Pressemitteilung Nr. 803 vom 10.12.2018 Highlights der städtepartnerschaftlichen Aktivitäten 2018 und Ausblick auf das kommende Jahr

18 Jugendliche aus Potsdams Partnerstädten posierten mit dem damaligen Oberbürgermeister Jann Jakobs vor ihrem Graffiti-Projekt.
© Landeshauptstadt Potsdam/Stefan Schulz
18 Jugendliche aus Potsdams Partnerstädten posierten mit dem damaligen Oberbürgermeister Jann Jakobs vor ihrem Graffiti-Projekt. Foto: Landeshauptstadt Potsdam/Stefan Schulz

Zu neun Städten in Europa, den USA und Afrika pflegt die Landeshauptstadt Potsdam Städtepartnerschaften. Am heutigen Montag ließen die Leiterin des Bereiches Marketing, Dr. Sigrid Sommer, und die Zuständige für Städtepartnerschaften, Isabell Sommer, das Jahr 2018 mit den städtepartnerschaftlichen Highlights Revue passieren und gaben einen Ausblick auf kommende Vorhaben.

Besonderes Highlight des Jahres 2018 war ein Gemeinschaftsprojekt aller Partnerstädte im Rahmen des 1025. Stadtgeburtstages von Potsdam. Die Jahreskampagne „1000 Jahre und ein Vierteljahrhundert“ gab dazu einen Rückblick auf wichtige Veränderungen der Stadt in den letzten 25 Jahren. Da sich in dieser Zeit auch die Städtepartnerschaften intensiv entwickelt haben, sollte eine Möglichkeit gefunden werden, diese im Stadtbild kenntlich zu machen. Entstanden ist ein Graffiti-Projekt mit Jugendlichen aus den Partnerstädten, die ihre Stadt aus der jeweils eigenen Sicht an einem Bauzaun in der Potsdamer Mitte darstellen sollten. Auf diese Weise wurden die Städtepartnerschaften auch für junge Leute interessant und erlebbar gemacht.
 
Im Mittelpunkt standen 2018 auch die beiden Städtepartnerschaftsjubiläen mit Opole und Bonn. Seit 45 Jahren sind Potsdam und Opole partnerschaftlich verbunden. Gefeiert wurde dies bei einem Straßenfest in der Opolestraße im Bornstedter Feld, die somit auch feierlich eingeweiht wurde. Oberbürgermeister Jann Jakobs enthüllte gemeinsam mit dem Opoler Vize-Stadtpräsidenten Przemysław Zych das Straßenschild. Zych reiste extra dafür mit einer kleinen Delegation an. Mit dabei waren außerdem Mitglieder des Opole-Clubs Potsdam sowie des Opoler Partnervereins und Anwohnerinnen und Anwohner der Opolestraße, die das Buffet mit selbstgemachten Speisen vervollständigten.

Auch das 30-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum mit Bonn wurde gefeiert. Bereits in den 90er Jahren wurde von den damaligen Stadtoberhäuptern verabredet, dass der Tag der Deutschen Einheit jeweils gemeinsam begangen wird. So wurden in diesem Jahr der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan sowie eine Bürgerreisegruppe aus Bonn beim Festkonzert zum Tag der Deutschen Einheit am 2. Oktober in der Nikolaikirche und beim anschließenden Get-together im Potsdam Museum empfangen. Anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums wurde beim Festkonzert Beethovens 9. Sinfonie vom Nikolaichor gemeinsam mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt aufgeführt. Bereits im April war ebenfalls eine Bonner Bürgergruppe zu Gast in Potsdam. In diesem Zusammenhang überreichte Friedrich von Klitzing, Vorstandsmitglied des Bonner Potsdam-Clubs, historisch wertvolle Fotos vom Fortunaportal vor, während und nach der Sprengung im Jahre 1960 an das Potsdam-Museum.

Ein „halbes Jubiläum“ gab es mit Perugia. Die Städtepartnerschaft mit der italienischen Stadt wurde zwar erst im Jahre 1990 offiziell besiegelt, ein erster Freundschaftsvertrag wurde aber bereits 1973 unterzeichnet. Gewürdigt wurde die seit 45 Jahren bestehende und sehr intensive Freundschaft im Rahmen des diesjährigen Frühlingsballs des Tanzsportclubs „Rot-Gold“ Potsdam e.V. Die „Swingle Kings“, eine Band aus Perugia übernahmen die musikalische Begleitung des traditionellen Frühlingsballs am 7. April. Zudem fand am 8. April ein italienischer Brunch im Kongresshotel am Templiner See statt, bei dem die Band ebenfalls mit ihrer Musik für italienisches Flair sorgte.

Ein weiteres musikalisches Highlight gab es in der Schweizer Partnerstadt Luzern. Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam war Anfang November auf Konzertreise in Luzern und gab ein Konzert in der dortigen St. Michael Kirche. Begleitet wurde das Orchester von der Beigeordneten für Bildung, Kultur und Sport, Noosha Aubel. Gespielt wurde unter anderem Milhauds Werk „Scaramouche“, arrangiert für Orchester und Saxofon. Dafür konnte als Solist der Potsdamer Saxofonist Ralf Benschu gewonnen werden. Das Werk ist in dieser Art (Saxofon solo) selten zu erleben und war damit auch für die an Musik und Kultur reiche Stadt Luzern eine Besonderheit. Mit dem Collegium musicum trat erstmals ein Potsdamer Orchester in der Schweizer Partnerstadt auf.

Auch zwischen Potsdam und Versailles fand ein ganz besonderer Austausch auf muskalischer Ebene statt. Anlässlich des 100. Jahrestages des Endes des Ersten Weltkriegs fand am 1. November 2018 ein Gedenkkonzert mit dem Titel „Ode à l'amitié franco-allemande – Ode an die deutsch-französische Freundschaft“ in der Potsdamer Nikolaikirche statt. Dafür hat sich ein einzigartiges deutsch-französisches Jugendsymphonieorchester, bestehend aus dem Landesjugendorchester Berlin sowie jungen Musikerinnen und Musikern aus Potsdams Partnerstadt Versailles, nämlich Studierenden des regionalen Konservatoriums Versailles Grand Parc, zusammengefunden. Gespielt wurden Werke von Komponisten, die für die deutsch-französischen Beziehungen bedeutsam waren. Auch der Freundeskreis Potsdam-Versailles griff dieses bedeutende Thema auf und lud zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Der Erste Weltkrieg im erinnerungskulturellen Wandel in Deutschland und Frankreich“ ein.

Die Städtepartnerschaft mit Sioux Falls war in diesem Jahr vor allem durch bürgerschaftliche Kontakte geprägt. Im Juli besuchten vier Gäste aus der amerikanischen Partnerstadt Potsdam. Sie engagieren sich in der Sister Cities Association Sioux Falls und wollten die Stadt kennenlernen. Anfang Oktober war ein Potsdamer Ehepaar auf Rundreise durch die USA auch besuchte dabei auch Sioux Falls. Auf Initiative des ehemaligen Oberbürgermeisters Jann Jakobs, der im September eine Sioux Falls-Flagge erhalten hatte, wurde bei dieser Gelegenheit eine Potsdam-Flagge an den Bürgermeister von Sioux Falls, Paul TenHaken, übergeben. Auch die studentischen Kontakte zwischen Potsdam und Sioux Falls wurden weitergeführt. Im Januar absolvierten traditionsgemäß drei Studierende der Augustana University ein dreiwöchiges Praktikum in Potsdam.

Nachdem im Jahr 2017 eine Bürgerreise nach Jyväskylä stattgefunden hatte, wurde Interessierten in diesem Jahr in Potsdam die finnische Kultur nähergebracht. In zwei Lesungen, die vom Freundeskreis Potsdam-Jyväskylä organisiert wurden, konnten die Zuhörer mehr über das Land im Norden, seine Kultur und Traditionen erfahren.

Mit Sansibar konnte ein neues – und damit das zweite – Nakopa-Projekt (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte) gestartet werden. Für den Auftakt besuchte im März 2018 eine Delegation der Landeshauptstadt Potsdam die afrikanische Partnerstadt. Nakopa ist ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) über drei Jahre mit 360.000 Euro gefördertes, nachhaltiges Projekt zur Kommunalentwicklung durch Partnerschaftsprojekte.  Neben der Reaktivierung des Botanischen Gartens Kilimani hat das Projekt die nachhaltige Entwicklung der Stadtgebiete Kikwajuni und Kilimani und die Gestaltung der Freiräume in Kikwajuni nach dem Vorbild der Gartenstadt Drewitz zur Aufgabe. Auch das Thema Film spielte zwischen Potsdam und Sansibar wieder eine Rolle. Für die diesjährige Summerschool der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, die unter dem Motto „African Storytelling“ stand, konnte der Direktor des Zanzibar International Filmfestival (ZIFF), Fabrizio Colombo, als Referent gewonnen werden.

 
Ausblick auf 2019
Gleich im Januar 2019 werden vier Studierende der Augustana University Sioux Falls die Landeshauptstadt Potsdam für drei Wochen besuchen, um ihren J-Term – die vorlesungsfreie Zeit im Januar – für Praktika zu nutzen. Auch der Dekan der Augustana University sowie eine Gruppe Chemiestudenten haben sich für Januar angekündigt.

Im Januar findet der Deutsch-Französische Tag in Würdigung der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages 1963 statt. Rund um diesen Tag werden Gäste aus Versailles in der Stadt sein. Der Freundeskreis Potsdam-Versailles e.V. plant sowohl Veranstaltungen in Potsdam, wird aber gleichzeitig an den Feierlichkeiten in Versailles zu diesem besonderen Tag teilnehmen.

Viele Veranstaltungen in Potsdam widmen sich im nächsten Jahr dem Thema „Italien in Potsdam“, das aus der bevorstehenden Sommerausstellung des Museums Barberini entstand. Auch der Freundeskreis Potsdam-Perugia e.V. widmet sich diesem Thema. Unter anderem wird in Kooperation mit der Stadt- und Landesbibliothek im Februar eine Lesung mit der bekannten Schauspielerin Eva Mattes stattfinden, die aus Elena Ferrantes „Lästige Liebe“ liest.
 
Zwischen Potsdamer und Luzerner Jugendlichen wird wieder die traditionelle Jugendolympiade stattfinden. Alle zwei Jahre messen sich die jungen Sportlerinnen und Sportler dabei beispielsweise in Gummistiefelweitwurf. 2019 wird die Olympiade in Luzern stattfinden.

Geplant sind außerdem zwei Bürgerreisen, zu einem im Mai nach Opole, zum anderen im September nach Jyväskylä, die von den jeweiligen Freundeskreisen organisiert werden.

Gäste aus allen Partnerstädten werden zum Europafest am 9. Mai eingeladen, das von der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft e.V. organisiert und auf dem Alten Markt stattfinden wird.

Einladungen an den neuen Oberbürgermeister Mike Schubert gab es bereits aus Luzern, Jyväskylä und Bonn. In Luzern findet im Mai der Luzerner Stadtlauf und in Jyväskylä im September der Finlandia Marathon statt. In Bonn wird traditionell der Tag der Deutschen Einheit gemeinsam gefeiert. Die Antrittsbesuche werden derzeit mit dem Büro des Oberbürgermeisters abgestimmt. Zudem wurde der sportbegeisterte Bürgermeister von Sioux Falls, Paul TenHaken, zum Potsdamer Schlösserlauf eingeladen.