Pressemitteilung Nr. 320 vom 16.05.2019 Verkehrsbetrieb Potsdam: Tram bis Krampnitz soll ab 2028 fahren

Neue Projektstruktur angekündigt / Mike Schubert: Infrastruktur muss Schritt halten mit Zuzug
Masterplan Krampnitz Übersicht.
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Masterplan Krampnitz Übersicht. Grafik: Machleidt GmbH

Die Landeshauptstadt hält uneingeschränkt an der Entwicklung des neuen Stadtteils Krampnitz für etwa 10.000 Einwohner fest. „Die ehemals militärisch genutzte Fläche soll zu einem integrierten Stadtteil Potsdams mit lebendigen Wohnquartieren, Freiflächen, sozialer Infrastruktur und Gewerbe- und Versorgungseinrichtungen entwickelt werden. Dafür werden wir den Stadtverordneten noch in diesem Jahr erste Bebauungspläne zur Entscheidung vorlegen“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert. Dabei ist es wichtig, dass die Entwicklung der Infrastruktur mit dem geplanten Zuzug in den Stadtteil Schritt hält. „Wenn die Bewohner einziehen, brauchen sie einen funktionierenden ÖPNV. Öffentlicher Nahverkehr und Bevölkerung müssen in Krampnitz gleichzeitig aufwachsen“, so Schubert.

Im Hauptausschuss am Mittwochabend hat Mike Schubert gegenüber den Stadtverordneten eine neue Projektstruktur vorgestellt, die nach Abstimmung mit dem Personalrat innerhalb der Verwaltung zur Steuerung der Entwicklung von Krampnitz umgesetzt werden soll. „Die Umsetzung der Ziele wird die Verwaltung der Landeshauptstadt für mehr als ein Jahrzehnt erheblich beanspruchen und bedarf einer enormen, geschäftsübergreifenden Koordinierung. Dafür brauchen wir eine klare Aufgabenzuordnung zwischen den Gesellschaften und der Verwaltung“, sagte Schubert.

Daher wird der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, die Gesamtprojektleitung übernehmen. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Stadtwerke, Sophia Eltrop, und dem Geschäftsführer des Entwicklungsträgers Krampnitz, Bert Nicke, bildet er das Lenkungsgremium für das Gesamtprojekt inklusive Tram-Anbindung. Zur Unterstützung des Projektverantwortlichen wird das im Geschäftsbereich angesiedelte Planungsbüro mit der Koordination der gesamtstädtischen Planungen und insbesondere mit der
Abstimmung mit der für die Tram-Planungen relevanten Nahverkehrsplanung beauftragt. Den Stadtverordneten schlägt Oberbürgermeister Mike Schubert vor, dass ein Unterausschuss des Hauptausschusses zum Thema Krampnitz gebildet wird, in dem alle Fraktionen sowie die Ortsvorsteher der nördlichen Ortsteile vertreten sind.

Nachdem die Stadtverordneten im vergangenen Monat den Masterplan Krampnitz beschlossen haben, soll nun bis zum Eckwertebeschluss des neuen Doppelhaushaltes 2020/2021 eine überarbeitete Kosten- und Finanzierungsübersicht für die Gesamtmaßnahme erstellt werden. Im Masterplan sind soziale Infrastruktur und Gewerbeflächen verortet, Wohntypologien entwickelt und Straßen- und Freiräume festgehalten, um dem angestrebten Charakter des Stadtquartiers gerecht zu werden. So sieht der Masterplan im Bereich der sozialen Infrastruktur die Errichtung von insgesamt sieben Kindertagesstätten, zwei Grundschulen, einer weiterführenden Schule sowie die Schaffung ergänzender Angebote wie beispielsweise ein Stadtteilzentrum vor. Die ersten Einrichtungen sollen mit dem Einzug der ersten Bewohner im Jahr 2022 öffnen. Im westlichen Gebiet des Entwicklungsbereiches soll mit mehreren Nahversorgungseinrichtungen ein lebendiger Stadtplatz für die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner von Krampnitz entstehen.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Verlängerung der Straßenbahn vom Campus Jungfernsee über Krampnitz bis nach Fahrland, für welche im kommenden Jahr eine Entwurfsplanung vorliegen soll. Nach Abschluss des notwendigen Planfeststellungsverfahrens werden drei bis vier Jahre Bauzeit für die gut sieben Kilometer lange Strecke veranschlagt. Nach heutigen Planungen soll die Tram laut Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) ab dem Jahr 2028 bis Krampnitz fahren. Für die Zeit bis dahin wurde ein Buskonzept erarbeitet, das derzeit zwischen der Landeshauptstadt, dem Verkehrsbetrieb und der Entwicklungsgesellschaft abgestimmt wird.

In Krampnitz wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein neues, naturnahes und urbanes Stadtquartier für bis zu 10.000 Menschen entstehen. Neben dem denkmalgeschützten Gebäudebestand soll ein modernes Neubauquartier für einen Nutzungsmix aus Wohnen und Arbeiten geschaffen werden. Sowohl Familien mit Kindern als auch Singles und Senioren sollen in Krampnitz in Miet- und Eigentumswohnungen sowie im Rahmen von Genossenschafts- und Baugruppenprojekten mit dem in der wachsenden Landeshauptstadt Potsdam dringend benötigten Wohnraum versorgt werden.