Pressemitteilung Nr. 128 vom 17.03.2005 Vertragsunterzeichnung zur Gewährleistung der Sozialberatung und Qualifizierung der Integrationsarbeit für jüdische Zuwanderer

Anlässlich eines Gespräches der Beigeordneten für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller am 17. März 05 mit dem Direktor der Zentralen Wohlfahrtsstelle (ZWSt) der Juden, Herrn Benjamin Bloch, unterzeichneten beide eine „Gemeinsame Konzeption zur Gewährleistung der Sozialberatung und Qualifizierung der Integrationsarbeit für jüdische Zuwanderer in der Stadt Potsdam“.

Ziel der Umsetzung dieser Konzeption ist es, die durch das neue Zuwanderungsgesetz erlassenen Bestimmungen effektiv für die Integrationsarbeit zum Wohle aller jüdischen Zuwanderer umzusetzen. Die ZWSt verpflichtet sich in diesem Zusammenhang, die Sozialberatung unabhängig von der jüdischen Religionszugehörigkeit mit qualifizierten Fachkräften zu gewährleisten.

Durch den vereinbarten breit gefächerten Leistungskatalog in dieser Konzeption steigen die Chancen für eine schnelle und reibungsfreie Integration aller Altersgruppen der jüdischen Zuwanderer.

Im Haushaltsplan der Stadt sind für diese freiwillige Aufgabe im Jahr 2005 Mittel in Höhe von rund 29.000 € vorgesehen. Beide Seiten sind interessiert, diese Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fortzusetzen, weil damit zu rechnen ist, dass weitere Zuwanderer in der Stadt aufgenommen werden. Entscheiden werden darüber die Stadtverordneten in Verbindung mit der Diskussion zum Haushalt der kommenden Jahre.

Die Unterzeichnung der Konzeption wurde möglich, weil durch den im Januar 2005 unterzeichneten Staatsvertrag die jüdischen Gemeinden wieder Zuwendungen durch die Landesregierung für die Erfüllung ihrer religiösen und kulturellen Aufgaben erhalten. Die Stadt Potsdam unterstützte die jüdischen Gemeinden in der Phase ihrer Entwicklung und Stabilisierung seit dem Jahre 2001 mit nahezu einer viertel Million Euro sowie einer Reihe arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen wie SAM, ABM und der Vergabe von gemeinnütziger Arbeit.

Unabhängig davon, dass städtische Mittel jetzt nicht mehr an die jüdischen Gemeinden direkt ausgereicht werden, ist vereinbart, dass die ZWSt die jüdischen Gemeinden gleichberechtigt in ihre Arbeit einbezieht und eine einvernehmliche Lösung über die Aufgabenteilung anstrebt.

Letztlich trägt diese Vereinbarung zwischen der Stadt und der ZWSt mit dazu bei, dass sich jüdisches Leben in unserer Stadt weiter erfolgreich entwickelt.