Pressemitteilung Nr. 145 vom 05.03.2019 Festveranstaltung zum Internationalen Frauentag im Potsdam Museum

Filmische und musikalische Spurensuche zu Komponistinnen
Internationaler Frauentag 2019
© Internationaler Frauentag 2019
Internationaler Frauentag 2019

Zur diesjährigen Festveranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März ab 17 Uhr lädt die Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth alle Potsdamerinnen und Potsdamer herzlich ein. „Hälfte-Hälfte!“ ist der Titel der diesjährigen Brandenburgischen Frauenwoche. „Hälfte-Hälfte: Das ist noch längst nicht überall der Fall“, sagt Trauth. So sind zum Beispiel in manchen Berufen Frauen deutlich unterrepräsentiert.

Bei der kostenfreien Festveranstaltung im Potsdam Museum geht es um die Unterrepräsentanz weiblicher Komponistinnen. „Komponieren war jahrhundertelang eine reine Männerdomäne. Lange Zeit wurde Frauen die Fähigkeit zu komponieren schlichtweg abgesprochen, weil es unweiblich sei und Frauen von Haus aus nicht kreativ seien. Frauen durften allenfalls Klavierlehrerinnen werden“, sagt Martina Trauth. „Noch im Jahr 2013 meinte Bruno Mantovani, Chef des Pariser Konservatoriums, dass Komponieren eine zu große, körperliche Anstrengung‘ für Frauen wäre“, so Trauth weiter. Statistiken zeigen ein düsteres Bild von der Arbeit weiblicher Komponistinnen. So spielten zum Beispiel die Berliner Philharmoniker in der Spielzeit 2017/2018 gerade mal ein Werk einer Komponistin. Der Anteil von Werken von Komponistinnen in den Programmen deutscher Festivals für Neue Musik lag 2013 bei nur 13 Prozent. „Musik von Komponistinnen wird so selten aufgeführt, weil es zu wenig Bewusstsein für dieses Thema gibt“, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Musik von Frauen ist kein Standardrepertoire in Musikschulen, Komponistinnen fehlen in Schulbüchern, so dass man gar nicht erfahren kann, dass Frauen selbstverständlich auch als Komponistinnen arbeiten können.“

Martina Trauth möchte mit der Festveranstaltung für das Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Kunst sensibilisieren. „Komponistinnen sollten nicht weiterhin als seltene Spezies bezeichnet werden, sonst ist der Weg zur Gleichberechtigung gar noch zu weit“, sagt Trauth. Diesen Weg geht die Potsdamer Gleichstellungsbeauftragte nun konsequent in ihrer Festveranstaltung an. Dafür konnte sie die Pianistin Kyra Steckeweh und den Filmemacher Tim van Beveren gewinnen. Der Abend führt durch eine filmische und musikalische Spurensuche zu den Lebens- und Wirkungsstätten der Komponistinnen Mel Bonis, Lili Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Mayer. Kyra Steckeweh wird ein Konzert mit Stücken, geschrieben von Frauen, geben und somit „unerhörten“ Kompositionen eine Bühne verleihen. Nach der Pause mit kleinem Buffet geht es mit dem preisgekrönten Film „Komponistinnen“ mit anschließender Diskussion weiter.