Pressemitteilung Nr. 392 vom 08.07.2015 Potsdam setzt ein Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt

Flagge der "Bürgermeister für den Frieden" (Mayors for Peace) vor dem Rathaus gehisst
Hissen der Flagge Mayors for Peace
© Hissen der Flagge Mayors for Peace
Hissen der Flagge Mayors for Peace. Uwe Fröhlich und Burkhard Exner halten die Flagge

Ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen hat Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner heute gemeinsam mit Uwe Fröhlich, dem Vorsitzenden des Hiroshima-Platz-Potsdam e.V., gesetzt. Er hisste die Flagge des weltweit aus 6600 Städten bestehenden Bündnisses „Bürgermeister für den Frieden“. Das Netzwerk fordert mit dem Flaggentag den Verhandlungsbeginn für einen neuen Abrüstungsprozess mit dem Ziel eines ausnahmslosen Verbotes von Atomwaffen. Gegenüber den Vereinten Nationen und den Regierungen der Welt vertritt das 1982 gegründete Städtenetzwerk mehr als eine Milliarde Menschen.

„Potsdam unterstützt das Ziel der Initiative zum weltweiten Atomwaffenabbau auch aufgrund seiner besonderen historischen Rolle. Auch im 70. Jahr nach dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ist das Thema hochaktuell. Auf allen Ebenen und weltweit müssen Menschen deshalb Bestrebungen stärken, die einen neuen Abrüstungsprozess einleiten und zur Sicherung der Zukunft der Menschheit beitragen“, so Burkhard Exner.

Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI) befinden sich mehr als 15000 Atomwaffen im Besitz von neun Ländern: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Das sind zwar 500 Sprengköpfe weniger als noch im Jahr 2014, jedoch steht der Reduzierung der Waffen eine Modernisierung des vorhandenen Arsenals gegenüber. 159 Staaten sprechen sich in einer UN-Erklärung gegen den Einsatz von Atomwaffen unter allen Umständen aus.

„Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass der Minutenzeiger der Weltuntergangsuhr bereits auf 3 Minuten vor 12 steht“, sagt Uwe Fröhlich, Vorsitzender des Hiroshima-Platz-Potsdam e.V.. „Klimawandel und die Existenz von Atomwaffen sind die Kernbedrohungen für den Fortbestand der Menschheit.“

Die Landeshauptstadt Potsdam, die seit 2005 dem Städtenetzwerk angehört, ist durch ein besonderes weltgeschichtliches Ereignis mit dem Atomwaffeneinsatz im Jahr 1945 verbunden: Während in Potsdam vom 17. Juli bis 2. August 1945 die Siegermächte USA, Sowjetunion und Großbritannien im Rahmen der Potsdamer Konferenz über die europäische Nachkriegsordnung entschieden, tobte im pazifischen Raum noch der Weltkrieg mit Japan. Nachdem der US-amerikanischen Präsident Harry S. Truman über den erfolgreichen Test einer besonderen Waffe informiert worden war, gab er am 24. Juli 1945 von Potsdam aus den Befehl, Pläne für den Einsatz dieser Waffe auf japanische Städte auszuarbeiten.

„Wir als Verein konzentrieren uns auf diesen authentischen Moment der Geschichte, auf die Zeit der ‚streng geheimen‘ Gespräche während der Potsdamer Konferenz und der Auslösung des Befehls zum Abwurf der Atombomben, 1945“, erklärt Uwe Fröhlich als Vereinsvorsitzender. Im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltungen mit der Landeshauptstadt Potsdam wird der Opfer der Atombombenabwürfe gedacht. Die Veranstaltungen des Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. sind eingebettet in die Jahreskampagne „Potsdam bewegt - bewegende Momente
1945-2015“ und stehen unter dem Titel „70 Jahre Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki“.

Fortgesetzt wird das Gedenken am 25. Juli zum 70. Jahrestag des Einsatzbefehles zur Vorbereitung der Abwürfe der Atombomben auf japanische Städte am 24. Juli 1945.

15 – 18 Uhr
Lichter- und Laternenwerkstatt und Friedenskultur für die ganze Familie
Ort: Projekthaus Potsdam InWole, Rudolf-Breitscheid-Str. 164, Nähe Gedenkort

19 Uhr
Gedenkveranstaltung am Hiroshima-Nagasaki-Gedenkort
Ort: Hiroshima-Nagasaki-Platz, gegenüber Karl-Marx-Str. 2

21 Uhr
Lichter-Abend im Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki, Irrlichter der Nacht – Performance, Noriko Seki und Steffen Findeisen
Ort: Anlegestelle, Griebnitzsee

Der Hiroshima-Nagasaki Gedenkort wurde am 25. Juli 2010 feierlich eingeweiht und befindet sich gegenüber der sogenannten „Truman-Villa“ in der Karl-Marx-Straße 2. Der Gedenkort besteht aus einem großen Stein und einer Steinplatte. In die Steinplatte sind Trümmersteine aus Hiroshima und Nagasaki eingearbeitet. In die Steinplatte ist eine Inschrift zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 eingraviert.


Ansprechpartner:
Hiroshima-Platz-Potsdam e.V. | Vorsitzender: Uwe Fröhlich | E-Mail: uwe.froehlich@web.de | Tel.: 01706849975 | www.hiroshima-platz-potsdam.de

Bürgermeister für den Frieden Deutschland (Mayors for Peace)
c/o Landeshauptstadt Hannover | Büro Oberbürgermeister | Trammplatz 2, 30159 Hannover | Tel.: 0511/168-41446 | E-Mail: mayorsforpeace@hannover-stadt.de | Website: www.mayorsforpeace.de

Weitere Partner:
ICAN Deutschland - international campaign to abolish nuclear weapons - www.icanw.de
IPPNW e.V. - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
Projekthaus InWoLe, SPI – LINDENPARK
Thalia Filmtheater Babelsberg
Friedrich – Ebert Stiftung e.V.
Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.
Potsdam-Per Pedales e.V.
Bürgerinitiative Griebnitzsee für alle
Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e.V.