Pressemitteilung Nr. 75 vom 10.02.2021 Mutierte Virusvariante B1.1.7 erstmalig in Potsdam nachgewiesen

7-Tage-Inzidenz in Potsdam erneut gesunken / Corona-Ampel weiter auf Gelb, keine Änderung der getroffenen Maßnahmen
Das Bild zeigt schwebende Viren vor dem Röntgenbild einer Lunge.
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Virus (Foto: adobestock.com/peterschreiber.media)

Die mutierte britische Corona-Virus-Variante B1.1.7 ist erstmals bei Personen aus der Landeshauptstadt Potsdam nachgewiesen worden. Eine entsprechende Mitteilung hat das Gesundheitsamt heute aus einem Labor erhalten. Betroffen sind zwei Personen, die aufgrund des positiven Testergebnisses bereits seit einigen Tagen in Quarantäne sind. Als eine Möglichkeit der Infektion kann eine Auslandsreise nicht ausgeschlossen werden. Die beiden Personen haben sich nach der Reise in einem Krankenhaus testen lassen. Das Gesundheitsamt ermittelt mit Priorität mögliche Kontakte.

Mit einem I-Wert von aktuell 38,3 Neu-Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner verzeichnet die Landeshauptstadt den geringsten Wert aller Landkreise und kreisfreien Städte im Land Brandenburg. „Ich weiß, dass die Verlockung jetzt groß ist, eigene kommunale Lockerungslösungen zu fordern. Aber das ist eine Pandemie und keine lokale Infektionslage. Das Virus macht an keiner Stadtgrenze oder Landesgrenze halt. Pendlerbeziehungen zwischen Cottbus und den umliegenden Landkreisen oder aus Potsdam-Mittelmark nach Potsdam sind genauso alltäglich wie länderübergreifende Kontakte nach Sachsen, Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb brauchen wir ein landesweit abgestimmtes Stufenkonzept für die Öffnung, das auch mit den Regelungen in unseren Nachbarbundesländern zusammenpasst. Sinnvoll erscheint es, wenn ein solches Konzept mit einer landesweiten Teststrategie für die ersten Monate verbunden würde, um einen erneuten Ausbruch schnell zu erkennen“, sagt Mike Schubert.

Potsdam hatte eine Vielzahl von eigenen Maßnahmen zur Kontaktreduzierung ergriffen, die über die Einschränkungen der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg hinausgingen. Mit der Untersagung des Weihnachtsmarktes, einem Böllerverbot an Silvester, Einschränkungen bei Weihnachtsgottesdiensten und nicht zuletzt mit einer erweiterten Maskenpflicht in der Innenstadt sowie der Schließung von Kitas und der Anordnung von Distanzunterricht an Schulen bereits im Dezember war die Potsdamer Verwaltung dem dynamischen Infektionsgeschehen in der Stadt entgegengetreten.

Die Corona-Ampel der Stadt Potsdam, in der mehrere Indikatoren bewertet werden, steht trotz sinkendender I-Werte in Potsdam und Umgebung weiter auf Gelb. Der Verwaltungsstab hat daher heute entschieden, vorerst keine Änderungen der Maßnahmen vorzunehmen. Vielmehr werde nun auf die Ergebnisse der Ministerpräsidenten-Konferenz sowie die neue Eindämmungsverordnung des Landes gewartet.

Die Teststrategie der Landeshauptstadt in Kitas, nach der alle Mitarbeitenden einer Kindertageseinrichtung zwei Mal pro Woche einen Antigen-Schnelltest durchführen müssen, hat bisher zu insgesamt fünf positiven Schnelltest-Ergebnissen seit Beginn der Tests am 1. Februar geführt. Bei drei Personen hat der anschließende PCR-Test ein negatives Ergebnis ergeben, zwei Ergebnisse von gestern stehen noch aus und werden am Donnerstag erwartet.