Nachruf auf Dieter Bethke

Erinnerungen an unseren Posaunenlehrer und Freund Dieter Bethke
Zu sehen ist eine Collage aus drei Fotos. Auf zweien sehen wir ein Posaunenquartett, vier junge Leute mit Instrumenten auf einer Wiese beziehungsweise in einer Kirche. Auf dem dritten steht Dieter Bethke, ein schlanker rüstiger Senior mit einem lustigen Hut, der eine Ansprache vor einem Publikum hält. Er ist Dieter Bethke.
© C. Hillmann

Diether Bethke und "Die jungen Posaunisten" (edit: C.Hillmann)

Dieter Bethkes letztes Posaunenquartett „Die Jungen Posaunisten“ möchte auf diesem Wege an ihren Lehrer und langjährigen Freund erinnern, der am 31. Januar 2023 im Alter von 71 Jahren friedlich von uns gegangen ist.

Für uns alle war Dieter eine der prägendsten Personen im Leben. Er hat den meisten von uns schon als kleinen Kindern Halt gegeben und uns in allem unterstützt, was wir vorhatten. In der Musik hat er sich über unsere großen und kleineren Erfolge gefreut, sich selbst dabei aber immer zurückgenommen. Er war auch nicht weniger begeistert, wenn es um die Schule, den Sport und später um Praktika, Ausbildung, Studium und Auslandsaufenthalte ging, die nichts mit der Musik, sondern nur mit uns etwas zu tun hatten. Wir waren Dieter als Menschen wichtig.

Dieter war uns nie böse, wenn es mal mit dem Üben nicht so gut funktioniert hatte. Dann nahm er sich im Unterricht Zeit und man hat entweder gemeinsam geübt oder auch etwas anderes aufs Pult gelegt. In mancher Stunde wurde auch nur geredet. Dieter war dann der Mensch, der zugehört hat und dem man sich öffnete. Auch wenn schon der nächste Schüler vor der Tür stand, war die Stunde nicht unbedingt vorbei. Dann wurde Trio gespielt. 

Dieter wusste, wie man Menschen zusammenbringt. Es war nicht nur seine gesellige und lustige Art, sondern auch sein Selbstverständnis, gut miteinander umzugehen. So war es auch in unserem Quartett. Dieter hat uns vorgelebt, dass ein Quartett mehr als nur vier gleichzeitig erklingende Posaunen bedeutet.   

Es gibt nur wenige, die so sehr das Gute in jedem Menschen sehen und ihn bedingungslos als wichtig anerkennen. Auch seine jüngsten Schülerinnen und Schüler hat er ernst genommen und nie über ihren Kopf hinweg entschieden. Das ist ein Grund, warum Dieter für uns alle so wichtig ist. Wir hatten durch ihn ein richtiges “Posaunen-Klassengefühl”   Viele kennen sich untereinander und sind weiterhin über die Musik verbunden.   

Für Dieter ging es immer nur um die Freude an der Musik. Durch Dieter hatten wir viele gemeinsame Auftritte als Quartett. Wir spielten fast nur seine wunderbaren Arrangements und manchmal war auch schon eine kleine Gage drin. Auch seine anderen Ensembles, die er über Jahre aufbaute, traten regelmäßig auf. Dieter führte mit seinem Witz und seiner charismatischen Art durch die Konzerte.

Über die Jahre entwickelte sich aus der von Beginn an herzlichen Lehrer-Schüler-Beziehung eine echte Freundschaft, die auch nach der Musikschulzeit nicht weniger innig wurde. Telefonate, Nachrichten und gegenseitige Besuche (auch über mehrere hundert Kilometer) gehörten genauso dazu, wie gemeinsames Musizieren, wenn sich die Gelegenheit ergab. Wir sind nicht alle in Potsdam geblieben, aber ein Besuch bei Dieter gehörte immer dazu.

Die Nachricht, dass Dieter so plötzlich aus unserer Mitte gerissen wurde, hat uns alle tief getroffen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und ganz besonders bei seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Wir drücken unser tief empfundenes Mitgefühl aus und wünschen den Angehörigen Kraft für die kommende Zeit. 

Wir alle vermissen unseren Freund sehr und wollen weitertragen, was er uns geschenkt hat. Moritz unterrichtet bereits neben seinem Posaunen-Masterstudium in Würzburg eine neue Generation, Jonathan spielt in den beiden erfolgreichen Bands Footprint Project und Wanubalé, Max hat schon damals die Musik in der Therapie und Pflege eingesetzt und ich, Friederike, spiele Dieters Alt- und seine Tenorposaune. Er hat sie mir nach meiner letzten Jugend-musiziert-Teilnahme übergeben, nachdem ich während des Wettbewerbs darauf spielen durfte.

Durch seine Schülerinnen und Schüler, durch seine Freunde und seine Familie wird Dieter immer in Erinnerung bleiben. Er hat sich in unser Herz eingeschrieben und wir alle tragen das Mitgegebene weiter.   

Irgendwann trauern wir nicht mehr um unseren Freund, sondern sind dankbar für jede Sekunde, die wir mit ihm hatten. Denn Dankbarkeit ist es, was wir Schülerinnen und Schüler empfinden. 

Lieber Dieter, ruhe in Frieden! 

Es denken an Dich Dein Moritz, Dein Jonathan, Dein Max und Deine Fredi