Pressemitteilung Nr. 716 vom 09.11.2014 Mauergedenkstätte am Groß Glienicker See offiziell eröffnet

Gemeinsames Projekt des Bezirkes Spandau und der Landeshauptstadt Potsdam

Gemeinsam mit dem Spandauer Bürgermeister Helmut Kleebank hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs am 25. Jahrestag des Mauerfalls, die Mauergedenkstätte am Groß Glienicker See offiziell eröffnet. „Es ist ein freudiger Tag, an dem wir die Gedenkstätte hier am ehemaligen Mauerverlauf eröffnen. Sie erinnert daran, dass es der Kampf der Bürgerinnen und Bürger war, der die Mauer 1989 zu Fall brachte“, sagte Jakobs. Kleebank verwies auf die länderübergreifende Zusammenarbeit: „Gemeinsam haben wir ein wichtiges Stück Erinnerungskultur geschaffen, das gleichzeitig ein Bildungsort für die jüngere Generation sein wird.“

Beim Gang entlang des ehemaligen Grenzzauns gedachten Jakobs und Kleebank gemeinsam mit dem Groß Glienicker Ortsvorsteher Franz Blaser und den anwesenden Gästen der Mauertoten. Mehr als 20 Menschen waren allein in Potsdam zwischen 1961 und 1989 an den Grenzanlagen des DDR-Regimes umgekommen. „Die Reste dieser Grenzanlagen erinnern uns daran, dass Demokratie erkämpft wurde und immer wieder verteidigt werden muss“, so Oberbürgermeister Jakobs.

Zum Abschluss der Feierstunde, zu der auch zahlreiche Anwohner aus Spandau und Groß Glienicke gekommen waren, stiegen entlang des ehemaligen Grenzverlaufs Luftballons auf - ein Symbol für den Freiheitsdrang und den Mut der DDR-Bürger, die im Herbst 1989 mit ihren friedlichen Protesten die Berliner Mauer zu Fall brachten.

Die Sicherung des Mauerdenkmals und die Einrichtung der Gedenkstätte nördlich des Groß Glienicker Sees ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Potsdam und des Bezirksamtes Spandau. Im Frühjahr dieses Jahres hatten die Grünflächenämter beider Verwaltungen eine erste Sicherung des Denkmals vorgenommen. Dabei befreiten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den original erhaltenen Streckmetallzaun von einwachsenden Ästen und Sträuchern. Vereinzelt entfernten sie auch Bäume, die die Standsicherheit der beiden verbliebenen Mauersegmente oder des Zauns gefährdeten.

Die Einrichtung der Gedenkstätte begann im September dieses Jahres und wurde nach Plänen des Potsdamer Landschaftsarchitekturbüros Bappert und Partner ausgeführt. Dabei wurden entlang des früheren Mauerverlaufs auf einer Länge von 200 Metern Pflastersteine in den Boden gesetzt und originale Beton-Mauerpfosten aufgestellt. Eine Gedenktafel erinnert an die deutsche Teilung und die Berliner Mauer, die auf 110 Kilometern auf dem Gebiet des damaligen Bezirks Potsdam verlief.

Die Kosten für das Projekt setzen sich aus 43 000 Euro für den Bau der Freianlagen und der Gedenktafel und 35 000 Euro für die Sicherung und Sanierung der denkmalgeschützten Zaunelemente und Pfosten zusammen. Letztere wurden anteilig von der Potsdamer und Spandauer Verwaltung getragen.