Eiche - der Ort hinter dem Neuen Palais

Text: Natalie Gommert

Der Ortsteil Eiche, westlich des Parks Sanssouci gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum UNESCO-Welterbe, lädt zum Wandern, Radfahren, Joggen sowie Flora- und Faunabeobachten ein. Sogar Eisvögel kann man mit ein wenig Glück entdecken. Die Lindenallee direkt hinter dem Neuen Palais bietet einen wunderbaren Blick auf den Ortsteil mit Kirche. Seine ruhige Lage und das Schloss Lindstedt mit der legendären Teufelsbrücke am nördlichen Rand des Ortes mit vielfältigen Ein- und Ausblicken in die ländliche Umgebung machen den Ort beliebt. Die Buchenwälder nördlich von Eiche gehören zum Landschaftsschutzgebiet "Katharinenholz“ mit Großem und Kleinem Herzberg. In unmittelbarer Nähe liegt das Flächennaturdenkmal "Die Düsteren Teiche“.

Geschichte

Eiche wird erstmals 1193 urkundlich erwähnt. 1323 findet sich eine Eintragung als Adelsgehöft "Curia Eke“. Eiche ist lange Zeit ein unbedeutendes Straßendorf, um 1650 hat er gerade mal 100 Einwohner, um 1900 etwa 550. Zwischen späterem Kasernenstandort, Kleinem Herzberg und Park Sanssouci werden im 18. Jahrhundert Militärmanöver abgehalten und Truppenaufmärsche geprobt. 1881 beginnt der Ausbau des Ortes als Militärstandort. Kasernen wurden gebaut;  Polizeischule, Wehrmacht, das Reichsluftfahrtministerium, Spionageabwehr, später die Volkspolizei waren hier untergebracht. Heute haben hier das Polizeipräsidium des Landes und die Bundeswehr ihren Sitz. 

Sehenswürdigkeiten

Friedrich II. lässt 1771 eine Kirche in Eiche bauen, Architekt ist Georg Christian Unger. Die Kirche ist ein Rundbau nach dem Vorbild des Pantheons in Rom als Ausdruck der Toleranzvorstellungen des Königs. Der 30 Meter hohe Turm steht in Sichtachse zum Neuen Palais. Die Kirche wird im 19. Jahrhundert erweitert. Im Inneren wird der Altar mit einem Aufsatz und einem Abendmahlsgemälde nach Leonardo da Vinci ausgestattet, eine wertvolle Arbeit des Kölners Egidius Mengelberg (1779-1859). 1882 wird die Sauer-Orgel fertig gestellt. Zu Ehren der Kronprinzessin Viktoria, Tochter der Queen Viktoria, sind die Prospektpfeifen mit Ornamenten in englischen Nationalfarben versehen. Der Taufstein wird 1960 von dem Bornstedter Steinmetz Max Hamann geschaffen. 2000 wird der im Krieg zerstörte Kirchturm rekonstruiert. In der Kirche finden regelmäßig Gottesdienste, Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

Wissenswertes

Ein mächtiger Bronzeadler steht heute vor dem Stabsgebäude des Landeskommandos Brandenburg in Eiche. Es ist eine Dauerleihgabe der Stadt Göttingen und Teil eines Kriegerdenkmals des Bildhauers Adolf Breymann, das 1876 zur Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges dort errichtet worden war.

In einem Hofgebäude der alten Dorfschule Eiche befindet sich ein Bürgerzentrum. Der Bau enthält auch einen großen, teilbaren Veranstaltungsraum für 60 Personen für die unterschiedlichsten Veranstaltungen.

Von Wanderwegen durchkreuzt ist das nahe gelegene "Katharinenholz“ mit den "Düsteren Teichen“. Der große der beiden Teiche wird von einem malerischen Wanderweg umrundet.

Anreise

Eiche ist mit den Buslinien 606, 605 und X5 von S Potsdam Hauptbahnhof zu erreichen. Fahrplaninfos unter www.vip-potsdam.de

Adresse

Eiche
Kaiser-Friedrich-Straße
14469 Potsdam
Deutschland