Ergebnisse der Genderanalyse zum Potsdamer Wohnungswesen vorgestellt

Jenny Pöller, Dr. Christiane Droste, Martina Trauth,, Gregor Jekel und Heiderose Gerber bei der Vorstellung der Genderanalyse Wohnungswesen
Jenny Pöller, Dr. Christiane Droste, Martina Trauth,, Gregor Jekel und Heiderose Gerber bei der Vorstellung der Genderanalyse Wohnungswesen
Jenny Pöller, Dr. Christiane Droste, Martina Trauth,, Gregor Jekel und Heiderose Gerber bei der Vorstellung der Genderanalyse Wohnungswesen. Foto Landeshauptstadt Potsdam

Bei einer Pressekonferenz am Freitag, den 16. Oktober 2020 im Autonomen Frauenzentrum Potsdam stellten Heiderose Gerber und Jenny Pöller vom Vorstand des Autonomen Frauenzentrums, Dr. Christiane Droste, Sozialwissenschaftlerin und Hauptautorin der Studie sowie Martina Trauth, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Potsdam und Gregor Jekel, kommissarischer Leiter Fachbereich Wohnen, Arbeit und Integration der Landeshauptstadt Potsdam die Studie "Eine Stadt für Alle? - Eine Genderanalyse des Potsdamer Wohnungswesens" der Öffentlichkeit vor.

Potsdam wächst und wird weiblicher. Über die Hälfte der Potsdamer*innen sind Frauen. Das Autonome Frauenzentrum legt mit der Genderanalyse des Potsdamer Wohnungswesens erstmalig eine Studie vor, die sich explizit mit folgenden Fragen beschäftigt: Welchen Zugang haben Frauen zu bezahlbarem Wohnraum? Sind sie in wohnpolitischen Entscheidungspositionen in Politik, Verwaltung, Wohnungsunternehmen und Genossenschaften vertreten? Wie müssten Wohnraum und Stadtgestaltung gestaltet sein, um den Anforderungen von Frauen und Familien gerecht zu werden? - Denn in der Stadtplanung, in den wohnpolitischen Entscheidungsstellen und auf den Wohnungsmarkt werden die Bedarfe von Frauen bisher zu selten mit einbezogen.

„Frauen müssen stärker in Planungsprozesse einbezogen werden. Der Zugang zu bezahlbaren Wohnraum, die Entwicklung besonderer Wohnformen mit einer passfähigen Infrastruktur muss angesichts der vielfältigen Lebenslagen von Frauen gesichert werden“, so die Geschäftsführerin des Autonomen Frauenzentrums Potsdam, Heiderose Gerber .

Martina Trauth betonte, wie wichtig die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen in der Stadtplanung sind: „Die Lebensrealitäten bzw. der Alltag von Frauen unterscheidet sich nach wie vor wesentlich von denen der meisten Männer. Sie legen andere Wege zurück, haben also andere Ansprüche an Mobilität. Sie profitieren im Alltag stärker von guten baulichen Umsetzungen, wie Fahrstühlen oder genügend Wenderaum für Kinderwägen im Treppenhaus. Frauen benötigen eine andere Infrastruktur, im Umfeld ihres Wohnraums. Was wir brauchen ist eine Stadtplanung, die geschlechtsspezifische Anforderungen beachtet, ohne dabei Rollenbilder zu zementieren. Alle Bedürfnisse und Lebensentwürfe gleichermaßen zu berücksichtigen, hilft nicht nur Frauen, sondern allen Bewohner*innen der Stadt“, so Trauth.

Gregor Jekel sagte beim Pressetermin: „Potsdam als Stadt zum Wohnen für Alle – dieser nur leicht abgewandelte Leitbildslogan ist auf einem angespannten Wohnungsmarkt vor allem auch eine Frage des gerechten Zugangs zu Wohnraum. Was das konkret unter dem Blickwinkel der Gleichbehandlung bedeutet und wie das hiesige System des Wohnungswesens mit dieser Anforderung umgeht, dazu haben wir uns von der Studie wertvolle Hinweise erhofft und Frau Droste und ihr Team als Stadtverwaltung daher gerne unterstützt.“