Pressemitteilung Nr. 674 vom 20.10.2016 Landeshauptstadt stellt aktuelle Pläne zur Bildungsinfrastruktur vor

Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne in Vorbereitung

Über den aktuellen Stand der Schulentwicklungsplanung und mögliche neue Standorte für Schulen haben heute die Leiterin des Fachbereichs Bildung und Sport, Petra Rademacher, und der Leiter des Bereichs Stadtentwicklung, Erik Wolfram, informiert.

Seit dem Beschluss des aktuellen Schulentwicklungsplanes 2014 -2020, der Investitionen in Höhe von 160 Millionen Euro in Schulen und Sportstätten vorsieht, sind zentrale Maßnahmen bereits umgesetzt oder auf den Weg gebracht worden. So sind bereits die Rosa-Luxemburg-Schule und die Zeppelin-Grundschule erweitert worden. Ein dreizügiges Gymnasiums an der Haeckelstraße (Übergangsweise am Oberstufenzentrum I) wurde errichtet, ebenso zwei zweizügige Grundschulen mit Hort in Containerbauweise in Bornim und Rote Kaserne West / nördlich der Esplanade. Der Schulentwicklungsplan, nach dem insgesamt sieben neue Schulen vorgesehen sind, war im April 2014 vor dem Hintergrund des rasanten Bevölkerungswachstums diskutiert und beschlossen worden.

Da das aktuelle Wachstum der Stadt und somit auch der Schülerzahlen über die damalige Prognose hinausgeht, ist neben der Umsetzung des beschlossenen Schulentwicklungsplanes auch seine Erweiterung und – wenn nötig – frühzeitige Fortschreibung eine zentrale Aufgabe der Schulverwaltung. Zur Verdeutlichung: Im Jahr 2013 sah die Bevölkerungsprognose für das Jahr 2030 noch einen Anstieg von circa 9,9 Prozent vor. Laut aktueller Prognose muss jedoch von einem Bevölkerungswachstum von circa 17,9 Prozent ausgegangen werden. Dies hat auch Auswirkungen auf die Schülerzahlen, sodass sich vor allem in Babelsberg ein höherer Bedarf an Grundschulplätzen abzeichnet und langfristig zwei bis drei Züge zusätzlich erforderlich sein werden. Auch die Planungen für die weiterführenden Schulen wurden überarbeitet und an die aktuellen Prognosen angepasst.

Die Landeshauptstadt plant deshalb aktuell, am beschlossenen Schulstandort in Waldstadt Süd, direkt am Bahnhof Rehbrücke zum Schuljahr 2021/2022 eine sechszügige weiterführende Schule statt einer dreizügigen zu errichten. Einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan bringt die Verwaltung am 2. November in die Stadtverordnetenversammlung ein. Die Verhandlungen mit dem Land über den Erwerb des Grundstücks stehen kurz vor dem Abschluss.  Parallel zum Bauleitplanverfahren soll auch der Flächennutzungsplan geändert werden. „Der Standort grenzt direkt an die einwohnerstarke Waldstadt und ist sehr gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Er ist sowohl aus Potsdam als auch aus dem Umland gut zu erreichen“, ergänzt Erik Wolfram.

Unterdessen gibt es für einen neuen dreizügigen Grundschulstandort in Babelsberg nach Prüfung von mehr als 20 Flächen noch drei Optionen: Die Errichtung der Grundschule auf einer Fläche an der Sandscholle, die aktuell als Sportplatz genutzt wird - mit Verlagerung des derzeitigen Sportplatzes an den Horstweg, die Errichtung der Grundschule auf der Sandscholle mit Verlagerung des derzeitigen Sportplatzes an den Schulstandort Waldstadt-Süd oder die Errichtung der Grundschule auf einem Grundstück in der Rudolf-Breitscheid-Straße / Ecke Uhlandstraße.

„Die intensive Prüfung im Bereich Babelsberg hat gezeigt: Einen perfekten Standort gibt es in diesem dicht besiedelten Wohngebiet nicht. Alle vorgeschlagenen Standorte haben Vor- und Nachteile, die wir nun diskutieren und gemeinsam entscheiden müssen“, so Rademacher. Es ist geplant, dies in der Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung mit Vertretern der Fraktionen sowie im Bauausschuss, Umweltausschuss und im Bildungsausschuss zu beraten.

Bebauungsplanverfahren benötigen aufgrund der formalen Anforderungen einen bestimmten zeitlichen Vorlauf. Um zu ermöglichen, dass bei einer positiven Entscheidung zum Standort Rudolf-Breitscheid-Straße / Ecke Uhlandstraße die Babelsberger Grundschule planungsrechtlich gesichert ist und rechtzeitig mit dem Bau begonnen werden könnte, soll auch hierfür bereits im November die Vorlage für die Aufstellung eines Bebauungsplans in die Stadtverordnetenversammlung gehen. „Dieser Standort könnte ohne Sportplatzverlagerung umgesetzt werden, die Fläche liegt gut im Stadtgebiet und gehört der Stadt. Allerdings müssten für den Schulneubau Bäume gefällt werden, darunter auch einige größere Eichen. Mit dem Aufstellungsbeschluss müssen daher die Vor- und Nachteile der Alternativen diskutiert werden und dann die Vorzugslösung auf den Weg gebracht werden“, so Wolfram.