Wie Elona Müller-Preinesberger, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit und Ordnung, am Dienstag sagte, kümmern sich vier Integrationsbegleiterinnen in der Fachstelle um die Vermittlung und Begleitung der Menschen in Arbeit. Insgesamt hat die Fachstelle seit dem Start des Programms vor 20 Monaten 384 Menschen im Rahmen der Landesförderung Integrationsbegleitung von Langzeitarbeitslosen betreut.
„Wir haben uns im zweiten Halbjahr 2012 sehr bewusst auf die Förderung des Landes Brandenburg beworben, um Synergien in den Leistungen für diese Zielgruppe nutzbar zu machen“, sagte Elona Müller-Preinesberger. Gemeinsam mit Fabian Dübner, dem Leiter der Fachstelle, besuchte sie am Dienstag den Verein Pro Wissen, bei dem ein bisher Langzeitarbeitsloser befristet einen sozialversicherungspflichtigen Job erhalten hat. Wie Müller-Preinesberger sagte, sind momentan 1888 Menschen in Potsdam langzeitarbeitslos.
Die durch die Fachstelle Arbeitsmarkt betreuten Bürgerinnen und Bürger sind im Schnitt seit fünfeinhalb Jahren ohne feste Arbeit. Auch Heiko Mitulla war nach seiner Selbstständigkeit lange arbeitslos. Im vergangenen Jahr ein halbes Jahr lang bei seinen Qualifizierungen für den Arbeitsmarkt durch die Landeshauptstadt begleitet – einen Monat später konnte dem 52-Jährigen eine neue Arbeitsstelle vermittelt werden. Damit ist er einer von 108 Menschen, denen die Fachstelle in den vergangenen 20 Monaten eine Arbeit vermitteln konnte. 50 Prozent dieser Stellen sind unbefristet, weitere 25 Prozent befristet auf mindestens ein Jahr.
Das besondere dieses Projektes ist die individuelle und intensive Arbeit mit den Teilnehmenden. Die Teilnehmenden haben sich für die Projekte der Fachstelle Arbeitsmarkt freiwillig gemeldet. Über Ansätze der sozialen Aktivierung, gesundheitsfördernde Angebote und erwerbsbezogene Qualifizierung werden die Möglichkeiten des Einzelnen gezielt an die Bedarfe von Arbeitgebern angepasst. Hierbei wird der Fokus auf einen regelmäßigen Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern gelegt, um die Zielrichtung der Begleitung optimal gestalten zu können.
„Die Mittel des Europäischen Sozialfonds bieten uns, wie in diesem Projekt, die Möglichkeit neue Ansätze auszuprobieren und ergänzend zu den Möglichkeiten und Maßnahmen des Jobcenters tätig zu werden. Vor allem in Hinblick auf die gestiegene Anzahl an Langzeitarbeitslosen müssen neue Wege gefunden werden, die Zielgruppe gezielt und individuell zu begleiten. Das beispielhafte Angebot der Selbstvermarktung grenzt sich dabei von bisherigen Kursen des Bewerbungstrainings gezielt ab – Teilnehmende in kleinen Gruppen von maximal 6 Personen erhalten unter professioneller Anleitung eines Schauspiellehrers die Möglichkeit ihre Erfahrungen und Interessen innerhalb kürzester Zeit zu vermarkten. Denn ein Bewerbungsgespräch ist letztlich nichts anderes als die Vermarktung der eigenen Person innerhalb kürzester Zeit.“ so Müller-Preinesberger.
Im Gespräch mit dem Verein „proWissen e.V.“ der das Ziel verfolgt, die Wissenschaft in den Alltag zu integrieren und der „Agentur die Perlen“, die haushaltsnahe und familienunterstützende Dienstleistungen anbietet, berichteten zudem zwei Arbeitgeber von ihren Erfahrungen im Rahmen der Projektumsetzung und Einstellung der Zielgruppe.
Das Projekt selbst läuft noch bis 31. März 2015. An einer Teilnahme interessierte Langzeitarbeitslose können sich jederzeit an die Fachstelle Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung unter (0331) 289 1520 wenden.
Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds ausgereicht über das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg.