Pressemitteilung Nr. 473 vom 19.08.2015 Potsdam bewegt: Podiumsdiskussion zu 70 Jahren Potsdamer Konferenz

Anlässlich des 70. Jahrestages der Potsdamer Konferenz laden die Landeshauptstadt Potsdam und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am 31. August 2015, um 18 Uhr in die Orangerie im Neuen Garten ein. Oberbürgermeister Jann Jakobs und Bundesjustizminister Heiko Maas nehmen gemeinsam mit diplomatischen Vertretern der drei alliierten Siegermächte Vereinigte Staaten, Großbritannien und Russland (damals Sowjetunion) an der Podiumsdiskussion im Palmensaal der Orangerie zur aktuellen Bedeutung der Potsdam Konferenz teil. Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen.

Die Konferenz mit der Verabschiedung des „Potsdamer Abkommens“ durch Harry Truman (USA), Winston Churchill (Großbritannien) und Joseph Stalin (Sowjetunion) am 2. August 1945 jährt sich dies Jahr zum 70. Mal. Oberbürgermeister Jann Jakobs: „Neben dem Tag von Potsdam wird kein weiteres historisches Ereignis so intensiv mit der Landeshauptstadt verbunden. Deswegen bin ich froh, dass wir über die Auswirkungen der Potsdamer Konferenz, die noch heute spürbar sind, am 31. August 2015 intensiv diskutieren können. Auch der Mediengipfel M100 Sanssouci Colloquium im September 2015 steht ganz im Zeichen des Potsdamer Abkommens und seiner Folgen für Europa.“

Umrahmt  wird die Veranstaltung mit Musik von der Kammerakademie Potsdam und Führungen durch den Neuen Garten und Schloss Cecilienhof sowie einer historischen Ausstellung zur Geschichte der Konferenz und des Schlosses.

Nach dem Sieg über Hitlerdeutschland erörterten die alliierten Siegermächte auf der Dreimächtekonferenz in Potsdam die politische und geografische Neuordnung Deutschlands,
die Entmilitarisierung, die von Deutschland zu entrichtenden Reparationszahlungen und der Umgang mit deutschen Kriegsverbrechenden. Zusammen mit den Konferenzen in Teheran und Jalta stellen diese Zusammenkünfte der Alliierten während des zweiten Weltkrieges die „Großen Drei“ herausragenden Ereignissen der Weltgeschichte dar. Die Konferenz markierte das Ende des zweiten Weltkrieges in Europa, den amerikanischen Befehl zum erstmaligen Einsatz von Nuklearwaffen gegen das Kaiserreich Japan und wies zugleich auf den Beginn des Kalten Krieg. Dieses Abkommen gilt bis heute als der Grundstein der neuzeitlichen europäischen Ordnung, die schlussendlich zur Gründung der Europäischen Union führte.

Viele der Fragen die sich nach dem Ende des zweites Weltkrieges und der Bewältigung seiner Folgen stellten, sind bis heute wieder runter völlig veränderten Rahmenbedingungen auf der politischen Agenda. Wie soll das Haus Europa aussehen und wie sieht Deutschland seine Rolle darin? Welche Bedeutung hat die wohlmögliche Wiederkehr eines Szenarios „Kalter Krieg“ für die weitere Entwicklung von Europa? Diese und weitere Fragen werden auf in der Podiumsdiskussion anlässlich des 70. Jahrestages der Potsdamer Konferenz diskutiert.

Wenige Tage nach der Veranstaltung wird am 17. September 2015 in Potsdam das internationale Medientreffen „M100 Sanssouci Colloquium“ stattfinden, bei den rund einhundert international führenden Meinungs- und Medienmachenden debattieren werden. Die diesjährige Konferenz wird von dem ehemaligen Bundesaußenminister und -vizekanzler a.D. Hans-Dietrich Genscher eröffnet. Seine Eröffnungsrede wird sich mit der Frage „Potsdam 1975 bis 70 Jahre danach: Chancen – genutzt oder vertan?“ beschäftigen. Diese Frage greift das aktuelle M100-Thema auf, welches vor dem Hintergrund des 70. Jahrestages des Potsdamer Abkommens die Auswirkungen der damaligen Beschlüsse und die aktuelle Situation in Europa thematisiert.

Downloads

Adresse

Orangerie im Neuen Garten
Am Neuen Garten
14467 Potsdam
Deutschland