Pressemitteilung Nr. 136 vom 28.02.2014 Die Bürgerarbeit entfaltet ihre Wirkung - Fortsetzung in Planung

Teilnehmende und Verantwortliche ziehen nach zwei Jahren eine positive Bilanz
Vor gut zwei Jahren startete die Stadtverwaltung Potsdam mit der Umsetzung des bundesweiten Modellprojektes Bürgerarbeit mit der Zielstellung, Beschäftigung statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Seit April 2012 wurden 49 Stellen befristet für zwei Jahre in 16 verschiedenen Bereichen der Verwaltung besetzt. Der Grundgedanke des Modellprojektes Bürgerarbeit war es, langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, deren Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt gering sind, wieder für diesen zu qualifizieren und ihre aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und erwerbsbezogenen Leben zu steigern.

Über den Erfolg und die Planung einer Fortsetzung berichteten die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung, Elona Müller-Preinesberger, und der Geschäftsführer des Jobcenter Landeshauptstadt Potsdam, Frank Thomann. „Der Sinn einer öffentlich geförderten Beschäftigung lässt sich zuallererst an den Menschen selbst ablesen. Als Verwaltung haben wir insgesamt 49 Kolleginnen und Kollegen gewonnen, die für zwei Jahre stetig einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen konnten, die eine Perspektive für sich selbst sahen und in gut funktionierende Teams der Verwaltung voll integriert wurden. Wenn sie heute den Kolleginnen und Kollegen begegnen, schlägt ihnen Zuversicht, Selbstbewusstsein und Stolz entgegen - daran lässt sich der Wert einer Beschäftigung eindrucksvoll nachvollziehen", sagt Elona Müller-Preinesberger.

Sowohl die Teilnehmenden als auch die Verantwortlichen bewerten das Projekt Bürgerarbeit in der Stadtverwaltung grundsätzlich positiv. Die Vorgesetzten in den Einsatzstellen bestätigen einen beträchtlichen zusätzlichen Nutzen von der Bürgerarbeit auch dank vielseitiger beruflicher Erfahrungen, Interessen und einer hohen Motivation aller Teilnehmenden.

Der Erfolg findet aber auch in Zahlen Niederschlag, so ist die Personalfluktuation mit vier vorzeitig ausgeschiedenen von insgesamt 49 vergleichsweise gering. „Betrachtet man allein den Krankenstand von durchschnittlich 12,4 Tagen pro Jahr und das Qualifizierungsverhalten von durchschnittlich 2,5 Fortbildungen pro Teilnehmenden, zeugt dies auch von dem Engagement und der Identifikation des Einzelnen mit seiner Arbeit." so Frau Müller-Preinesberger weiter.

Im Juni des vergangenen Jahres wurde ein Entwurf zur Neuausrichtung der öffentlich geförderten Beschäftigung von der Bundesregierung abgelehnt. Die Gesetzesinitiative des Bundesrates hatte zum Ziel, die Voraussetzungen für eine längerfristige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu schaffen und damit einer Gruppe von Arbeitslosen Chancen einzuräumen, bei denen eine Integration in reguläre Beschäftigung in absehbarer Zeit nicht möglich ist.

Diese Entwicklung zum Anlass nehmend, plant die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Jobcenter Landeshauptstadt Potsdam die Umsetzung der „Kommunalen Initiative Arbeit Potsdam". Hierbei wird es möglich sein, die Grundzüge und positiven Erfahrungen der Bürgerarbeit aufzugreifen und über eine Förderung des Sozialgesetzbuches II fort zu führen. „Die Möglichkeit einer gezielten Förderung für bis zu zwei Jahre mit einer finanziellen Unterstützung von bis zu 75% des Jobcenter für 40 langzeitarbeitslose Potsdamerinnen und Potsdamer steht in diesem Jahr für uns in einem besonderen Fokus. Ermöglicht die Stadtverwaltung doch über das Projekt soziale Teilhabe, erwerbsbezogene Qualifizierung und eine flankierende sozialpädagogische Begleitung der Teilnehmenden", so der Geschäftsführer des Jobcenter Landeshauptstadt Potsdam, Frank Thomann.

Gestartet wird die „Kommunale Initiative Arbeit Potsdam" in Abhängigkeit eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung zum 1. Mai dieses Jahres.