Pressemitteilung Nr. 434 vom 30.07.2015 Potsdam Museum erhält elf Werke des Malers Bernhard Heisig

Leihgaben bereichern Kunstsammlung nach 1945

Elf hochkarätige Gemälde des Malers Bernhard Heisig (1925 – 2011) sind heute im Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte eingetroffen. Für die Direktorin Dr. Jutta Götzmann ist die Ankunft der Werke mit größter Freude verbunden: „Der Mitbegründer der legendären Leipziger Schule zählt zu einem der wichtigsten Vertreter der ostdeutschen Kunst. In unvergleichbarer, kritischer Weise hat sich Heisig den großen Themen der deutschen und speziell der preußischen Geschichte gewidmet und ist bis heute durch seine malerische Virtuosität und die Bildgewalt seiner Werke hochaktuell.“

Die im Rheinland ansässige Erbengemeinschaft des Nachlasses der Sammlerin Vera Schreck hinterlässt dem Potsdam Museum und dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus insgesamt 22 Gemälde Heisigs. Es war der ausdrückliche Wunsch der 2014 verstorbenen Privatsammlerin, dass die Arbeiten Museen in den neuen Bundesländern, insbesondere in Brandenburg, zur Verfügung stehen. Schließlich entschied sich Bernhard Heisig 1992, nach seiner langjährigen Zeit als Direktor der Leipziger Hochschule für das havelländische Strohdehne als Arbeits- und Lebensmittelpunkt. Hier entstand bis zu seinem Tod 2011 sein umfangreiches Spätwerk. „Was liegt da näher als ihn dauerhaft mit der Hauptstadt seiner Wahlheimat zu verbinden?“, sagt Jutta Götzmann, die den Künstler zuletzt 2013 in der Ausstellung „Lebenswerke“, eine Kooperation mit der Märkischen Oderzeitung, präsentierte.

Das Potsdam Museum hat mit seiner Kunstsammlung nach 1945 einen umfangreichen Bestand, dessen Schwerpunkt mit mehr als 5200 Werken vorrangig Gemälde und Grafiken bilden, die in den vier Jahrzehnten der DDR entstanden sind. Auch die Leipziger Schule ist mit Gemälden der Meisterschüler Heisigs, zum Beispiel von Ulla Walter und Günter Firit, vertreten. Uwe Pfeiffer ist als Schüler von Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer im Sammlungsbestand enthalten.

Die Qualität der Sammlung und das Spektrum an Ausstellungsthemen werden durch den Zuwachs der Heisig-Werke deutlich gesteigert. Ende des Jahres 2016 werden die Neuzugänge von Bernhard Heisig erstmals im Rahmen einer Ausstellung zur figurativen Kunst im Potsdam Museum zu sehen sein. Ein Gemeinschaftsprojekt des Potsdam Museums und des Kunstmuseums Dieselkraftwerks Cottbus, das heute zeitgleich die Übernahme der Arbeiten Heisigs würdigt, ist für 2019 vorgesehen.

Bei der Übergabe der Werke an das Potsdam Museum waren neben der Direktorin, Dr. Jutta Götzmann, auch der Museumskonservator, Oliver Max Wenske, und der Berliner Galerist Rüdiger Küttner anwesend. Küttner hat Bernhard Heisig über viele Jahre vertreten und die Vermittlung der Sammlung Vera Schreck an die beiden Brandenburger Museen vermittelt.