Pressemitteilung Nr. 138 vom 08.03.2013 Beigeordnete dankt Frauen für ihre Arbeit im Bereich Kindertagespflege

„Frauen der ersten Stunde“ ausgezeichnet / Heute gibt es 70 Kindertagespflegepersonen
Mit einem Empfang und einem kleinen Geschenk hat die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller-Preinesberger gestern 17 Frauen gedankt, die seit mehr als zehn Jahren als Tagesmutti Kinder betreuen. „Ich danke Ihnen für Ihren Mut, als eine der ersten in Potsdam diesen Weg gegangen zu sein. Nicht zuletzt durch Ihr Engagement hat sich die Kindertagespflege neben der Kita als gleichrangiges und gleichwertiges Betreuungs-und Bildungsangebot mit hohem Ansehen und großer Elternzufriedenheit etabliert", so die Beigeordnete. Die Frauen haben als Dankeschön Eintrittskarten für die offizielle Frauentagsfeier am heutigen Abend im Nikolaisaal erhalten, die von der Gleichstellungsbeauftragten Martina Trauth-Koschnick zur Verfügung gestellt wurden.

Seit September 2000 gibt es in der Landeshauptstadt die qualifizierte Kindertagesbetreuung, nachdem das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburgs 1999 den Auftrag, zunächst flächendeckend eine familienähnliche Betreuung von Kleinstkindern neben der Kita zu installieren, erteilt hat. Seitdem ist die Betreuung gesetzlich geregelt und an Qualitätsparameter gebunden. Inzwischen gibt es in Potsdam 70 Kindertagespflegerinnen und -pfleger die 265 Kinder betreuen. Noch im ersten Halbjahr dieses Jahres werden fünf neue Kindertagespflegerinnen ihre Arbeit aufnehmen.

Potsdam hat derzeit mehr als 110 Kindertagesstätten und Horte, in denen 14.000 Kinder betreut werden. Die Kindertagespflege bekommt dabei einen immer größeren Stellenwert, so die Beigeordnete. Vor 13 Jahren war Birgit Brandt die erste öffentlich geförderte Kindertagesplegeperson der Landeshauptstadt. Sie hat vorher als Erzieherin in einer Kita gearbeitet. Auch andere Frauen der ersten Stunde hatten alles Erzieherinnen in Kitas gearbeitet, die im Zuge der Schließung von Einrichtungen nicht arbeitslos werden wollten, sondern eine neue pädagogische Herausforderungen suchten. Durch den Einbruch der Geburtenzahlen Anfang der 90er Jahre sind zahlreiche Kitas in Potsdam geschlossen worden. Erst Anfang des neuen Jahrtausends stieg die Zahl der Kinder wieder, seitdem hat sich die Zahl der Betreuungsplätze in der Landeshauptstadt Potsdam etwa verdoppelt.

Natürlich war es für Sie als Pädagoginnen anfangs befremdlich, sich mit den neuen Aufgaben einer Tagespflege vertraut zu machen, sagten die Frauen am Freitag. Aber alle sind dabei geblieben und betreuen bis heute liebevoll den Nachwuchs der Potsdamerinnen und Potsdamer. Auch die Bedingungen sind immer besser geworden. So wurde im Laufe der Jahre Weiterbildungen zur Qualitätssicherung vereinbart, Richtlinien zur Tagespflege festgelegt und die Finanzierung inzwischen auskömmlich geregelt. Heute sind beispielsweise fünf Tage Fortbildung im Jahr neben der Arbeit selbstverständlicher Standard. Die Finanzierung hat sich von anfangs 207 Euro für die Betreuung eines Kindes für sechs Stunden auf inzwischen 500 Euro erhöht. „Damit ist seit Anfang vergangenen Jahres eine leistungsgerechte Bezahlung erreicht worden", sagte Elona Müller-Preinesberger.

Zugleich sind damit auch die fachlichen Anforderungen an die Arbeit gestiegen: Beispielsweise gibt es seit 2009 die Notwendigkeit der Qualifizierungsnachweise von 160 Stunden mit dem Ziel das Bundeszertifikat zu erlangen, seit 2011 ein Sprachförderprogramm als Pflichtprogramm auch in der Tagespflege und seit 2012 die Pflichtfortbildung zum Thema Kindeswohlgefährdung. Das Jugendamt der Landeshauptstadt Potsdam war zudem das erste im Land Brandenburg, dass eine Richtlinie zu Tagespflege erarbeitet hat, in der sowohl die Finanzierung als auch die fachlichen Voraussetzungen und Anforderungen festgesetzt waren.

Die Beigeordnete dankte persönlich Gabriele Fruth, die als Koordinatorin der Kindertagespflege innerhalb des Jugendamtes das Angebot aufgebaut und weiterentwickelt hat und bis heute betreut. Wer Interesse hat als Kindertagespflegeperson zu arbeiten, kann sich bei Gabriele Fruth, Tel.: (0331) 289 2322, melden.