636 | Zum Tode von Cornelius van Geisten

(15.09.1943-2008)

„Das neue Potsdam hat Cornelius van Geisten entscheidende Entwicklungsimpulse zu verdanken. Er hat etwas bewegt in der Stadt." Mit diesen Worten würdigte Oberbürgermeister Jann Jakobs die Leistungen des kurz nach seinem 65. Geburtstag verstorbenen Architekten und Stadtplaners. „Ich bin bestürzt über seinen plötzlichen Tod und spreche den Angehörigen mein tief empfundenes Mitgefühl aus."
Als Gründungsgeschäftsführer der Sanierungsträger Potsdam GmbH wirkte Cornelius van Geisten von 1992 bis 1997 in der Landeshauptstadt Potsdam. In diese Zeit fallen wesentliche Beschlüsse zur Revitalisierung der Potsdamer Innenstadt. Van Geisten war persönlich an der Entwicklung von Sanierungszielen für die behutsame Stadterneuerung beteiligt. Seine Erfahrungen aus Berlin-Kreuzberg brachte er in dieser komplizierten Zeit mit ganzer Kraft ein. Seine damaligen Mitarbeiter heben besonders hervor, dass van Geisten zuhören konnte, dass er sich mit der Situation vor Ort vertraut machte, um dann daraus Lösungsansätze mit den Bürgern zu entwickeln. Es ging ihm bei der Sanierung vor allem darum, die historische Mischung von Wohnen und Gewerbe zu erhalten. Ganz konkret verdankt Potsdam ihm neben vielem anderen, dass der Platz vor dem Nauener Tor zu einem verkehrsberuhigten Stadtplatz umgewandelt wurde.
Cornelius van Geisten erkannte das Potenzial des Potsdamer Nordens als Standort für den Wohnungsbau und gründete dafür den Entwicklungsträger Bornstedter Feld.
Zu seinen Potsdam prägenden und bleibenden Leistungen gehört auch, dass es ihm gelang, die Bundesgartenschau 2001 nach Potsdam zu holen. Eine BUGA, die erstmals mit dezentralen Kulissen aufwartete. Einbezogen wurden dabei auch die „Orte am Fluss", der Neue Lustgarten, die Freundschaftsinsel und der erste Abschnitt des Stadtkanals.
Unter seiner Mitwirkung wurden bereits damals die ersten Weichen für die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte gestellt.
„Cornelius van Geisten hat etwas geschaffen in Potsdam, was ihn überdauert", so Jann Jakobs. „Potsdam kann sehr froh darüber sein, dass er hier war."