Pressemitteilung Nr. 23 vom 19.01.2021 Bericht der Expertenkommission veröffentlicht

Unterlagen werden am Mittwoch in den Hauptausschuss eingebracht
Klinikum Ernst von Bergmann, Außenansicht. Foto Klinikum EvB
© Klinikum Ernst von Bergmann, Außenansicht. Foto Klinikum EvB
Klinikum Ernst von Bergmann, Außenansicht. Foto Klinikum EvB

Der Aufsichtsrat des Klinikum Ernst von Bergmann (KEvB) hat auf Antrag des Oberbürgermeisters am Montag, 18. Januar 2021, die Veröffentlichung des Berichtes zum Infektionsgeschehen im KEvB im Frühjahr 2020 gegenüber der Stadtverordnetenversammlung und der Staatsanwaltschaft beschlossen. „Es ist wichtig, den eingeschlagenen Weg der Neuausrichtung des Klinikums mit einem transparenten Umgang mit dem Bericht fortzusetzen. Es geht darum, weitere Lehren zu ziehen“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. Er wird den Stadtverordneten am Mittwoch, 20. Januar 2021, im Hauptausschuss den Bericht der Expertenkommission sowie eine Mitteilungsvorlage der Stadt vorlegen. Der Aufsichtsrat, Gesellschafter und die Klinikumsleitung danken dem Expertengremium für die ehrenamtliche Arbeit in den vergangenen Monaten.

Vor dem Hintergrund des SARS-CoV-2-Ausbruchs am Klinikum Ernst von Bergmann im Frühjahr 2020 wurde auf Vorschlag des Oberbürgermeisters durch den Aufsichtsrat am 29. April 2020 eine unabhängige Expertenkommission insbesondere zur Prüfung und Empfehlung organisatorischer und hygienischer Maßnahmen und Abläufe im Klinikum beauftragt. Die Expertenkommission unter Vorsitz von Anita Tack, Ministerin a.D., und Dr. med. habil. Frank T. Hufert, Medizinische Hochschule Brandenburg Institut für Mikrobiologie und Virologie, hat den Abschlussbericht der Aufsichtsratsvorsitzenden Brigitte Meier, Beigeordnete der Landeshauptstadt, am 22. Dezember 2020 übergeben. Heute hat sich der Aufsichtsrat des Klinikums mit dem Bericht befasst.

Der Aufsichtsrat nimmt den Bericht zur Kenntnis und teilt viele wichtige Erkenntnisse und Einschätzungen des Berichtes der Expertenkommission. Der Aufsichtsrat schließt sich grundsätzlich der Mitteilungsvorlage des Oberbürgermeisters zu den Empfehlungen der Expertenkommission an. Einige Teile des Berichtes bedürfen noch einer grundsätzlichen Diskussion, diese soll in einer Klausur vertieft werden. „Die Empfehlungen des Berichtes bestätigen viele der vom Aufsichtsrat und Geschäftsführung des KEvB bereits eingeleitete Maßnahmen, wie zum Beispiel die Hierarchien und Funktionen übergreifender Kommunikationen. Dies wird deutlich an einer verstärkten internen Kommunikation und einer gemeinsamen Klausur von Chefärzten und Aufsichtsrat“, sagte Brigitte Meier, Beigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende.

Oberbürgermeister Mike Schubert: „Die Corona-Pandemie zeigt im Brennglas, dass die Ökonomisierung der deutschen Krankenhauslandschaft das Gesundheitssystem in der Krise an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit bringt. Wir haben in Potsdam in der Krise angefangen umzusteuern und werden diesen Weg weitergehen. Dazu sind die Ergebnisse der Kommission ein Beitrag.“

Auch die Klinikumsleitung des KEvB, bestehend aus Hans-Ulrich Schmidt und Tim Steckel, Geschäftsführung, Dr. med. Christian Kieser, Ärztlicher Direktor, und Katrin Fromm, Pflegedirektorin, bewerten den Abschlussbericht der unabhängigen Expertenkommission positiv.

Hans-Ulrich Schmidt, Sprecher der Geschäftsführung dazu: „Der Bericht gibt auf der Grundlage der fachlichen Expertise der Kommissionsmitglieder wertvolle Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Klinikums Ernst von Bergmann. Dafür sind wir der Kommission dankbar. Die Hinweise bestätigen einerseits unsere eigenen Analysen und den bereits eingeschlagenen neuen Kurs, geben darüber hinaus aber auch wichtige Anregungen für die Zukunft. Übrigens auch für die Krankenhausfinanzierung generell, die wir – genau wie die Expertenkommission – kritisch sehen.“

Tim Steckel, kaufmännischer Geschäftsführer: „Auch in dieser Frage entsprechen die Analysen der Expertenkommission unserer Position: Die bestehende Krankenhausfinanzierung hat viel ‚Ökonomisierung‘ ins Gesundheitswesen gebracht und belohnt die für uns wichtigen Ziele Prävention, Patientensicherheit, Behandlungsqualität und gerechte Bezahlung nicht.“ Aufsichtsrat, Klinikumsleitung und Gesellschafter werden die Empfehlungen der Kommission in einer Klausur analysieren und vertiefend bewerten.