Kolumne der Woche: Stadtgeburtstag „Mitte(n) im Leben“

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

1. Juli 2018

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

das erste Halbjahr unserer aktuellen Jahreskampagne „1000 Jahre und ein Vierteljahrhundert“ ist schon vorüber. Es gab bereits viele interessante Veranstaltungen – sowohl neue als auch traditionelle, die aus Anlass des Stadtgeburtstages um neue Impulse ergänzt wurden. Die Fotoausstellung am Bauzaun in der Potsdamer Mitte ist zu einem Begegnungsort für Stadtgeschichte der letzten 25 Jahre geworden.

Wann immer ich dort unterwegs bin, sehe ich Besucherinnen und Besucher, die die Texte lesen, die Bilder betrachten oder im Gespräch sind. Das Konzept ist aufgegangen. Die Medien begleiten das Thema, ziehen häufig einen Bogen vom Jahr 1993 bis zur Gegenwart – ebenso wie ich. Das freut mich sehr.

Im Juni 1993 bin ich als Jugendamtsleiter nach Potsdam gekommen. Seither ist in der Landeshauptstadt viel passiert. Ich stelle immer wieder fest, wie sehr ich mich inzwischen schon daran gewöhnt habe, dass unsere historischen Quartiere annähernd vollständig saniert sind. Es ist wie selbstverständlich, dass die Bevölkerungszahl stetig wächst, dass jedes Jahr mehr Gäste aus dem In- und Ausland in unsere Stadt kommen. Die Bilder von einer Industriebrache in der Schiffbauergasse, von einem Militärgelände im Potsdamer Norden, von leerstehenden Kasernen, unsanierten Plattenbauten sind verblasst. Dabei ist das alles andere als selbstverständlich. Wir haben schließlich gemeinsam mit den Stadtverordneten wichtige Richtungsentscheidungen getroffen.

Ins Reich der Geschichte gehören auch die Berichte über die schlechte Stimmung in unserer Stadt. Angesichts der Tatsache, dass Potsdam heute als eine der attraktivsten und lebenswertesten Städte Deutschlands gilt, halte ich es für wichtig, uns und andere daran zu erinnern, wie sich Potsdam entwickelt und verändert hat. Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Bürgerinitiativen, Unternehmen haben gemeinsam mit der Stadtverwaltung, unterstützt durch die Landesregierung diese Veränderungen bewirkt.

Deshalb ist es gut, danke zu sagen. Wir möchten dies mit unserem Stadtgeburtstagsfest auf dem Alten Markt am 8. Juli 2018 tun. Die urkundliche Ersterwähnung liegt dann exakt 1025 Jahre und 5 Tage zurück. Wir feiern in Potsdams „guter Stube“, in der Potsdamer Mitte, die wie kaum ein anderer Ort für die dynamischen Veränderungen des letzten Vierteljahrhunderts und die noch anstehenden ebenso dynamischen Entwicklungen steht.

Ab 13 Uhr können Sie nach dem Motto „Mitte(n) im Leben“ die Museen erkunden, können bei Führungen durch die Mitte erfahren, was dort in den nächsten Jahren baulich passiert. Sie erfahren vom Kurator der Ausstellung am Bauzaun interessante Geschichten und können das Festgeschehen von den Türmen der Nikolaikirche und des Alten Rathauses betrachten. Ich freue mich auf ein abwechslungsreiches Programm auf dem Platz und auf der Bühne. Ich bin gespannt darauf, wie unser Organisationsteam den Alten Markt gestalten wird. Vor allem aber freue ich mich auf die Begegnung mit Ihnen, den Potsdamerinnen und Potsdamern. Wenn ich Ihnen und mir zum Stadtgeburtstag etwas wünschen darf, dann ist es ein Festwetter – Sonne, nicht mehr als 25 Grad, ein laues Lüftchen und ein paar Wölkchen. Regnen darf es dann nach dem Fest.

Ich lade Sie ganz herzlich ein, unser Stadtgeburtstagsfest zu besuchen.

Ihr Jann Jakobs