Bertha Simonssohn, geb. Gersmann

Bertha Germann wurde am 1. Juli 1876 in Schneidemühl (Piła, heutiges Polen) geboren. Mit ihrem Mann Max Simonsohn, der als Kaufmann tätig war, hatte sie drei Söhne: Richard, Ludwig und Ernst. Die Familie besaß ein Geschäft in der Brandenburger Str. 19, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienten. Bertha war eine lebenslustige Frau, die ihre Zeit am liebsten mit ihren Kindern verbrachte. So besuchte sie zum Beispiel oft ihren Sohn Richard und Schwiegertochter Hertha in Berlin-Charlottenburg. Die Familie war auch kulturell sehr interessiert. Schwiegertochter Hertha Simonssohn soll u.a. guten Kontakt zu dem Schriftsteller Erich Kästner gehabt haben.

Das NS-Regime zwang Bertha Simonsohn schließlich, ihr Haus samt Grundstück zu verkaufen. Das Geld wurde auf ein Konto eingezahlt, das ihr nicht zugänglich war, obwohl sie dringend finanzielle Mittel gebraucht hätte, um ihren schwerkranken Mann medizinisch zu versorgen. 1940 starb er. Nach seinem Tod wohnte Bertha in der Waisenstraße 57 in einem Haus, das früher ihrem Onkel James Gersmann, dem letzten Vorsitzenden der Synagogengemeinde, gehörte und nun als Sammelunterkunft für Potsdamer Juden diente.

Am 19. April wurde sie in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, wo sie am 17. Juni 1943 kurz vor ihrem 67. Geburtstag starb. Ihr Platz im Familiengrab auf dem jüdischen Friedhof Potsdam blieb leer. Heute existiert noch ihr rührender Abschiedsbrief an ihre Kinder.

 

Adresse

Brandenburgerstraße 19
14467 Potsdam
Deutschland