Pressemitteilung Nr. 456 vom 05.08.2020 Potsdams Treibhausgase sinken weiter

Klimaschutzbericht und Sachstand zum Masterplan 100% Klimaschutz vorgestellt
Rainer Greifenhagen (EWP), Lars Schmäh und Christian Rohrbacher bei der Vorstellung des klimaberichts an der neuen Solarthermieanlage auf dem Gelände des ehemaligen Heizwerkes
© Rainer Greifenhagen (EWP), Lars Schmäh und Christian Rohrbacher bei der Vorstellung des klimaberichts an der neuen Solarthermieanlage auf dem Gelände des ehemaligen Heizwerkes
Rainer Greifenhagen (EWP), Lars Schmäh und Christian Rohrbacher bei der Vorstellung des klimaberichts an der neuen Solarthermieanlage auf dem Gelände des ehemaligen Heizwerkes. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Christine Homann

Die CO2-Emissionen gehen in Potsdam weiter zurück. Die im Jahr 2005 gesteckten Klimaschutzziele der Landeshauptstadt für 2020 können voraussichtlich erfüllt werden. Zur Erreichung der Ziele des Masterplans 100% Klimaschutz muss der positive Trend jedoch weiter verstärkt werden. Das geht aus dem aktuellen Klimaschutzbericht und dem Sachstandsbericht zum Masterplan 100% Klimaschutz hervor, den die Landeshauptstadt Potsdam jetzt vorgelegt hat. In den Berichten werden die Entwicklungen der Energie- und Treibhausgasbilanzen sowie der Maßnahmen des vergangenen Jahres erläutert. Darauf aufbauend wird die Verwaltung im November dieses Jahres einen Umsetzungsvorschlag zum Klimanotstand machen.

„Die ersten Maßnahmen aus dem Masterplan 100% Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam werden mit einem Aktionsplan seit 2019 umgesetzt. Zentrale Themen sind die energetische Stadtentwicklung, der Klimaschutz in kommunalen Unternehmen, Entwicklung der Grünflächen, Ausbau des Umweltverbundes im Verkehr, die Kooperation mit der Wissenschaft sowie die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit mit wichtigen Akteuren“, sagt Lars Schmäh, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Bauaufsicht, Denkmalpflege, Umwelt und Natur.

Für die Treibhausgasbilanz wurde das Jahr 2017 ausgewertet. Die vollständigen Daten liegen stets mit circa zwei Jahren Zeitverzug vor. Dazu kommt die anschließende Datenverarbeitung und -analyse. Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums steigt der Gesamtenergieverbrauch in Potsdam leicht an auf etwa 2700 GWh (Strom, Erdgas, Fernwärme, Kraftstoffe plus weitere Energieträger). Pro Kopf geht der Verbrauch leicht zurück. Die Treibhausgasemissionen in Potsdam sinken leicht auf etwa 834 000 Tonnen. Dies liegt insbesondere am steigenden Anteil erneuerbarer Energien in der bundesweiten Stromerzeugung. Pro Kopf liegen die Emissionen nun bei etwa 4,7 Tonnen CO2. Das beschlossene Klimaschutzziel, von 2005 bis 2020 die Emissionen um 20 Prozent zu senken, wurde somit bereits 2017 erfüllt.

Mit diesen Werten liegt Potsdam bundesweit auf einem Spitzenplatz. Dies hat vor allem strukturelle Gründe, unter anderem den geringen Industriebesatz, die hohe Neubau- und Sanierungsdichte sowie das gut ausgebaute Fernwärmenetz. Auch im Verkehrsbereich steht Potsdam im oberen Drittel des Rankings der CO2-Bilanzierungssoftware „Klimaschutz-Planer“. „Um jedoch die 2017 aufgestellten Ziele des Masterplan 100% Klimaschutz zu erfüllen, müssen die Anstrengungen intensiviert werden, vor allem bei den Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet“, sagt Christian Rohrbacher von der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Landeshauptstadt Potsdam.

Der Sachstandsbericht zu den Maßnahmen der Landeshauptstadt Potsdam zeigt Erfolge bei der Vorbereitung der energetischen Sanierung im Schlaatz, der Entwicklung energetischer Ziele und mikroklimatischer Studien in Bebauungsplänen, der Entwicklung von Dekarbonisierungsstrategien der EWP und der ProPotsdam, der Entwicklung des Energiekonzepts für Krampnitz, ersten Projekten der „Klimapartner Stadt und Wissenschaft“, erhöhten Energiestandards beim Kommunalen Immobilien Service (KIS) und der ProPotsdam, bei der Unterstützung eines ersten Moorprojekts sowie nachhaltigen Veranstaltungen wie dem Potsdamer Kongresspreis. Verstärkt werden sollen die Aktivitäten in den Bereichen Quartiersentwicklung, Erzeugung Erneuerbarer Energien, Pendlerberatung und Monitoring.

Für die weitere Umsetzung des Masterplans 100% Klimaschutz und des Klimanotstands haben die Stadtverordneten bereits klare Signale gesetzt. Mit dem Beschluss zum Haushalt 2020/2021 wurden weitere Ressourcen für die Bereiche Stadtplanung, Verkehr und Grünflächen bereitgestellt.

„Wir appellieren an alle Potsdamerinnen und Potsdamer, im täglichen Leben weiter aktiv Energie und Emissionen zu sparen, zum Beispiel durch Ausschalten von überflüssigem Licht, Verzicht auf Klimaanlagen oder damit, elektrische Geräte auszuschalten statt sie auf Standby zu stellen. Jeder kann im Alltag einen Beitrag leisten, um das gemeinsame Ziel Klimaschutz zu unterstützen“, so Rohrbacher.

Downloads