Margot Falkenburg, geb. Brauer

Stolperstein Margot Falkenburg
© Christian Michelides
Stolperstein Margot Falkenburg (Foto: Christian Michelides)

Margot Brauer wurde am 11. Juli 1910 als Tochter des Kaufmanns Max Brauer in Potsdam geboren und verbrachte ihre Kindheit in der Potsdamer Innenstadt. Sie heiratete Heinz Siegfried Falkenburg (geb. 6. Januar 1903 in Dessau).

Margot wohnte zunächst noch bei ihrem Vater, gab als Beruf aber Kontoristin an. Am 1. Oktober 1939 zog sie zu Kurt Samter in die damalige Babelsberger Wilhelmstr. 36, heute Alt Nowawes 36, zur Untermiete. Vom 26. September 1939 bis zu ihrer Deportation versuchte sie zunächst eine Ausreisegenehmigung nach England zu ihrem Ehemann, dann nach Argentinien zu bekommen. Ihre Schwägerin Elly Falkenburg befand sich bereits in Buenos Aires. Als sie am 2. September 1939 die Genehmigung zur Ausreise erhielt, war der Zweite Weltkrieg bereits ausgebrochen und sie musste um die Verlängerung der Genehmigung bitten. In einem der Umzugsgutverzeichnisse führte sie unter anderem englische Bücher auf. Doch zur Auswanderung kam es nicht mehr. Stattdessen musste sie als Spulerin in der Firma Glissa Textilwerk in Potsdam-Babelsberg in der Gartenstraße 2 Zwangsarbeit leisten. Der Wochenlohn betrug ca. 17 bis 18 Reichsmark.

Mit dem „8. Osttransport" wurde Margot Falkenburg schließlich mit 1034 weiteren Potsdamer und Berliner Juden am 13. Januar 1942 in das Ghetto nach Riga deportiert. Dort kam sie am 16. Januar 1942 an. 1943 wurde sie in das KZ Kaiserwald weiter deportiert. Nach dessen Räumung wurde sie ins KZ Stutthof gebracht, wo sie am 1. Oktober 1944 ankam. Am 14. Januar 1945 wurde Margot Falkenburg dort ermordet.

Ihr nach England emigrierter Ehemann wurde dort 1940 interniert. Als Kriegsgefangener transportierte man ihn mit dem Schiff HTM Dunera nach Australien. Bis zum Kriegsende musste er in Lagern leben. Danach gelangte er nach Haifa in Palästina, wo er Jahrzehnte später starb.

 

 

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