Selma Neumann, geb. Horrwitz

Selma Neumann wurde am 1. Februar 1862 als Tochter der einflussreichen und wohlhabenden Potsdamer Bankiersfamilie Adolf Horrwitz geboren. Sie wohnte damals und bis zu ihrer Deportation in der damaligen Nauener Straße 41 (heute Friedrich-Ebert-Straße 13). Ihr Ehemann, der Arzt Hermann Neumann, geboren 1859, betrieb im Erdgeschoss seine Praxis und war unter anderem als Berater der örtliche Sanitäter und der Potsdamer Synagogengemeinde tätig. Nach dem Tod ihres Bruders und Vaters, starb schließlich auch ihr Ehemann 1935 und Selma Neumann wurde Alleinerbin des Hauses. Die gemeinsame Tochter Charlotte Luise Henriette, geboren im Januar 1890 in Potsdam, heiratete den letzten Potsdamer Rabbiner Dr. Herrmann Schreiber. Später sollte Charlotte Schreiber mit ihrem Mann und ihrem Sohn Paul Schreiber, geboren im Juli 1911, nach London auswandern.

Wie alle Juden, wurde Selma Neumann schrittweise ihres gesamten Vermögens beraubt, unter anderem durch die sogenannte Judenvermögensabgabe. Ab 1938 musste sie ihren gesamten Besitz akribisch auflisten. Am 19. August 1942 wurde die 80-jährige Selma mit dem 45. Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt gebracht, wo sie am 27. September 1942 verstarb. Drei Tage vor ihrem Tod versteigerte man ihre wertvolle Wohnungseinrichtung an interessierte Nachbarn.

Nachkommen der Tochter wohnen heute in Amerika. Auf dem Jüdischen Friedhof Potsdam erinnern das Familiengrab und Gedenkinschriften an Selma Neumann.

 

Adresse

Friedrich-Ebert-Straße 13
14467 Potsdam
Deutschland