Pressemitteilung Nr. 511 vom 10.09.2009 Oberbürgermeister Jann Jakobs und Karsten Häschel kondolieren zum Tod des Landesbehindertenbeauftragten Rainer Kluge

Oberbürgermeister Jann Jakobs und der Beauftragte für Menschen mit Behinderungen Karsten Häschel haben mit großer Betroffenheit auf die Nachricht vom Tod des Landesbehindertenbeauftragten Rainer Kluge reagiert.

Jann Jakobs würdigte vor allem Rainer Kluges langjährige Verdienste für die Umsetzung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Potsdam und Brandenburg.
"Als Landesbehindertenbeauftragter und Potsdamer war er immer Schnittstelle zwischen Landesbehindertenbeirat, Ministerium, kommunalen Behindertenbeauftragten und den betroffenen Bürgern selbst. Für die Interessen von Menschen mit Behinderung war er fast 20 Jahre sehr engagiert und hat verschiedene Positionen auch in manchmal schwierigen Verhandlungssituationen zusammenbringen können."

Schon 1990 war er Mitbegründer des Allgemeinen Behindertenverbandes Potsdam (ABP e.V.), Meilensteine setzte er im Einsatz für eine bessere barrierefreie Stadt Potsdam. Er war langjähriger Moderator des Behindertenforums in der Landeshauptstadt und war aktiv an der barrierefreien Gestaltung der BUGA 2001 in Potsdam beteiligt. "Noch bis vor zwei Wochen nahm er aktiv Anteil und wir führten regelmäßige Telefonate zur barrierefreien Situation in Potsdam" sagte Karsten Häschel

Als ein gestandener Netzwerker hatte Rainer Kluge zahlreiche kommunale und bundesweite Kontakte, mit denen er beharrlich und mit großer Leidenschaft die Belange von behinderten Menschen voranbrachte und sie in die Öffentlichkeit trug.
"Was ihn besonders auszeichnete war sein innovatives Wirken, sein Sachverstand, seine persönliche Präsens, seine Direktheit und vor allem sein Humor. Er hat vor allem in schwierigen Situationen, wenn Notlagen vorlagen, sofort, zuverlässig und mit hoher Einsatzbereitschaft reagiert", so der Oberbürgermeister.
Rainer Kluge konnte andere Menschen an einen Tisch bringen, hart in der Sache aber emphatisch im Umgang. Er schaffte einen Rahmen, in dem Meinungen sich entfalten und wenn es sein mußte auch nebeneinander stehen konnten ohne Anspruch auf eine letztendliche Wahrheit. Geprägt war die Atmosphäre immer am Vorankommen der zu bearbeitenden Themen und dem Engagement für die Menschen, um die es dabei ging.

Gemeinsam mit den kommunalen Behindertenbeauftragten erarbeitete er inhaltliche Standards für Menschen mit Behinderungen in Brandenburg und konnte, in den regelmäßig von ihm durchgeführten Tagungen, Anregungen von der Basis aufnehmen, die er in den Ministerien durchsetzte. Er hatte damit eine Schlüsselstellung zur Umsetzung von Interessen der behinderten Menschen in Brandenburg.

Karsten Häschel sagte: "Er war für mich ein Vorbild vor allem in einem Punkt: Seine Arbeit, sein Umgang mit den Betroffenen und Kollegen war geprägt von Respekt und Vertrauen für den Anderen. "