Pressemitteilung Nr. 370 vom 05.06.2014 Behindertengerechte Haltestelle am Rathaus eröffnet

© Landeshauptstadt Potsdam
Juni 2014: Bürgermeister Burkhard Exner (l.) gibt zusammen mit ViP-Geschäftsführer Oliver Glaser und Stadtwerke-Chef Wilfried Böhme (r.) und in Anwesenheit von Rollstuhlfahrer Karl-Heinz Keßler (Mitte), der die barrierefreie Haltestelle testete, den neuen Haltepunkt am Rathaus frei. Foto: Landeshauptstadt Potsdam

Der erste Teilabschnitt der Friedrich-Ebert-Straße ist jetzt fertig gestellt. Die neu gestaltete, barrierefreie Doppelhaltestelle vor dem Rathaus wurde heute offiziell durch Bürgermeister Burkhard Exner und den Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt, Christoph Richter, sowie Stadtwerke-Geschäftsführer Wilfried Böhme und den technischen Geschäftsführer der ViP, Oliver Glaser, eingeweiht. Die Friedrich-Ebert-Straße zwischen dem Nauener Tor und der Alleestraße wird seit März 2013 von Grund auf saniert und modernisiert.

Die gemeinsame Baumaßnahme der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP), der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH und der Landeshauptstadt Potsdam hatte neben der Fertigstellung der Haltestelle eine Reihe von weiteren Zielen. Im Bereich des ersten Teilabschnittes zwischen Nauener Tor und Helene-Lange-Straße wurden sie planmäßig und fristgerecht erreicht:

Ein zügigeres Vorankommen von Straßenbahnen und Bussen gewährleistet die neue gemeinsame, separate Fahrspur. Die nunmehr breitere Tram-Trasse bietet genügend Platz für zukünftige, geräumigere Straßenbahnen. Mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger wurde nun durch eine Ampel-Anlage vor dem Rathaus erreicht, mehr Sicherheit für Radfahrer durch beidseitigen Radstreifen.

Parallel zu den Bauarbeiten an den Verkehrsanlagen wurde auf der gesamten Friedrich- Ebert-Straße zwischen Nauener Tor und Reiterweg/Alleestraße das leitungsgebundene Wasser-Ver- und Entsorgungssystem erneuert. Dabei wurde das gesamte Leitungssystem neu geordnet und die Gleistrasse nunmehr von unterirdischen Leitungen freigehalten. Das für Havarien anfällige Trinkwassernetz einschließlich der Hausanschlüsse wurde erneuert, ebenso die überalterte Mischwasserkanalisation. Das Gas- und Stromleitungsnetz wurde punktuell angepasst.

Oberbürgermeister Jann Jakobs zeigte sich besonders erfreut: „Mit Inbetriebnahme der neuen Haltestelle ist das Rathaus jetzt barrierefrei und behindertengerecht an Straßenbahn und Bus angebunden. Über die angehobene Fahrbahn im Bereich der Haltestelle ist nun ein einfacher Einstieg möglich. Und durch die neu errichtete Ampelanlage für Fußgänger können zukünftig auch Menschen mit Sehbehinderung und eingeschränkter Sehkraft sicher die Fahrbahn überqueren.“ Durch die neue Aufteilung des Verkehrsraumes mit beidseitigen Radstreifen werde auch das Fahrradfahren auf der sehr wichtigen Route im Radverkehrsnetz der Landeshauptstadt sicherer, so der Oberbürgermeister weiter.

Bürgermeister Burkhard Exner hob hervor: „Barrierefreiheit und eine verbesserte Taktung für den öffentlichen Nahverkehr sind zwei wirklich gute Gründe, um in Gleisbauarbeiten und behindertengerechte Zugänge zu investieren. Die hierfür von der Landeshauptstadt Potsdam aufgebrachten 1,6 Mio. Euro sind dementsprechend gut angelegt.“ Insgesamt kostet der erste Bauabschnitt 2,7 Mio. Euro.

Stadtwerke-Geschäftsführer Wilfried Böhme sagte: „Das gemeinsame Projektmanagement komplexer Bauprojekte unter dem Dach der Stadtwerke hat sich bewährt. Diese Erfahrungen können wir auf anderen großen Baustellen nutzen, wo die EWP und ViP gemeinsam bauen. Es gab nur wenige, kleinere Verzögerungen und Störungen im Bauablauf, die wir gemeinsam wieder aufgeholt haben. Das Echo der betroffenen Anwohner war trotz der Beeinträchtigungen überwiegend positiv. Für das Verständnis bedanke ich mich ausdrücklich. Unsere Kommunikationsstrategie, neben regelmäßigen, aktiven Informationen auch mit einem zentralen Vor-Ort-Ansprechpartner für die Anlieger zu arbeiten, war dafür eine wichtige Voraussetzung.“

Der technische Geschäftsführer der ViP, Oliver Glaser, sagte: „Im Ergebnis des ersten Teilabschnittes hat der öffentliche Nahverkehr jetzt hier eine Haltestelle, an der die Fahrgäste nicht mehr in die Straßenbahn einsteigen, sondern eintreten können.“ Zu den veränderten Linienführungen während der Bauphase sagte er: „Durch unsere umfangreichen Fahrgastinformationen haben sich die Kunden schnell an die geänderten Linienführungen der Busse angepasst. Es war hilfreich, diese Änderungen entgegen den ursprünglichen Planungen über den gesamten Bauzeitraum beizubehalten. Deshalb werden wir dies bis zum Fahrplanplanwechsel im Dezember so fortführen. Danach werden die Busse in und aus Richtung Norden wieder durch die fertig gestellte Friedrich-Ebert-Straße fahren.“

Der am 2. Juni 2014 begonnene zweite, kleinere Teilabschnitt umfasst ausschließlich die Neuordnung der unterirdischen Leitungssysteme und den Neubau der Hausanschlüsse zwischen Helene-Lange-Straße und Alleestraße. Eine Umverlegung von Tram-Gleisen ist hier nicht erforderlich. Dennoch ist aus technischen Gründen ein eingleisiger Betrieb auf diesem Teilstück erforderlich. Die Fertigstellung des zweiten Teilabschnittes ist für November 2014 vorgesehen.

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