Nilpferd und Seelöwe, Petra Paschke, um 1980

Kunststein; ca. 30cm (H), 65cm (B), 30cm (T), ca. 80cm (H), 100cm (B), 50cm (T

Behäbig aber zielstrebig bewegt sich das Nilpferd auf eine kleine Brunnenanlage zu. Aus einem Rohr tritt Wasser hervor und bildet eine kleine Pfütze auf einer kreisrunden gepflasterten Fläche. Doch bevor das Nilpferd seinen Durst löscht, will es noch ein paar Gräser aufschnappen. Der wuchtige Kopf schwebt gemächlich über die Wiese. An der Spitze der Schnauze befinden sich die runden Nasenlöcher, die den verlockenden Duft des Grüns einzusaugen vermögen. Die markant hervortretenden Nasenlöcher, Ohren und Augen dienen dem Nilpferd zum Atmen und Beobachten seiner Umgebung, wenn es den Großteil des heißen Tages ruhend oder schwimmend im kühlenden Wasser verbringt. Massiv und träge zeigt sich der fassförmige Körper mit seinen kurzen kräftigen Gliedmaßen. Die Haut ist glatt und fast glänzend, wie es dem Original entspricht, wenn es dem Wasserbad entstiegen ist. Die dem Nilpferd eigene Trägheit ist deutlich herausgearbeitet und erinnert daran, dass dieses schwere Tier in seiner spontanen Beweglichkeit nicht zu unterschätzen ist.

Auch der weißgraue Seelöwe sucht die Nähe zu der kleinen Brunnenanlage. Kräftig schiebt er seinen Kopf in die Höhe. Die in den Himmel ragende Schnauze mit den stilisierten Tasthaaren setzt wohl zu einem durchdringenden Brüllen an. Vielleicht möchte er sein Revier verteidigen oder dem vorbeischlendernden Spaziergänger die Vorführung eines Kunststückes kundtun. Die beiden Vorderflossen drückt er hierfür in den Boden, sodass die Aufwärtsbewegung die Brustseite stolz schwellen lässt. Auch Bauchseite und Rücken nehmen jene Bewegung auf, die den gesamten Körper in einem Bogen verlaufen lässt. Die Rückenlinie führt über eine leichte Wölbung zur Schwanzflosse, die der Seelöwe seitlich gebogen hat. Diese Pose erinnert an einen Auftritt im Zirkus, wie ihn wohl jedes Kind kennt. Der spindelförmige Körper, dessen Gestalt an das Fortbewegen im Wasser angepasst ist, erinnert hingegen den Betrachter an den Lebensraum dieses Tieres.

Die um 1980 von der Potsdamer Bildhauerin Petra Paschke (*1938) geschaffenen Tierplastiken zeichnen sich durch eine reduzierte aber verständliche Formensprache aus. Ihre harmlose Größe erzeugt Nähe zum Betrachter und lädt zum Berühren ein. Nilpferd und Seelöwe bereichern den grünen Wegebereich neben der Schwimmhalle Am Stern und erhalten somit ihre räumliche Verortung.

Adresse

Nilpferd und Seelöwe
Newtonstraße 12
14480 Potsdam
Deutschland