Neues, kreatives Konzept für 30-Jahr-Einheitsfeier in Potsdam

© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Liebermann
Leben in Potsdam (© Landeshauptstadt Potsdam/Robert Liebermann)

Trotz der Corona-Pandemie wird Brandenburg als diesjähriger Gastgeber den Tag der Deutschen Einheit in einer der Situation angemessenen, würdigen und kreativen Form in der Landeshauptstadt Potsdam ausrichten. Mit heutigem Schreiben der Staatskanzlei wurden alle Bundesländer über erste Überlegungen für ein alternatives Konzept informiert. Ministerpräsident und Bundesratspräsident Dietmar Woidke: „Es ist und bleibt für Brandenburg eine große Ehre, 30 Jahre Einheit zu begehen. Dieser Verantwortung und Verpflichtung stellen wir uns gerne. Ein großes Bürgerfest mit mehreren hunderttausend Gästen und ein traditioneller Festakt sind jedoch leider nicht möglich. Deshalb hat die Landesregierung ein zeitlich und räumlich flexibles Konzept entwickelt.“

Vorgesehen ist, dass sich alle Bundesländer und die fünf Verfassungsorgane - Bundespräsident, Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und Bundesverfassungsgericht - sowie die Stadt Potsdam mit vielfältigen Installationen in der brandenburgischen Landeshauptstadt über mehrere Tage präsentieren. Dadurch kann eine weiträumige Ausstellung in der Stadtkulisse entstehen.

Mit der zeitlichen und räumlichen Entzerrung ohne Bühnen und Zelte wird es möglich, den Besucherstrom so zu steuern, dass Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Auf ein großes Rahmenprogramm und zentrales Bürgerfest muss verzichtet werden. Die Abstimmung mit allen Beteiligten in Bund und Ländern ist heute durch die Brandenburger Staatskanzlei eingeleitet worden.

Woidke: „Der Zeitraum vom politischen Umbruch 1989 bis zur Deutschen Einheit gehört insbesondere für die Menschen im Osten mit allen Höhen und Tiefen zu den prägendsten Lebensmomenten. Wir sehen es als unsere Verpflichtung an, auch in diesem Jahr und trotz der Pandemie diesen großen Moment deutscher Geschichte in Erinnerung zu rufen und würdig zu begehen. Not macht erfinderisch. Das wollen wir auch als Botschaft nutzen. Wir werden gemeinsam mit allen Beteiligten einen verantwortungsvollen Weg finden, in Potsdam 30 Jahre Einheit und 30 Jahre neue Länder erlebbar zu machen. Ich freue mich darauf, dass sich ganz Deutschland in ungewöhnlicher und innovativer Form in Brandenburg präsentieren wird. Wir werden Bürgerdelegationen aus allen Ländern nach Potsdam einladen. Sicherlich wird es auch möglich sein, den traditionellen ökumenischen Gottesdienst zu feiern.“

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert: „Potsdam hätte sich sehr gefreut, vielen Menschen die tolle Entwicklung der Landeshauptstadt in den vergangenen 30 Jahren zu präsentieren. Ich habe nicht nur Verständnis sondern unterstütze die Entscheidung des Ministerpräsidenten, den Tag der Deutschen Einheit mit einem angepassten Konzept zu feiern. Wir unterstützen die Planungen der Landesregierung, die wir intensiv begleiten. Auch ohne großes Bürgerfest werden wir mithelfen, dass sich unser Land Brandenburg würdig präsentiert und die Jubiläumsfeierlichkeiten ein Schaufenster für das gesamte Land Brandenburg werden. Wir stellen uns der neuen Herausforderung und werden dennoch gute Gastgebende sein.“