Blu - das Sport- und Freizeitbad am Brauhausberg

    Das Vorhaben aktuell...

    Die Landeshauptstadt Potsdam hat endlich ein attraktives Sport- und Freizeitbad am Brauhausberg. Blu - Das Sport und Freizeitbad am Brauhausberg wurde am 7. Juni 2017 für alle Potsdamerinnen und Potsdamer sowie Gäste eröffnet. Der Bau am Hang des Brauhausberges ist (außer die Außenanlagen) fertig.

    Für das neue Sport- und Freizeitbad Potsdam - Blu - wurde am 18. Dezember 2015 Richtfest gefeiert. Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte: „Der stete Zuzug in die Landeshauptstadt Potsdam fordert uns und die gesamte Stadtgesellschaft heraus. Wir brauchen neue Wohnungen, neue Kitas, neue Schulen, neue Sportplätze, neue Verkehrsinfrastrukturen und nicht zuletzt ein neues Sport- und Freizeitbad, damit diese wunderbare Stadt auch in 30 Jahren noch so lebenswert ist wie gestern und heute."

    Das Planungsgebiet am Brauhausberg ist circa 6,9 Hektar groß und umfasst die Flächen an der Leipziger Straße und der Straße Am Brauhausberg, die Flächen nördlich und südlich der Max-Planck-Straße mit dem Areal des heutigen Schwimmbades „Brauhausberg" und der ehemaligen Gaststätte „Minsk" sowie angrenzende Grundstücke an der Leipziger Straße sowie an der Straße Brauhausberg bis zur Straße Am Havelblick in der Landeshauptstadt Potsdam. Das neue Sport- und Freizeitbad mit zehn Bahnen á 50 Meter, einem Lehrbecken, Wellness und Sauna, Familienbecken sowie einem Außenbereich kostet 39,7 Millionen Euro.

    Schon lange hat das bestehende Schwimmbadangebot nicht die Bedürfnisse der Potsdamerinnen und Potsdamer abgedeckt. Zwei öffentliche Schwimmhallen und zwei Strandbäder stehen in der stetig wachsenden Stadt mit derzeit rund 172.000 Einwohnern fürs Schwimmen und Baden zur Verfügung. Die Schwimmhalle am Brauhausberg ist unsaniert und seit Eröffnung des Blu geschlossen. Seit langem gab es Planungen, diese durch einen Neubau und eine Erweiterung mit familienfreundlichen Badeangeboten zu ersetzen. Nach einer Bürgerbefragung und einem städtebaulichen Wettbewerb stand seit dem Jahr 2012 fest: Das neue Sport- und Freizeitbad am Brauhausberg wird im unteren Bereich des Brauhausberges gebaut.

    Auf den folgenden Seiten finden Sie Antworten auf viele Fragen. So beispielsweise zum Badstandort, der Geschichte Potsdamer Bäder und Planungen und zur Bürgerbefragung. Eine Hotline zu Informationen rund um Blu - das Sport- und Freizeitbad Am Brauhausberg ist geschaltet: (0331) 661 9801.

     

    Blu - das Sport- und Freizeitbad...

    Es ist geschafft: Am 6. Juni 2017 wurde das Bad nach gut zweijähriger Bauzeit und einem Testbetrieb offiziell durch Oberbürgermeister Jann Jakobs und Stadtwerke-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius eröffnet. Die Potsdamerinnen und Potsdamer erwartet jede Menge Schwimm- und Badespaß. Beispielsweise eine 114 Meter lange Reifenrutsche sowie eine Breitrutsche für alle Rutschenfans, eine Saunanlage mit zwei Außensaunen und drei Innensaunen sowie Außenbecken auf der Dachterrasse für alle Wellness-Liebhaber und ein 50 mal 25 Meter Schwimmbecken nach internationalem Schwimmverbandstandard für alle Schwimmerinnen und Schwimmer. Für die Kleinsten gibt es ebenfalls einen Bereich mit Kinderbecken und Elefantenrutsche geben. Und Kletterfans können sich von einer drei Meter hohen Kletterwand direkt ins Wasser fallen lassen.

    Die Eintrittspreise für die Schwimmhalle sind unverändert wie in der alten Halle. Somit kostet ein Zwei-Stunden-Ticket normal 4 Euro. Kinder und Jugendliche sowie Schüler und Studenten zahlen 2 Euro. Der Eintritt ins Familienbad kostet für drei Stunden 7 Euro für Kinder und Jugendliche sowie 12 Euro für Erwachsene. Es gibt weitere Ermäßigungen. Eine Tageskarte kostet 10 Euro ermäßigt und 16 Euro normal, die Familienkarte (Vier Personen, davon max. zwei Erwachsene) kostet 24 Euro für drei Stunden und 32 Euro den ganzen Tag. Eine Vier-Stunden-Karte für die Sauna kostet ermäßigt 12 Euro, regulär 19 Euro. Auch da gibt es Familienkarte für 38 beziehungsweise 48 Euro (Tageskarte).

    Ermäßigt wird in zwei Kategorien. Für für Kinder bis 16 Jahre, Schüler/innen, Studenten/innen; Auszubildende, Sozialhilfeempfänger/innen,Erwerbslose, Bundesfreiwilligendienstler und Asylbewerber gilt der günstigste Tarif. Vorruheständler, Pensionäre und Rentner/innen und Menschen mit Behinderungen (GdB mind 50%) erhalten den ermäßigungstarif E2.

    Geöffnet hat die Schwimmhalle wochentags von 6:30 Uhr (Donnerstag 7.30 Uhr) bis 21:30 Uhr, am Wochenende bis 20 Uhr. Das Familienbad hat täglich von 10 bis 22 Uhr, nur sonntags wird bereits 20 Uhr geschlossen. Und die Saunen? 10 bis 22 Uhr Sonntag bis Donnerstag, am Freitag und Samstag ist bis 23 Uhr geöffnet.

    Blu - Das Sport- und Freizeitbad hat aber noch mehr zu bieten als ein 50m-Sportbecken mit zehn Bahnen sowie einen integriertem Sprungbereich mit Ein- und Drei-Meter-Sprunganlage. Zu den Elementen des Neubaus gehören außerdem ein Lehrschwimmbecken mit variablem Boden, eine Zuschauertribüne für 400 Personen sowie Freizeitelemente und Gastronomie (Restaurant, Bistro und eine Sauna-Bar).

    Blu in Zahlen: Es gibt insgesamt fünf Becken im neuen Sport- und Freizeitbad. Alle Becken zusammen haben eine Wasserfläche von ungefähr 1800 Quadratmeter Fläche. Das gesamte Gebäude hat, wenn man alle Geschosse zusammenrechnet, eine Fläche von 19.000 Quadratmetern. Verbaut wurden am Brauhausberg jede Menge Material, beispielse 12.800 Quadratmeter Fliesen, was der Fläche eines Fußballfeldes entspricht. Beziehungsweise 550 Kilometer Kabel, also die Strecke zwischen Berlin und München. Und 2460 Tonnen Bewehrungsstahl, was so schwer ist wie etwa 1900 Mittelklassewagen. Auch Beton wurde verwendet: 14.730 Kubikmeter - das entspricht 1850 Lkw-Ladungen.

     

    Häufig gestellte Fragen und die Antworten darauf

    Was gibt es alles im neuen Bad?
    Sie haben drei wesentliche Bereiche: Sportschwimmen in der Schwimmhalle mit einer Sprungturmanlage und dem Lehrschwimmbecken (höhenverstellbarer Boden), einen Freizeit- und Familienbereich mit Rutschen, Sprudelbecken und Kletterwand. Und als drittes einen Wellnessbereich mit fünf Saunen und Außenbecken auf der Dachterrasse. Natürlich gibt es auch ein Restaurant.

    Wie lang sind die Rutschen?
    Ob Sie sich nun für die 9 Meter lange Wellenbreitrutsche entscheiden oder doch lieber die rasante Rutschpartie auf der 114 Meter langen Röhrenrutsche wählen – jede Menge Spaß ist garantiert!

    Wie tief sind die Becken?
    Das tiefste Becken ist die Sprunggrube mit 3,75 Metern. Diese ist integriert in das 2,05 Meter tiefe Sportbecken. Das Lehrschwimmbecken ist maximal 1,80 Meter tief, der Boden ist variabel höhenverstellbar.

    Was kann der Varioboden im Lehrschwimmbecken?
    Das Besondere an einem Varioboden ist, dass er höhenverstellbar ist. Je nach Bedarf kann er hoch oder runter gefahren werden, sodass sich die Wassertiefe verändert. Das Lehrschwimmbecken hat Maße von 12,5 x 10 Metern. Der Varioboden kann bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter eingestellt werden. Der große Vorteil ist, dass wir so z. B. für die Kleinen eine Wassertiefe von 60 Zentimetern einstellen und am Abend für unser Kursangebot den Boden auf 1,80 Meter verstellen können.

    Was kostet der Eintritt in das Sport- und Freizeitbad?
    Es gibt drei unterschiedliche Preiskategorien: Schwimmhalle, Familienbad und Sauna. Der Eintrittspreis für die Schwimmhalle ist identisch mit den Preisen der alten Schwimmhalle - eine Zwei-Stunden-Karte kostet 4 Euro. Neu sind die Preise für das Familienbad und die Sauna. 12 Euro kostet der Eintritt für drei Stunden ins Familienbad, 19 Euro in den Sauna- und Wellnessbereich für vier Stunden. Die Preise beinhalten den Eintritt ins Sport- und Freizeitbad. Tageskarten kosten 16 Euro fürs Familienbad, 24 Euro für die Sauna. Die Preise werden durch die Bäderlandschaft Potsdam GmbH festgelegt.

    Gibt es Ermäßigungen beim Eintritt?
    Ja, in zwei Preiskategorien. Kinder bis 16 Jahre, Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Auszubildende, Sozialhilfeempfännger/innen, Erwerbslose, Bundesfreiwilligendienstler und Asylbewerber erhalten bis zu 50 Prozent Rabatt. Damit kosten die Karten wie folgt: Schwimmhalle zwei Stunden 2 Euro, Familienbad drei Stunden 7 Euro und Tageskarte 10 Euro, für den Sauna- und Wellnessbereich 12 Euro für vier Stunden und 16 Euro für die Tageskarte. In einer zweiten Ermäßigungskategorie erhalten Vorruheständler, Pensionäre und Rentner/innen sowie Menschen mit Behinderung (GdB mind 50 Prozent) bis zu 25 Prozent Rabatt. Die Preise sowie die Ermäßigungen werden durch die Bäderlandschaft Potsdam GmbH festgelegt.

    Gibt es Familienkarten?
    Ja, sowohl für die Schwimmhalle als auch für das Familienbad und die Sauna. Die Karten gelten für vier Personen, davon maximal zwei Erwachsene und Kinder bis 16 Jahre. Die Ticketkosten: Schwimmhalle zwei Stunden 8 Euro, Familienbad drei Stunden 24 Euro und Tageskarte 32 Euro, Sauna- und Wellnessbereich 48 Euro am Tag und 38 Euro für vier Stunden.

    Wie sieht das Verkehrskonzept für die Erreichbarkeit des Bades aus und gibt es Stellplätze?
    Der Standort Brauhausberg ist von den Potsdamerinnen und Potsdamern in einer Bürgerbefragung favorisiert und später von den Stadtverordneten beschlossen worden. Klar ist, die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist mit dem Hauptbahnhof als Knotenpunkt ideal. Auch mit dem Fahrrad ist der Standort sehr gut zu erreichen, 400 Fahrradstellplätze gibt es direkt vor dem Eingangsbereich des neuen Bades. Daher werben wir als Landeshauptstadt von Beginn an, das Auto stehen zu lassen und das Bad mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzusteuern. Ziel ist es dennoch, auch dem Individualverkehr, also den Autofahrern, die bestmögliche Anbindung zu ermöglichen. Das Bad hat daher eine Tiefgarage mit 105 Plätzen mit Einfahrt von der Leipziger Straße.

    Was kostet das neue Sport- und Freizeitbad?
    Die Kosten für den Neubau eines Sport- und Freizeitbades am Brauhausberg sind mit ursprünglich 36,2 Millionen Euro beziffert worden. Bis zur Fertigstellung wurden etwa 39,7 Millionen Euro ausgegeben. Der Kostenanstieg ist auf mehrere Gründe zurückzuführen, dazu zählen unter anderem gestiegene Baupreise sowie der Bau weiterer, ursprünglich später geplanter Angebote im Wellnessbereich. Die Investitionskosten werden allein von den Stadtwerken Potsdam und den Banken finanziert, es gibt keine öffentliche Förderung für den Badneubau.

    Wie finanziert sich das Sport- und Freizeitbad?
    Die Landeshauptstadt hat die Stadtwerke Potsdam GmbH mit dem Bau und deren Tochterunternehmen Bäderlandschaft Potsdam GmbH mit dem Betrieb des Bades beauftragt. Die Investitionen werden von der Stadtwerke Potsdam GmbH getragen. Um den kostendeckenden Betrieb aller Bäder (Blu - Sport- und Freizeitbad Am Brauhausberg, Kiezbad am Stern sowie die beiden Strandbäder Babelsberg und Templin) in der Stadt sicherzustellen, zahlt die Landeshauptstadt ab 2017 jährlich einen Zuschuss in Höhe von 3,5 Millionen an die Bäderlandschaft. Dieser Zuschuss bleibt trotz der höheren Investitionskosten vorerst unverändert. Nach zwei bis drei Jahren Betriebszeit wird geschaut, ob die Kosten für den Betrieb des neuen Bades wie zuvor kalkuliert eingetreten sind oder der Zuschuss angepasst werden muss. Viel hängt dabei natürlich von den Nutzerzahlen ab, die für den Eintritt ins neue Bad bezahlen.

    Wie sieht die geplante Bebauung oberhalb des Sport- und Freizeitbades künftig aus und wann wird gebaut?
    Die Grundstücke im Umfeld des Sport- und Freizeitbades gehören den Stadtwerken. Mit dem Verkaufserlös soll ein Teil des Badneubaus refinanziert werden. Ziel der Stadt ist es, am Brauhausberg neben der öffentlichen Nutzung Sport- und Freizeitbad auch innerstädtisches Wohnen zu realisieren. Wie viele Wohnungen sich letztendlich realisieren lassen und für den Standort verträglich sind wird derzeit im B-Planverfahren ermittelt. Im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbes hat der Entwurf der Planungsgemeinschaft Löffler/Engel gewonnen. Der sieht eine Stadthaus-Bebauung ohne Blockstruktur im oberen Bereich des Brauhausberges, also zwischen Sport- und Freizeitbad sowie ehemaligem Landtag, vor. Der Wettbewerbsentwurf hat 176 Wohnungen vorgesehen. Die Anzahl ist auch abhängig davon, ob das frühere Terassenrestaurant "Minsk" erhalten bleibt oder zugunsten neuer Wohnungen abgerissen wird. Der B-Plan hat bereits ausgelegen, die Ämterbeteiligung hat stattgefunden. Derzeit werden die Anregungen eingearbeitet und der Plan soll im Frühjahr 2017 erneut ausgelegt werden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass in dem Bereich ab den Jahren 2018/19 gebaut wird. Ab dann wird wahrscheinlich auch der ehemalige Landtag auf dem Brauhausberg von einem privaten Investor zu einem Wohnquartier entwickelt.

    Wie lange hat der Bau gedauert?
    Begonnen wurde mit einem städtebaulichen Wettbewerb, der den Standort Brauhausberg als Bad- und Wohn-Standort untersucht und den Rahmen (z. B. Baufeld, Bauhöhen) für die zukünftige Bebauung vorgab. Anschließend erfolgte der Realisierungswettbewerb für den Badneubau. Im November 2013 wurde mit den Planungsleistungen für das Bad begonnen, Ende 2014 fand der Spatenstich statt, am 12. Juni 2015 die Grundsteinlegung, Richtfest war am 18. Dezember 2015 und bei zwei Tagen der offenen Baustelle konnten die Potsdamerinnen und Potsdamer (13. Februar 2016 und 16. Juli 2016) erste Eindrücke des Neubaus bekommen. Am Mittwoch, 31. Mai 2017, begann der Probebetrieb des Bades mit 500 Gästen, am Dienstag, 6. Juni, abends fand eine offizielle Eröffnungsfeier statt und seit Mittwoch, 7. Juni 2017, um 6.30 Uhr können alle das Bad nutzen.

    Wer hat das Bad entworfen?
    Die Pläne für Blu - Das Sport- und Freizeitbad am Brauhausberg stammen vom Büro Gerkan, Mark und Partner. Im November 2013 hat das Unternehmen von Gründungspartner Prof. Dr. Meinhard von Gerkan und Prof. Dr. Volkwin Marg den Zuschlag für den Bau des neuen Sport- und Freizeitbades erhalten. Der Entwurf stammt von Prof. Dr. Volkwin Marg und Hubert Nienhoff mit Kristian Spencker. Sie sind bereits als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb für den Neubau im Juli 2013 hervorgegangen. Beworben hatten sich damals gmp Generalplanungsgesellschaft mbH, Berlin; Hartwich, Mertens Ingenieure, Berlin; BIG Bechtold Ingenieurgesellschaft mbH, Berlin; capatti, staubauch - urbane landschaften, Berlin.

     

    Potsdamer Badplanung

    Bereits seit den 1990er Jahren wird in der Landeshauptstadt Potsdam um die Modernisierung der städtischen Bäderlandschaft beziehungsweise um den Neubau eines Schwimmbades gerungen. Die Schwimmhalle Am Brauhausberg sowie das Kiezbad Am Stern, die beide in der ehemaligen DDR errichtet wurden, genügen einer flächendeckenden und gleichzeitig modernen Schwimmbadversorgung für die Potsdamer Bevölkerung nicht mehr. Darüber hinaus ist es absehbar, dass sich diese Situation in einer wachsenden Stadt wie Potsdam, weiter verschärfen wird. So gab es in den letzten 20 Jahren mehrere Anläufe für einen Schwimmhallenneubau bzw. die Sanierung und Erweiterung der 1971 eröffneten Brauhausberg-Schwimmhalle.

    In den 1990er-Jahren wollte ein privater Investor in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam ein Spaßbad mit Schwimmhalle in Drewitz errichten, das auch ein Einkaufscenter beinhalten sollte. Die Pläne dafür wurden 2004 verworfen. Die Stadt begann daraufhin mit eigenen Planungen und beauftragte die Stadtwerke mit dem Projekt.

    2005 wurden die Pläne, ein Bad am Brauhausberg nach Entwürfen des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer zu errichten, vorgestellt. Immer wieder wurden die hohen Investitionskosten reduziert, um diese Schwimmbadvariante am Brauhausberg zu realisieren. Im Jahr 2007 folgte jedoch das Aus für das Projekt, weil der damalige Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg den Fördermittelantrag der Landeshauptstadt nicht unterstützt hat. Das „Niemeyer-Bad" sollte 33 Millionen Euro kosten.

    Danach folgten die Planungen für den Ausbau des Brauhausberg-Bades samt Ausbauvariante des früheren Restaurants „Minsk". Die Planung ist aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums der Landeshauptstadt im Jahr 2008 gestoppt worden, weil die Infrastruktur dieser Entwicklung Rechnung tragen sollte. Deshalb beauftragten die Stadtverordneten 2010 die Stadtverwaltung und die Stadtwerke der Landeshauptstadt Potsdam, die Planungen für ein Bad im Bornstedter Feld für 18 Millionen Euro zu beginnen. Es sollte einen Familienbadebereich und eine wettkampftaugliche Sportschwimmhalle mit zehn Bahnen a 50 m entstehen. Bei den Planungen stellte sich Ende 2011 heraus, dass der Bau dieser Badvariante in einem Kostenrahmen von 18 Millionen Euro nicht zu realisieren ist. Mit der Durchführung einer Bürgerbefragung unter allen wahlberechtigten Potsdamerinnen und Potsdamern sollte die langjährige Diskussion um ein neues Schwimmbad, dessen Standort und Variante schließlich im Jahr 2012 beendet werden.

     

    Die Geschichte der Schwimmhalle am Brauhausberg

    In den späten 60er Jahren war das Werner-Alfred-Bad mit seinem ovalen Becken (216 Quadratmeter Wasserfläche) das einzige nutzbare Hallen-Schwimmbad in Potsdam. Es gab zwar noch eine Schwimmhalle „Kirschallee", aber die befand sich im Kasernengelände der sowjetischen Streitkräfte und war somit für die Potsdamer nicht zugänglich. Das Werner-Alfred-Bad platzte aus allen Nähten, der Schwimmunterricht der 3. und 5. Klassen konnte in Potsdam nicht mehr gewährleistet werden. Ost-Berliner Schwimmhallen waren aufgrund der Grenzsituation in akzeptabler Zeit nicht erreichbar. So wuchs in Potsdam der Ruf aus der Bevölkerung nach Freizeitmöglichkeiten.

    1969 erfolgte am Brauhausberg der Baubeginn für das Projekt der „Sportbauten beim staatlichen Komitee für Körperkultur und Sport Leipzig". Die Schwimmhalle wurde zeitgleich mit den Schwimmhallen in Rostock, Leipzig und Dresden errichtet. Kurze Zeit später wurden auch in Erfurt und Halle ähnliche Objekte gebaut.

    Im Gegensatz zu diesen Städten sollte die Potsdamer Schwimmhalle der Bevölkerung zur breiten Nutzung übergeben werden und nicht nur für den Leistungssport zur Verfügung stehen. Leider reichten die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel nicht aus. Fehlende Leistungen wurden deshalb aus den Betrieben des Bezirkes Potsdam über "Parteibeschluss" abgefordert. Die Beschaffung technischer Anlagen konnte aus Toto-Mitteln (3 Millionen Mark) finanziert werden. Noch schwieriger sah es mit den fachlichen Voraussetzungen aus. Die am Bau beteiligten Betriebe betraten oftmals Neuland. Daraus begründen sich bis in die heutige Zeit zutage tretende Baumängel.

    Dafür ein Beispiel: Bereits während des Baus wurden 6 - 7 Versuche unternommen, ein besonders dichtes Dach zu erhalten, das für die Hängedachkonstruktion notwendig war. Die Tragseile, an denen die ganze Konstruktion hängt, dürfen nicht korrodieren. Aber bereits 1988 lief so viel Regenwasser durch die Decke, dass man um die Tragwerkskonstruktion fürchten musste.

    Viele fleißige Hände beteiligten sich am Aufbau. Aufgrund der Notsituation konnten viele zu freiwilligen Arbeitseinsätzen "verpflichtet" werden, Spendenaktionen und die Bereitschaft großer und kleiner Betriebe zu so genannten "überplanmäßigen Leistungen" folgten. Schulklassen, Jugendgruppen, Mitglieder von Sportvereinen, sportinteressierte Bürger, aber auch Soldaten der NVA und der Sowjetarmee beteiligten sich an der Baufreimachung des stark verwilderten Geländes am Brauhausberg. Vor der Eröffnung traten ganze Schulklassen mit Putzlappen und Eimern zu Reinigungsaktionen an.

    Die Schwimmhalle "Am Brauhausberg" wurde zum "Tag der Republik" am 7. Oktober 1971 feierlich eröffnet. Die Schwimmhalle erfreute sich nun großer Beliebtheit. Das Nutzungskonzept der Stadt sah die Bereitstellung der Öffnungszeiten und Bahnen mit zwei Dritteln für die Bevölkerung einschließlich Schulschwimmen vor; die weitere Nutzung für Vereine, Institutionen und Wettkampfveranstaltungen. Der jährliche Veranstaltungskalender sah eine ganze Reihe kleinerer und größerer Ereignisse vor: Kreis, Bezirks und DDR-Meisterschaften, Triathlon-, Sanssouci- und Pionierpokal, Kinder- und Jugendspartakiaden, Kreisprüfungswettkämpfe, Schwimmfeste, Mehrkampfmeisterschaften und Sportfeste.

    Der Weltrekord der sowjetischen Brustschwimmerin Lina Kaciusyte 1979 begeisterte ebenso wie die Olympiavorbereitungen der DDR-Schwimmlegende Roland Matthes (1968 - 1972 vierfacher Olympiasieger). 1988 fanden hier die 39. DDR-Meisterschaften mit zahlreichen Weltbestleistungen und DDR-Rekorden statt. Auch nach der Wende wurde die Schwimmhalle für Wettkämpfe genutzt, z.B. fanden im Juni 1993 die 105. Meisterschaften im Sportschwimmen statt, u.a. mit den Schwimmstars Franziska von Almsick, Daniela Hunger und dem Potsdamer Jörg Hoffmann. Einen Besucherrekord verzeichnete die Schwimmhalle 1983: In dem Jahr nutzten 506.000 Menschen die Schwimmhalle - eine für heutige Verhältnisse fast unglaubliche Zahl.

    Von Mai 1991 - Mai 1992 wurden erste Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Vom Dach bis zur modernen Deckenkonstruktion, dem Einbau von Zeitsparduschen im Sanitärtrakt, einer neuen Be- und Entlüftung und dem Einbau einer Chlorgas-Desinfektionsanlage bis hin zur behindertengerechten Gestaltung des Eingangs- und Garderobenbereiches reichten die Arbeiten. Von Juni - September 1993 folgten dann die Fußbodenheizung und die Neugestaltung des ganzen Umkleidebereiches, der Einbau eines neuen Kassensystems, die Neuverlegung von Rohrsystemen und die Erneuerung von Anlagenteilen zur Wasseraufbereitung. Fortführend wurden weitere Modernisierungsleistungen erbracht. Mit dem Übergang der Schwimmhalle in das Eigentum der Stadtwerke Potsdam GmbH ab Januar 2005 erfolgte auch eine Erneuerung des Zugangs- und Kassensystems.

    In den Jahren 2006 und 2008/2009 musste das Bad zeitweise geschlossen werden, um sicherheitsrelevante Mängel an der Tragwerkskonstruktion zu beseitigen und den mittelfristigen Weiterbetrieb zu sichern. Umfangreiche weitere Sanierungen der Schwimmhalle werden notwendig, falls es nicht zu einem Neubau kommt. (Bilder und Text Bäderlandschaft Potsdam GmbH)

     

    Die Geschichte des Kiezbades Am Stern

    Mit der Fertigstellung der Schwimmhalle am Luftschiffhafen gab es ab 1978 drei Schwimmhallen in Potsdam; diese sowie das Werner-Alfred-Bad (1912) und die Schwimmhalle "Am Brauhausberg" (1971). Insgesamt verfügte Potsdam über 2.646 qm Schwimmhallen-Wasserfläche einschließlich der Nichtschwimmerbecken. Jedoch stand nur die Hälfte davon für den Potsdamer Schul- und Freizeitsport zur Verfügung. Die Schwimmhalle am Luftschiffhafen wurde (bis auf wenige Ausnahmen) nur durch den Leistungssport genutzt.

    Mit dem Wachstum der Neubaugebiete Waldstadt II, Stern, Schlaatz und Drewitz stiegen die Bevölkerungszahlen in Potsdam weiter an. Die Forderungen nach einem ausreichenden Angebot an überdachter und ganzjährig nutzbarer Wasserfläche, insbesondere für den Schulsport, wurden wieder lauter. Wie schon bei der Schwimmhalle "Am Brauhausberg" wurde bei der Planung des Freizeitobjektes wieder auf eine Standardvariante für Neubaugebiete, das so genannte "Wiederverwendungsprojekt Schwimmhalle 83 - Typ Berlin" zurückgegriffen. Ausgerüstet mit zu dieser Zeit moderner Wasseraufbereitungstechnik verbunden mit Maßnahmen zum rationellen Energieeinsatz, entsprach dieses Schwimmhallenkonzept den Vorstellungen der Stadtplaner.

    Das Schwimmbecken hatte eine Abmessung von 25 x 12,5 m und eine durchgehende Wassertiefe von 1,80 m. Es bot 5 Bahnen Platz und war über eine Treppe auch für Senioren oder behinderte Menschen nutzungsfähig. Das Projekt sah auch ein 10x6-m-Nichtschwimmerbecken vor, das über eine eigene Wasseraufbereitungsanlage verfügte, mit der in kurzer Zeit eine an die gewünschten Bedingungen angepasste Wassertemperatur erreicht werden konnte. Zur Badewasserdesinfektion machte sich unter Berücksichtigung der örtlichen Nähe zu Schulen der Einsatz einer Bleichlaugenanlage erforderlich. Kurz nach der Wende konnte diese durch eine kostengünstigere Chorgasanlage ersetzt werden.

    Vorgesehen war auch eine Solaranlage, deren Betrieb zusammen mit einer Wärmerückgewinnung aber von Beginn an Schwierigkeiten machte. Die Sonnenkollektoren waren undicht, der Stromverbrauch immens. Ersatz gab es nicht. Die schwierige Baustoffsituation bewirkte unterschiedliche Bauphasen. Obwohl bereits 1986 mit dem Bau begonnen wurde, dauerte die Fertigstellung mehr als zwei Jahre. Auf Zeiten, wo mit großem Elan gearbeitet werden konnte, folgten solche der Ruhe. Die bauausführenden Betriebe, vor allem das Wohnungsbaukombinat und der VEB Technische Gebäudeausrüstung wurden immer wieder auf "wichtigere" Baustellen umgesetzt. Wenn notwendig, wurde das notwendige Material auch von der Schwimmhallen-Baustelle "ausgeborgt".

    So entstanden auch hier teilweise Baumängel, mit denen wir uns bis in die heutige Zeit auseinandersetzen müssen. Beispielsweise lag das große Becken einige Jahre ungeschützt auf der Baustelle, dadurch war es lange Zeit auch nach mehreren Versuchen der Sanierung nicht völlig dicht zu bekommen. 1988 wurde endlich Druck gemacht: laut "Parteiauftrag" sollte die Fertigstellung unbedingt erfolgen. Die Baustelle wurde kurzerhand zum "Ausbildungsobjekt für Maurerlehrlinge" gemacht, fehlende technische Ausrüstung wurde "organisiert". Mit Nachteinsätzen u.ä. wurde erreicht, dass am 23.12.1988 eine fast stille Übergabe der Schwimmhalle zur Nutzung stattfinden konnte.

    Gleich im ersten Nutzungsjahr legte die Schwimmhalle den Besucherrekord vor: 249.402 Besucher wurden gezählt. Diese Zahl konnte in den Folgejahren, auch beeinflusst durch die Ereignisse der Wende, Veränderungen in der Bevölkerungs- und Preisstruktur, nicht mehr erreicht werden. Nach der Wende hatten die Mitarbeiter der Schwimmhalle mit den Folgen von Vandalismus ihre Not. Viele Jugendliche wussten mit ihrer Freizeit nichts mehr anzufangen und randalierten fast täglich. Im Jahr 1993 wurden über 6 Wochen Instandsetzungsmaßnahmen zur Sanierung der Filteranlagen für die Wasseraufbereitung vorgenommen.

    Einen besonderen sportlichen Höhepunkt erlebte die Halle im April 1996: der Potsdamer Schwimmstar Jörg Hoffmann stellte in 60 Minuten mit exakt 5.766 Metern einen neuen Stunden-Weltrekord auf und verbesserte die bisherige Bestmarke des Burghausener Langstreckenschwimmers Christof Wandratsch um 226 Meter.

    Mit dem Übergang zur Bäderlandschaft Potsdam GmbH ab Januar 2005 erfuhr die Schwimmhalle "Am Stern" sogleich weitere Veränderungen: sie erhielt den Namen "Kiezbad Am Stern" und eine umfangreiche Rekonstruktion: Zum 15. Oktober 2005 wurde sie nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten seit den Sommerferien wieder eröffnet. In einem ersten Bauabschnitt wurde die technische Basis saniert: Wasseraufbereitung und -enthärtung wurden erneuert, Heizung und Lüftung erfolgen jetzt aus einer zentralen Anlage im Keller. Im zweiten Bauabschnitt im Jahr 2008 wurde das 25-m-Becken neu abgedichtet und gefliest. Nicht nur die neuen Wandfliesen in saharagelb und grau lassen den Raum neu erstrahlen. Das Beleuchtungskonzept bestehend aus Unterwasserscheinwerfern und Effektbeleuchtung an den Wänden sorgt nun besonders in den Abendstunden für eine angenehme Stimmung. Die elektrischen Jalousien schützen die Besucher vor neugierigen Blicken von außen sowie bieten einen guten Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung.

    Am 20. Mai 2009 wurde die neu gestaltete Sauna in Eigenregie der Bäderlandschaft Potsdam GmbH neu eröffnet. Im neuen Nassbereich erwartet die Gäste mit einer klassischen finnischen Sauna (90°C - 95°C), mit einer Dampfsauna (45°C) sowie mit einer Infrarotkabine ein vielfältiges Angebot. Nach dem Saunagang können Sie Ihren Körper im Tauchbecken oder unter der Erlebnisdusche abkühlen, ehe Sie im großzügigen Ruheraum Ihre Erholungsphase genießen können. Für die ganz Aktiven stehen mehrere Ergogeräten zur freien Verfügung. Ein neues Solarium sorgt für eine natürliche Balance zwischen Körper und Geist. Das "Kiezbad Am Stern" bietet heute alle Standards einer modernen Schwimmhalle.