Werner Richard Heymann - Komponist und Dirigent

Auf dem Foto sieht man den Komponisten und Dirigenten Werner Richard Heymann.
© Elisabeth Trautwein-Heymann
Werner Richard Heymann als Dirigent (Foto: Elisabeth Trautwein-Heymann)

Das denkmalgeschützte Synchronatelier auf dem Gelände des Studios Babelsberg wurde in den 1930er Jahren für das Ufa-Filmorchester errichtet. Von 1946 bis 1992 war es Sitz des DEFA-Sinfonieorchesters. Das in der Tradition beider Orchester stehende Deutsche Filmorchester Babelsberg kehrte 2007 in das modernisierte Aufnahmestudio zurück.

Hier wirkte auch Werner Richard Heymann (1896–1961), der erfolgreichste Filmkomponist der Weimarer Republik. Von 1926-29 war er Generalmusikdirektor der Ufa und schrieb die Musik zu 25 Stummfilmen, z. B. Murnaus „Faust“ und Langs „Spione“. Ab 1929 entwickelte er mit Erich Pommer die Tonfilmoperette, komponierte zwölf Filme, u. a. „Die Drei von der Tankstelle“ und „Der Kongress tanzt“. Filmschlager wie „Das gibt’s nur einmal“, „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Irgendwo auf
der Welt“ machten ihn zum meistgespielten Komponisten dieser Jahre.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung erhielt er als einziger jüdischer Mitarbeiter der Ufa ein Bleibeangebot, das er aus kollegialer Solidarität mit den Entlassenen ablehnte. Er floh im April 1933 nach Paris und 1936 nach Hollywood, wo er die Musik zu über 50 Filmen schrieb, wie Lubitschs „Sein oder Nichtsein“ und „Ninotschka“. Er erhielt vier Oscar-Nominierungen.

Text: Elisabeth Trautwein-Heymann

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