Schinkelhallentalk Digital Health

Podiumsveranstaltung setzte wichtige Impulse zur Weiterentwicklung und Digitalisierung im Gesundheitssektor
Gruppenfoto der Podiumsgäste vom Schinkelhallentalk 2023
© Caroline Wittig

Ob Telemedizin, elektronische Gesundheitsakte, Robotik oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens eröffnet nicht nur große Chancen für eine moderne, am Patientenwohl orientierte Gesundheitsversorgung, sondern sie birgt auch ein enormes Innovations- und Wertschöpfungspotenzial. Die Digitale Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger Impulsgeber und krisenfester Wachstumsmotor für die regionale Wirtschaft.

Die Landeshauptstadt Potsdam bietet als bedeutender Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort für Life Sciences sowie für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Kontext des länderübergreifenden Clusters HealthCapital Berlin-Brandenburg vielfältige Möglichkeiten, die Chancen der digitalen Transformation im Gesundheitssektor entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen. Aufgrund der außergewöhnlich dichten Konzentration an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, hoch spezialisierten Unternehmen und Kliniken verfügt Potsdam über ideale Voraussetzungen für die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen in sämtlichen Versorgungsbereichen – von der Prävention über die Diagnostik bis hin zu Behandlung, Pflege und Rehabilitation.

So war der Schinkelhallentalk 2023

Am 29. September 2023 haben der Wirtschaftsrat und der 2022 neu gegründete Digitalisierungsrat der Landeshauptstadt Potsdam erstmals gemeinsam zur Podiumsveranstaltung in die Potsdamer Schinkelhalle eingeladen, um sich aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven den Herausforderungen und Chancen eines digitalen Gesundheitswesens zu widmen. Im Rahmen der Veranstaltung diskutierten hochkarätige Experten aus Wissenschaft und Forschung, aus Versorgung sowie aus Wirtschaft und Politik, welche Rahmenbedingungen es für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Gesundheitswesens hin zu einem digitalen Gesundheitsökosystem braucht und wie der Life-Science-Standort Potsdam weiter gestärkt werden kann.

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Begrüßung und Einführung

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam, begrüßte gemeinsam mit Götz Friederich, dem Vorsitzenden des Wirtschaftsrates, sowie mit Nico Marquardt, dem Vorsitzenden des Digitalisierungsrates über 100 Teilnehmende zum Schinkelhallentalk.

„Potsdam ist in der Hauptstadtregion ein Standort, an dem man die zentralen Herausforderungen der Digitalisierung für die regionale Wirtschaft diskutieren muss. Mit dem Potsdam Science Park in Potsdam-Golm beispielsweise haben wir beste Voraussetzungen, die Digitalisierung im Gesundheitssektor voranzubringen und deren Chancen für unsere Region bestmöglich zu nutzen“, so Bernd Rubelt.

Auch Götz Friederich, Vorsitzender des Wirtschaftsrates der Landeshauptstadt Potsdam, betonte Potsdams besondere Potentiale für die Digitalisierung im Gesundheitswesen:

„Die Gesundheitswirtschaft ist in der Landeshauptstadt ein wesentlicher Impulsgeber und Innovationstreiber. Wir haben ein außergewöhnlich dichtes Kooperationsnetzwerk, herausragende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Medizin, Ingenieurswissenschaften, aber auch die Informationstechnologien, allen voran das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam-Babelsberg. Wir haben über 40 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, hoch spezialisierte Unternehmen im Gesundheitssektor und Kliniken. Sie alle bilden eine unglaubliche Expertise. Es gilt, diese Kompetenzen in Zukunft noch stärker zu bündeln und gemeinsam zu diskutieren, wie wir die Rahmenbedingungen für die Potsdamer Wirtschaft weiter verbessern können“.

Auf die wachsende Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitsbereich angesichts der zukünftigen Herausforderungen verwies Nico Marquardt, Vorsitzender des Digitalisierungsrates der Landeshauptstadt Potsdam:

„Der Fachkräftemangel im Gesundheitssystem trifft auf eine immer älter werdende Gesellschaft und gleichzeitig sehen wir, dass die Kosten für unser Gesundheits-system immer weiter ansteigen. Die Digitalisierung kann hier zumindest einen wichtigen Beitrag leisten. In der Debatte um die Digitalisierung ist uns als Digitalisierungsrat der Landeshauptstadt Potsdam ein zentraler Aspekt ganz wichtig, nämlich der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.“

Keynotes und Fachimpulse

Im Mittelpunkt der Podiumsveranstaltung standen die beiden Fachvorträge von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Lothar H. Wieler und Prof. Dr. Dr. Tobias Kurth, zwei der international renommiertesten Experten im Bereich Public Health.

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Professor Wieler, seit April 2023 Leiter des Fachgebiets Digital Global Public Health und Sprecher des Digital Health Clusters am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) sprach über den großen Nutzen digitaler Innovationen im Gesundheitssektor für den Menschen. Dabei nutze die Digitalisierung in drei Dimensionen: erstens, ermögliche sie den Informationsaustausch über institutionelle und räumliche Grenzen hinweg (Disruption); zweitens, trage sie zur Optimierung von Arbeitsabläufen bei (Automatisation), und drittens, erhöhe sie die Reichweite von Wissensvermittlung (Skalierung).

„Das Individuum, der Patient, die Gemeinschaft, sie alle stehen im Mittelpunkt eines fruchtbaren digitalisierten Gesundheitssystems. Ein Menschenzentriertes digitales Gesundheitssystem orientiert sich daher an den Bedürfnissen der Menschen, denen es dient: den Fachkräften, aber auch sowohl den gesunden als auch den erkrankten Mitmenschen. Wenn deren Bedürfnisse und Möglichkeiten im Mittelpunkt der Digitalisierung stehen, wird die Krankheitslast verringert und das Gesundheitssystem nachhaltig und erfolgreich gestärkt“, sagt Professor Wieler.

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Der grundlegenden Bedeutung moderner Methodenausbildung für die Herausforderungen der digitalen Transformation im Gesundheitsbereich widmete sich Tobias Kurth, Professor für Public Health und Epidemiologie und Direktor des Instituts für Public Health (IPH) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin:

„Die Ausbildung in modernen Methoden in den Bereichen der Health Data Sciences ist nicht nur ein unverzichtbarer Katalysator für wissenschaftliche Innovation, sondern auch zentral für eine erfolgreiche, datengetriebene Digitalisierung im Gesundheitswesen. Fehlende strukturierte Fördermechanismen und suboptimale Arbeitsbedingungen setzen uns dem Risiko aus, talentierte Spitzenkräfte zu verlieren, die das Potenzial besitzen, die Digitalisierung als Hebel für außergewöhnliche Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung zu nutzen.“

Podiumsdiskussion und Fazit

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden zentrale Aspekte zu Digital Health aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Neben Professor Lothar H. Wieler und Professor Tobias Kurth zählten zur den Podiumsgästen Stefan Georgy (CDO der Ernst von Bergmann Klinik Gruppe), Marek Rydzewski (CDO der BARMER), Florian Schlehofer (Clustermanager Gesundheitswirtschaft der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH WFBB) sowie Anne Christin Braun (Head of Digital Health & Marketing des ZOLLHOF Tech Incubator Nürnberg).

Podiumsdiskussion beim Schinkelhallentalk 'Digital Health' 2023
© Caroline Wittig

Eine wesentliche Erkenntnis des Abends lautet, dass ein digitalisiertes Gesundheitssystem, welches den Menschen in den Mittelpunkt stellt, das Gesundheitswesen deutlich entlasten kann. Dabei helfen digitale Technologien in sämtlichen Bereichen, in der medizinischen Forschung und Gesundheitsprävention als auch bei der Therapie und Versorgung von Patienten. Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg verfügt mit ihrem Cluster Gesundheitswirtschaft über eigene Kompetenzen, die digitale Transformation im Gesundheitssektor aktiv mitzugestalten, nicht nur innerhalb der Region, sondern auch für den globalen Gesundheitsmarkt. Die Dichte an erstklassigen Kliniken, renommierten Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie spezialisierten Gesundheitsunternehmen und innovativen Startups verdeutlicht, dass sich die Hauptstadtregion als ein Zentrum für Digital Public Health etabliert hat. Und die Landeshauptstadt Potsdam mit dem Potsdam Science Park bildet einen Nukleus für die weitere Weiterentwicklung der Gesundheitswirtschaft in der Region.

Gleichzeitig stehen der Digitalisierung im Gesundheitswesens gerade in Deutschland viele Hemmnisse im Wege: Bürokratie, Gesundheitsdatennutzung, Ausbildung, Fachkräftemangel oder die Abwanderung von jungen Talenten und Experten. Hierfür braucht es Anstöße und tiefgreifende Veränderungen, um die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems und für alle daran beteiligten Akteure zu optimieren und damit auch Deutschland insgesamt im internationalen Vergleich voranzubringen.

Der Wirtschaftsrat und der Digitalisierungsrat der Landeshauptstadt Potsdam formulieren die damit verbundenen Empfehlungen und Handlungsbedarfe in einer gemeinsamen Stellungnahme (siehe Downloads).

Austausch und Netzwerken

Der Schinkelhallentalk 2023 hat darüber hinaus gezeigt, dass es mehr solcher Veranstaltungsformate bedarf. Kontakte und der persönliche Austausch mit unterschiedlichen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sind unersetzlich, um regionale Netzwerke zu stärke und Synergien zu schaffen. 

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Impressionen vom Schinkelhallentalk Digital Health 2023

Der Schinkelhallentalk Digital Health 2023 war eine gemeinsame Veranstaltung des Wirtschaftsrates und des Digitalisierungsrates der Landeshauptstadt Potsdam.

Downloads

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Pressemitteilungen des Wirtschaftsrates

Der Potsdamer Wirtschaftsrat greift wichtige wirtschaftspolitische Fragestellungen der Landeshauptstadt auf, diskutiert sie kritisch, jedoch stets sachlich kompetent und gibt mit seinen Empfehlungen eine richtungsweisende Orientierung. In Statements und Pressemitteilungen bezieht der Wirtschaftsrat regelmäßig zu aktuellen Themen Position und berichtet über seine Arbeit.
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Aktivitäten und Ergebnisse

Der Wirtschaftsrat tagt zwei Mal im Jahr turnusgemäß. Neben den großen Sitzungen veranstaltet der Wirtschaftsrat den Schinkelhallentalk als Podiumsveranstaltung mit Entscheidern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Forschung sowie aus der Stadtverwaltung. Die Aktivitäten des Wirtschaftsrates werden im Tätigkeitsbericht zusammengefasst.