Pressemitteilung Nr. 630 vom 19.10.2020 Vortrag im Potsdam Museum: Angriff auf die Demokratie. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch 1920 in Potsdam

Gedenktafel an die Ereignisse wird auf dem Steubenplatz enthüllt
Auf dem Bild ist der Steubenplatz mit Ringerkolonnade und Landtagsbau zu sehen.
© Sven Barfknecht
Steubenplatz (© Sven Barfknecht)

Am 20. Oktober 2020 findet um 18:00 Uhr im Potsdam Museum eine Veranstaltung in Erinnerung an die Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches vor 100 Jahren in Potsdam statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Landeshauptstadt Potsdam und der Martin-Niemöller-Stiftung.

Buchautor Dr. Matthias Grünzig geht in einem Vortrag den Potsdamer Ereignissen im März 1920 nach. In einer anschließenden Podiumsdiskussion vertiefen der Referent sowie Dr. Achim Saupe vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung und Gerd Bauz von der Martin-Niemöller-Stiftung die damaligen Verhältnisse und das neuerliche Interesse an der Weimarer Republik.

Am 13. März 1920 versuchten rechtsgerichtete Militärs um General Walther von Lüttwitz die junge Weimarer Republik mit einem Putsch zu stürzen und unter Wolfgang Kapp eine antidemokratische Regierung zu errichten. Der Umsturzversuch konnte vor allem mit dem größten Streik in der deutschen Geschichte verhindert werden und zwang die Putschisten binnen Tagen zur Aufgabe.

Die zum Teil heftigen Auseinandersetzungen forderten auch in Potsdam Tote und Verletzte. Bei einer Demonstration am 16. März 1920 wurden vier Potsdamer Bürger von der Wachtruppe des Stadtschlosses erschossen und elf verletzt.

Ein nach den Ereignissen von den Fraktionen der SPD und USPD in dieStadtverordnetenversammlung eingebrachter Antrag zur Errichtung eines Gedenksteins für die Opfer wurde von der Mehrheit der Stadtverordneten abgelehnt.

100 Jahre später holt die Landeshauptstadt dieses Gedenken nach und enthüllt am 20. Oktober 2020 um 17:30 Uhr am Steubenplatz eine Tafel, die an die Ereignisse vom März 1920 und die Opfer erinnert.