Pressemitteilung Nr. 360 vom 06.06.2020 Synagoge braucht Entscheidung

Mike Schubert appelliert an jüdische Gemeinden und äußert Unverständnis über Potsdamer CDU
Synagoge - Jüdisches Synagogen- und Gemeindezentrum Potsdam
© Haberland Architekten
Synagoge - Jüdisches Synagogen- und Gemeindezentrum Potsdam (© Haberland Architekten)

Oberbürgermeister Mike Schubert spricht sich für die Neubaupläne einer Synagoge in der Potsdamer Innenstadt aus und appelliert an die jüdischen Gemeinden, gemeinsam mit dem Land Brandenburg die noch offenen Fragen rasch zu klären, um mit dem Neubau beginnen zu können. „Die Ministerin Dr. Manja Schüle hat sich in den vergangenen Wochen erfolgreich engagiert, die jahrelange Blockade zu beenden, um den Bau der Synagoge endlich realisieren zu können. Dabei steht die Stadt Potsdam an der Seite der Landesregierung. Jüdisches Leben soll seinen Platz bald wieder sichtbar in der Mitte der Stadt haben – es gehört in kein Provisorium“, so Mike Schubert.
 
„Unsere jüdischen Mitbürger müssen seit Jahren mit einem Provisorium leben, welches weder für das religiöse Leben, noch als Begegnungsort geeignet ist und auch nicht den Sicherheitsanforderungen entspricht. Der Neubau muss endlich begonnen werden, damit Potsdam wieder eine Synagoge erhält. Deswegen habe ich es ausdrücklich begrüßt, dass die rot-schwarz-grüne Landesregierung mit der verantwortlichen Kulturministerin Dr. Schüle, endlich auf einen Baubeginn drängt“, erklärte Schubert.
 
Seit Jahren blockiert der immer wieder aufflammende Streit um die Architektur den Bau einer Synagoge. Und das, obwohl sich zuletzt nicht nur jüdische Gemeinden, sondern auch der Potsdamer Gestaltungsrat für den Entwurf von Haberland ausgesprochen haben. Gleichzeitgig bietet der jetzige Arbeitsstand noch genügend Spielraum, um bei den offenen Fragen Kompromisse zu finden. „Man müsse befürchten, dass wieder einmal die verbissen geführten Architekturdiskussionen in unserer Stadt dazu führen, dass ein Streit eskaliert. Vielmehr ist es nötig Kompromisse zu suchen“, so Schubert.
 
Besorgt äußert sich der Oberbürgermeister darüber, dass der jahrelange Streit um die Synagoge jetzt von der Potsdamer CDU parteipolitisch aufgeladen wird. „Es war immer Konsens in der Potsdamer Politik, den Synagogenneubau gemeinsam voranzubringen. Dass die Potsdamer CDU-Spitze jetzt mit Alt-Ministerpräsident Matthias Platzeck nun ausgerechnet den Mitinitiator des von der früheren rot-schwarzen Landesregierung im Jahr 2003 initiierten und vom Land finanzierten Synagogenneubaus attackiert, ist völlig unverständlich“, so Oberbürgermeister Schubert weiter.