kartierung und Bestandsaufnahme des Geländes und der aktuellen Bepflanzung zu schulen.

Die Delegation ist aber nicht nur zur Beratung in Sansibar, sie hat auch Nützliches dabei. Da es den Menschen oft an den einfachsten und alltäglichsten Dingen fehlt, rief die Landeshauptstadt Potsdam im vergangenen Jahr auf Anregung der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Birgit Müller, dazu auf, nicht mehr benötigte, aber noch gut erhaltene Brillen für Sansibar zu sammeln. 200 Brillen der Potsdamer Bürger wurden jetzt nach Sansibar gebracht. Auch ein Lensometer, also ein augenoptisches Messgerät, konnte dank der  Spende der Potsdamer Schauspielerin Gerit Kling beschafft werden. In Kooperation mit dem „Zanzibar Outreach Program“ werden die Brillen nun im Laufe der Woche ausgemessen und deren Stärke bestimmt. Es ist geplant, am Montag den 19. März 2018 die Kinder der Mwanakwerekwe `H Primary School und der Mwembeladu Secondary School zu untersuchen und Kinder mit schlechten Augenwerten mit passenden Brillen auszustatten.

„Wir sind über diese Spende außerordentlich glücklich“ sagte Dr. Naufal vom Outreach Program. „Wir versuchen seit einem halben Jahr ein Lensometer zu beschaffen, doch war es bisher nicht möglich, durch die großzügige Spende sind wir nun auch in der Lage die 500  im Outreach Center vorhandenen Brillen aus anderen Spendenaktionen zu vermessen und an Bedürftige Bewohner Sansibars auszuhändigen“ fügte er hinzu.