Schirrhof in der Schiffbauergasse

Luftbild des Erlebnisquartiers Schiffbauergasse am Tiefen See
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Erlebnisquartier Schiffbauergasse am Tiefen See (© www.dom-publishers.com)

Der Schirrhof der Garde-Husaren-Kaserne wird seit 1822 von der Schinkelhalle mit Quergebäude, den Pferdeställen Nord, Ost I, Süd I sowie ab 1886 der Reithalle III der “Arena“, im Volksmund auch “Russenhalle“ genannt, gefasst. Ursprünglich waren südwestlich zwei weitere große Reitplätze eingefasst. Von diesem Ensemble ist nur noch der Schirrhof erhalten. Da 1976 im Zuge der Bauarbeiten für die Humboldtbrücke große Teile der ursprünglich H-förmigen Stallanlagen zurückgebaut wurden. Die Etymologie leitet sich vom Geschirr für Zugtiere ab, die auf diesem Platz angespannt wurden. Nach der Ablösung von Tieren durch Maschinen wurde der Schirrhof im 21. Jahrhundert weiterhin als Betriebsstätte mit viel Ausstattung genutzt. Diese Nutzung erklärt die schlichte Platzgestaltung ohne aufwendige Außenmöbel oder Bepflanzungen. Nach der Nutzung durch die Garde-Husaren, ab 1919 von der Reichswehr, von 1934 bis 1945 von der Wehrmacht, kamen ab 1945 die NVA und ein Funk- und Logistikbataillon des Sowjetischen Geheimdienstes KGB auf den Schirrhof und nutzten diesen als Tankstelle und Werkstatt mit KFZGrube. Heute dient der Hof, der von 2005 bis 2008 saniert wurde, als verbindendes Element und Veranstaltungsort.

Adresse

Schirrhof
Schiffbauergasse
14467 Potsdam
Deutschland

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Zichorienmühle in der Schiffbauergasse

Die erstmalig 1799 erwähnte “Knochenhauer´sche Zichorien-Fabrique“ ist die letzte erhaltene Mühle in der Berliner Vorstadt. Um ein Monopol auf den Kaffeekonsum in Preußen zu erlangen, wurde hier aus den Wurzeln der Wegwarte (Zichorie) Kaffee-Ersatz, sogenannter Mocca-Faux oder eingedeutscht Muckefuck, produziert. Im Jahr 1813 wurde der Betrieb eingestellt. Im Jahr 2006 wurde die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. Es beherbergt heute ein Restaurant.
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Waschhaus in der Schiffbauergasse

Das heutige Waschhaus wurde von 1880 bis 1882 nach Plänen von Baurat Bernhardt und Garnison-Bauinspektor Bohm als Königliche Garnisons-Dampf-Wäscherei erbaut. Seit 1991 nutzen verschiedene Kulturinitiativen die Räume des Waschhauses. Im Jahr 2008 wurde die Sanierung des Gebäudes abgeschlossen. Seither ist das Waschhaus einer der beliebtesten Veranstaltungs- und Kulturstandorte in der Stadt Potsdam.
Reithalle in der Schiffbauergasse
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Reithalle A

Die Reithalle IV, die heute als Reithalle A bezeichnet wird, wurde 1915 nach den Plänen des Königlichen Baurates im Heeres-Bauamt II, Robert Klingelhöffer, zur Heeresverstärkung erbaut. Nach der Nutzung von deutschem Heer, Reichwehr und Wehrmacht übernahmen die NVA und ein Funk- und Logistikbataillon des Sowjetischen Geheimdienstes KGB die ehemaligen Reithallen und nutzten die Reithalle A bis zur Wende als Sporthalle. Seit dem Jahr 1998 beherbergt die Halle das Kinder- und Jugendtheater des Hans Otto Theaters. In den Jahren 2004/05 wurde das Gebäude denkmalgerecht saniert und ist heute ein moderner Theaterbau.