Zichorienmühle in der Schiffbauergasse

Luftbild des Erlebnisquartiers Schiffbauergasse am Tiefen See
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Erlebnisquartier Schiffbauergasse am Tiefen See (© www.dom-publishers.com)

Die erstmalig 1799 erwähnte “Knochenhauer´sche Zichorien-Fabrique“ ist die letzte erhaltene Mühle in der Berliner Vorstadt. Um ein Monopol auf den Kaffeekonsum in Preußen zu erlangen, wurde hier aus den Wurzeln der Wegwarte (Zichorie) Kaffee-Ersatz, sogenannter Mocca-Faux oder eingedeutscht Muckefuck, produziert. Im Jahr 1813 wurde der Betrieb eingestellt, eine Abbildung von 1838 zeigt sie bereits flügellos. Im Jahr 1859 wurde die Mühle, in der mittlerweile eine Dachpappenfabrik untergebracht war, im Auftrag von Friedrich Wilhelm IV. von Ludwig Ferdinand Hesse aufgestockt und mit einem Zinnenkranz versehen. Am konisch zulaufenden Mühlenturm wurde 1860 von dem Fabrikanten Biermann das Wohnhaus mit Rundbogenfenstern, Staffelgiebel und Bohlenbinderdach angefügt. Nach der Übernahme des Gebäudes durch die städtische Gasanstalt um 1908, diente es deren Angestellten als Turmwohnhaus. Nach 1945 wurde aus der Gasanstalt ein Energiekombinat, das 1990 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Bis zum Jahr 2000 wohnten ehemalige Gaswerksangestellte in der Zichorienmühle und bewahrten diese vor dem Verfall. Im Jahr 2006 wurde die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. Es beherbergt heute ein Restaurant.

Adresse

Zichorienmühle (Restaurant Il teatro)
Schiffbauergasse 12
14467 Potsdam
Deutschland

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© Waschhaus Potsdam

Waschhaus in der Schiffbauergasse

Das heutige Waschhaus wurde von 1880 bis 1882 nach Plänen von Baurat Bernhardt und Garnison-Bauinspektor Bohm als Königliche Garnisons-Dampf-Wäscherei erbaut. Seit 1991 nutzen verschiedene Kulturinitiativen die Räume des Waschhauses. Im Jahr 2008 wurde die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. Seither ist das Waschhaus einer der beliebtesten Veranstaltungs- und Kulturstandorte in der Stadt Potsdam.
Luftbild des Erlebnisquartiers Schiffbauergasse am Tiefen See
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Schirrhof in der Schiffbauergasse

Der Schirrhof der Garde-Husaren-Kaserne wird seit 1822 von der Schinkelhalle mit Quergebäude, den Pferdeställen Nord, Ost I, Süd I sowie ab 1886 der Reithalle III der “Arena“ gefasst. Nach der Nutzung durch die Garde-Husaren, ab 1919 von der Reichswehr, von 1934 bis 1945 von der Wehrmacht, kamen ab 1945 die NVA und ein Funk- und Logistikbataillon des Sowjetischen Geheimdienstes KGB auf den Schirrhof und nutzten diesen als Tankstelle und Werkstatt mit KFZGrube. Heute dient der Hof, der von 2005 bis 2008 saniert wurde, als verbindendes Element und Veranstaltungsort.
Reithalle in der Schiffbauergasse
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Reithalle A

Die Reithalle IV, die heute als Reithalle A bezeichnet wird, wurde 1915 nach den Plänen des Königlichen Baurates im Heeres-Bauamt II, Robert Klingelhöffer, zur Heeresverstärkung erbaut. Nach der Nutzung von deutschem Heer, Reichwehr und Wehrmacht übernahmen die NVA und ein Funk- und Logistikbataillon des Sowjetischen Geheimdienstes KGB die ehemaligen Reithallen und nutzten die Reithalle A bis zur Wende als Sporthalle. Seit dem Jahr 1998 beherbergt die Halle das Kinder- und Jugendtheater des Hans Otto Theaters. In den Jahren 2004/05 wurde das Gebäude denkmalgerecht saniert und ist heute ein moderner Theaterbau.