Kolumne der Woche: Kennen Sie Sfen?

Oberbürgermeister Jann Jakobs
© Oberbürgermeister Jann Jakobs
Oberbürgermeister Jann Jakobs

9. Juli 2017

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

kennen Sie Sfen? Noch nicht? Am kommenden Wochenende können Sie Sfen kennenlernen. Denn dann heißt es wieder „Stadt für eine Nacht“, abgekürzt Sfen. Für komplette 24 Stunden wird das Erlebnisquartier Schiffbauergasse bewohnt, bespielt und erlebt. 25 Bewohner bauen ihre Häuser auf und schaffen damit von Samstag 14 Uhr bis Sonntag 14 Uhr ein ganz besonderes Erlebnis auf dem Kulturareal am Wasser. Es ist mittlerweile die achte Auflage des Kulturfestivals.
 
Die Schiffbauergasse ist eine Erfolgsgeschichte. Abend für Abend, Wochenende für Wochenende wird das Erlebnisquartier am Tiefen See mit dem Hans Otto Theater, der Tanzfabrik, dem Museum Fluxus+, dem Waschhaus, dem Theaterschiff und vielen anderen Einrichtungen von Tausenden Leuten frequentiert. Es ist nicht nur ein wichtiger Kulturstandort, sondern auch attraktiver Partystandort. Die Mischung aus bildender Kunst und Theater auf der einen und experimentellem Tanz, Party durch die Nacht und Konzerten auf der anderen Seite sind die richtigen Zutaten für ein funktionierendes Erlebnisquartier. Kein Wunder also, dass der Standort perfekt ist für Sfen.
 
Vom kleinen Quartiersfest der Schiffbauergasse mit gerade mal 500 Besuchern im Jahr 2010 ist es zu einer Großveranstaltung mit über 20.000 Gästen im Vorjahr gewachsen. Doch im inhaltlichen Kern – der Vision einer Stadt in der Stadt – ist die Veranstaltung noch die ihres Ursprungs. Galt anfangs das Motto „Wie wollen wir leben“ als alleiniger Handlungsfaden für die Stadt für eine Nacht, ist es in diesem Jahr neben der allgegenwärtigen Frage das Motto „Wasser steht Kopf. Wasser findet Wege. Wasser war schon vorher da.“ Dabei soll der besonderen Bedeutung des Wassers in unserer Gesellschaft spielerisch und nachhaltig auf den Grund gegangen werden. Ich bin sehr gespannt, wie das Thema umgesetzt wird.
 
Natürlich gibt es jedes Jahr neue Programmpunkte zu erleben. Die Kulturinsel auf dem Tiefen See ist beispielsweise ein ganz neu zu entdeckender Spielort – dort heißt es mit Gesang und Wort selbst mitmachen oder einfach nur zuschauen und lauschen. Es finden sich aber noch weitere Highlights zum diesjährigen Motto: Der Tiefe See und seine traumhafte Kulisse sind während des Festivals ebenfalls Spielort für das mystische Theater der Flunker-Produktionen, die bei der Stadt für eine Nacht Premiere ihres Stücks „Bestiarium der Emotionen“ auf einem Bühnen-Floß feiern. An Land und zu später Stunde wird es mit dem „Wasser des Lebens“ (Theater Anu)  traumhaft und romantisch.
 
Erleben und genießen heißt es auch bei weiteren 100 Programmpunkten, die die Kulturakteure der Schiffbauergasse in dem 24-Stunden-Programm auf die Beine gestellt haben. Es gibt buntes Straßentheater im Schirrhof, beeindruckendes Tanztheater wie den „Karneval der Tiere“ in der fabrik und verschiedenste Konzerte im und am Waschhaus. In der Schinkelhalle geht es in diesem Jahr klassisch zu – dort ist unter anderem der isländische Gastkünstler SJÓN zu hören. Der mehrfache Literaturpreisträger präsentiert ein einmaliges Programm aus isländischer Literatur und Musik.

Klassiker aus den Vorjahren dürfen natürlich nicht fehlen – wieder mit dabei: die Silent Disco, die Roller Disco, das Potsdamer Lake Jumping am Tiefen See und der beliebte Drum Klub. Vor allem bin ich gespannt, wer wieder den Mut hat sich ein BMX-Rad zu schnappen, die Rampe runterzufahren und mit Rad im Wasser zu landen. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass für jeden von Ihnen etwas bei diesem abwechslungsreichen Programm dabei ist. Schauen Sie es sich an, lernen Sie Sfen kennen! Ich kehre danach erst aus Sansibar zurück und melde mich an dieser Stelle wieder.

Ihr

Jann Jakobs