Pressemitteilung Nr. 247 vom 28.04.2015 Potsdam bewegt: Starker Andrang beim Brückenfest am Brückentag

Vor Abschluss der Arbeiten an der Humboldtbrücke findet am 15. Mai das Brückenfest statt / Fahrspuren im Baustellenbereich stadteinwärts ab 2 Uhr für 24 Stunden gesperrt

    Die Landeshauptstadt Potsdam feiert heute die bevorstehende Fertigstellung der Humboldtbrücke mit einem besonderen Fest. Anwohner, Einwohner und Besucher der Stadt waren eingeladen und schon zu Beginn der Veranstaltung strömten Hunderte auf das Fest. „Mit diesem Fest möchten wir uns bei allen für ihr Engagement und ihre Geduld für die mit einer solch großen Baumaßnahme verbundenen Beeinträchtigungen bedanken. Bevor wir das Bauwerk komplett übergeben, möchten wir auf der Brücke ein Fest feiern, das wir so nur einmal feiern können. Unsere Brücke wird zur Bühne und zum Sportplatz – und sie bewegt uns“, sagt Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt.  

    Die Nuthestraße hat für Potsdam eine große regionale verkehrstechnische Bedeutung. Als wichtiger zweiter Havelübergang übernimmt die Humboldtbrücke für den Bus- und Straßenbahnverkehr sowie den Fußgänger- und Radverkehr zwischen Potsdam und Babelsberg zusätzliche Verkehrsfunktionen. Hier werden erhebliche Teile sowohl des innerstädtischen als auch des überregionalen Verkehrs (ca. 50.000 Kfz pro Tag) abgewickelt. Die L40 bildet die wichtigste Nordsüdverbindung für den Fernverkehr und ist die meistgenutzte Verkehrsverbindung aus dem Potsdamer Osten in die Innenstadt. Über die Nuthestraße ist die Innenstadt an die Autobahn A 115 angeschlossen. Sie stellt somit auch die Anbindung an den künftigen neuen Flughafen „Willy Brandt“ dar.

    Nach Planungsbeginn der Sanierung des Abschnitts von der Berliner Straße über die Humboldtbrücke bis Friedrich-List-Straße im Jahr 2003 erfolgte die Realisierung dieser Arbeiten seit 2006 und wird nun 2015 beendet. Die Sanierung hat ca. 55 Mio. Euro gekostet, 27,6 Mio. Euro davon kamen aus Fördermittel nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz für den Straßenbau und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Potsdam setzte Eigenmittel in Höhe von ca. 27,4 Mio. Euro ein. Das Projekt Nuthestraße hat bis zum Abschluss Priorität gegenüber anderen notwendigen Investitionsmaßnahmen der Stadt.

    Der Bau der Nuthestraße erwies sich als ein sehr komplexes Vorhaben. Auf einer Gesamtausbaulänge von 1,588 km wurden Straßen- und Gleisbauarbeiten ausgeführt, die Oberleitungsanlage und Straßenbeleuchtung um- bzw. neu gebaut und umfangreiche Maßnahmen zur Neuordnung der unterirdischen Versorgungsleitungen der EWP GmbH - innerhalb der Straße und der Humboldtbrücke - durchgeführt. Durch die Verlegung der Straßenbahn in Seitenlage wurden ein behindertengerechter Zugang aller Haltestellen und die Verbesserung des Verkehrsflusses an den Knotenbereichen erreicht. Zudem wurden der Umbau der Humboldtbrücke, der Ersatzneubau der Brücke Rudolf-Breitscheid-Straße sowie der Bau von Stütz- und Lärmschutzwänden realisiert.

    Seit 2006 wurden insgesamt zwei Brücken neu gebaut, eine Brücke saniert. Die Brücke ins Zentrum Ost wurde zurückgebaut. In Zahlen ausgedrückt heißt das: es wurden 55.000 m² Fahrbahnen, 9100 m² Gehwege und 8400 m² Radwege gebaut. Außerdem wurden 3600 Meter Gleise und Fahrleitungen sowie 700 Meter Lärmschutzwände hergestellt. Insgesamt wurden für Beton- und Stahlbetonarbeiten rund 13.900 m³ Beton und rund 1500 Tonnen Stahl verbaut.

    Matthias Klipp hob die besonderen Herausforderungen hervor: „Es gib bei der L40 und der Humboldtbrücke nicht nur um Zeit- und Budgetpläne, sondern auch um Logistik. Die Bauarbeiten mussten immer so organisiert und aufeinander abgestimmt werden, dass auf der Nuthestraße zu jeder Zeit die Verkehrsführung mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung gewährleistet war. Dies ist, bis auf kleinere Ausnahmen, nahezu umgesetzt worden. Der Stadt als Auftraggeber ist es im Zusammenwirken mit den Projektverantwortlichen, den Partner wie EWP und ViP sowie den beauftragten Bauunternehmen gelungen, unter Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs und des ÖPNV sowie mit enormen finanziellen Aufwendungen den Betrieb eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte  in Potsdam für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. Das ist ein Grund dafür, allen Beteiligten zu danken.“ Der bevorstehende Abschluss des Projekts wird zum Anlass für das Brückenfest genommen.

    Das Brückenfest am Brückentag ist Bestandteil der Jahreskampagne „Potsdam bewegt“, das die Themen Sport und Mobilität vereint. Der Termin am 15. Mai wurde bewusst gewählt, weil an einem Brückentag erfahrungsgemäß das berufsbedingte Verkehrsaufkommen geringer ist als an einem normalen Freitag. Mit Blick auf die anstehende Fertigstellung des Projekts erfolgt ein symbolisches Band-Durchschneiden unter Beteiligung der Ministerin für Infrastruktur und Raumordnung Kathrin Schneider und des Oberbürgermeisters. Der Verkehrsbetrieb in Potsdam feiert das 30-jährige Jubiläum der Inbetriebnahme der Straßenbahnstrecke über die Humboldtbrücke. Darüber hinaus gibt es im Bereich von der Kreuzung Berliner Straße bis Auffahrt Babelsberg und vor allem auf der Brücke Angebote, die es so sicher nie wieder geben wird. Die L40 wird in diesem Bereich zum Sportplatz und zum Festgelände.

    Die sportlichen Angebote repräsentieren die Vielfalt des Sports in der Landeshauptstadt vom Bobfahren über Baseball, Tanz – um nur einige zu nennen – bis zum Sport auf dem Wasser. Den Abschluss bildet ein Bootskorso, der 18:30 Uhr im Hafen startend, 19:00 Uhr in der Schiffbauergasse ankommen wird. Das Brückenfest leitet über in den Saisonauftakt „Kulturblühen“ in der Schiffbauergasse.

    Für das Brückenfest ist die stadteinwärts führende Fahrspur am Freitag, 15. Mai, ab 2 Uhr für 24 Stunden gesperrt. Stadtauswärts ist die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. Die Umleitung erfolgt über die Abfahrt Friedrich-List-Straße. Sie ist ausgeschildert. Parkplätze stehen im Parkhaus in der Schiffbauergasse zur Verfügung. Die Veranstalter empfehlen die Anreise per ÖPNV, Rad oder zu Fuß.

    Das Brückenfest ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Potsdam GmbH.

     

    Was wird angeboten?

    1. Führungen auf der Brücke und in die Brücke durch die beteiligen Unternehmen, Informationen über das Projekt an Informationsständen der beteiligten Unternehmen
    2. Bühnenprogramm mit informativen, kulturellen und sportlichen Angeboten
    3. Sport und Spiel zum Zuschauen und Mitmachen
    4. Angebote für Kinder zum Spielen, Malen, Basteln und Toben
    5. Sonderfahrten mit der Tatra
    6. Bootskorso

    Die Brückenführungen im Überblick
    Beginnend um 14:30 Uhr sollen in stündlichem Abstand insgesamt fünf Führungen durch das Innere der Brücke stattfinden. Besichtigt wird nicht die gesamte Brücke, sondern nur der Teil zwischen Einstieg auf städtischer Seite und dem ersten Brückenpfeiler. Die Brückenführungen erfolgen durch das Büro VIC. Dauer der Führung ca. 30 Minuten. Teilnehmerzahl pro Führung maximal 20 Personen. Am Brückeneinstieg auf Potsdamer Seite wird ein Treppenturm installiert. Die Teilnehmer müssen sich vorher in Anmeldelisten eintragen, die im Projektpavillon ausliegen. Bei sehr großem Andrang können die Führungsintervalle auf eine halbe Stunde verkürzt werden. Im Hohlkasten wird ein kleiner Vortrag stattfinden, ergänzt durch eine Diashow. Die Teilnehmer tragen Helme. Die wichtigsten Daten der Brücke und der Brückensanierung werden in einem Handzettel zusammengefasst.

    Sportliche Angebote zum Zuschauen auf der Bühne und auf der Brücke im Überblick
    - Bobanschubbahn des SC Potsdam
    - Capuera
    - HipHop vom Cross Level e. V. und vom RokkaZ e. V.
    - Fechten vom OSC Potsdam e. V., Abteilung Fechten
    - Kampfkunstsport von Teakwan-Do Potsdam e. V.
    - Rollkunstlauf vom ESV Lokomotive Potsdam e. V.
    - Tanzen vom TSC Potsblitz e. V.
    - Cheerleading von Cheeleader Potsdam e. V.
    - Fußball mit der Runden Fußballschule
    - Speedhockey
    - Potsdam Porcupines USV Potsdam / Baseball mit Schlagkäfig und Ballwurfmaschine
    - Potsdamer Laufclub e.V.
    - Panters Cheerleaders Potsdam
    - Polastern Potsdam Inline-Skater-Hockey-Club e.V. mit Speedskating
    - Seesportklub Potsdam e. V. mit Anleitungen zum Knotenbinden
    - außerdem gibt es zwei Basketballfelder.

    Das Brückenfest bietet ein sportliches Erlebnis für die ganze Familie. Während die kleinen Potsdamer ihr Gleichgewicht spielerisch auf den Hüpfburgen trainieren und sich im Kinderbereich ausprobieren, stehen für Jugendliche und Erwachsene eine Vielzahl an sportlichen Herausforderungen bereit, die neben dem Wettkampfcharakter einfach nur zum Ausprobieren und Mitmachen einladen.

    Mit fachkundiger Betreuung stellen sich Potsdamer Vereine vor und geben Einblicke in ihre Welt des Sports. Darüber hinaus kann jeder Besucher seine Zielgenauigkeit beim Streetball und im Baseballabschlagkäfig auf die Probe stellen. Die Bobanschubbahn verlangt echte Sprinter. Bei der Fußball-Speed-Anlage zählen Kraft, motorische Fähigkeiten und Zielgenauigkeit.

    Eine einmalige Chance besteht für alle „Roll“-Freunde, da sie sich aktiv auf der Fahrbahn der Humboldtbrücke und der Nuthestraße bewegen dürfen. Neben dem Inlinehockey, dem Speedskaten, den Skateboard-Rampen und dem Inlineskate-Mobil mit Leihausrüstung können auch Fahrräder und eBikes getestet werden. Weitere Aktionen und sportliche Vorführungen verteilen sich über den gesamten Veranstaltungstag. Die abschließende große Bootsparade, bei der mehr als 100 Boote und Wassersportgeräte erwartet werden, rundet diesen erlebnisreichen Tag ab.

    Die Stadtwerke Potsdam GmbH kommt mit der SWP-Erlebniswelt mit zwei Hüpfburgen, einem Infobus, dem Torbogen der SWP, Kettcars, dem Heißen Draht, Zorbingbällen, Trampolin und der Wasserbar. Der Verkehrsbetrieb lädt ein zu Sonderfahrten mit der Tatra KT4D 001. Außerdem präsentiert er eine Mini-Ausstellung Humboldtbrücke aus Sicht Verkehr.

    Der Filmpark bietet das allseits beliebte Kinderschminken an, die Agentur Manitours bastelt mit den Jüngsten. Die Feuerwehr präsentiert sich mit Fahrzeugen. Zum Schutz vor Fahrraddiebstählen ist Präventionsteam der Polizei mit einem Angebot für Fahrradcodierungen vor Ort und informiert über Verkehrssicherheit beim Radfahren.

    Das Bühnenprogramm im Überblick
    Das Bühnenprogramm wird von Tim Jaeger moderiert. Es beginnt 14 Uhr mit einem Auftritt des Fanfarenzugs Potsdam. Gegen 14:30 Uhr schneiden Ministerin Schneider und Oberbürgermeister Jann Jakobs symbolisch das rote Band auf der Humboldtbrücke durch.

    In das Bühnenprogramm sind folgende Akteure involviert:
    - Cross Level e.V.
    - Brückenbauer
    - OSC Potsdam e.V. Abteilung Fechten
    - Schulleiterin und Chor der UNESCO-Projektschule am Humboldtring
    - Panters Cheerleaders Potsdam
    - Dr. Lutz Henrich und Anne Pichler vom Stadtsportbund Potsdam
    - Arnold Hänsch Jazzband
    - Präventionsteam der  Polizei
    - Taekwon-Do Potsdam e.V.
    - DRK und Feuerwehr
    - ESV Lokomotive Potsdam e.V.,  Abteilung Rollsport
    - Die runde Fußballschule
    - TSC Potsblitz e.V.
    - Cheerleader Potsdam e.V.
    - Kabarett
    - Havelschipper
    - RokkaZ e.V.

    Der Bootskorso in der Übersicht
    Der Bootskorso startet – angeführt vom Dampfschiff „Gustav“ – um 18:30 Uhr am Hafen an der Langen Brücke. Ihm folgen die motorisierten Schiffe und am Zusammenfluss von Alter und Neuer Fahrt auch die muskelbetriebenen Boote.

    Eingeladen und informiert sind folgende Vereine:
    - MBC Havelbucht
    - Seesportclub Potsdam
    - Potsdamer Segelverein
    - SG Segeln
    - Potsdamer Adler
    - Wassersportfreunde Pirschheide
    - Sportboot-Club-Havelland
    - Angelsportverein Freundschaft
    - DAV OG Babelsberg
    - Lok Potsdam
    - Segler-Club "Wiking"
    - Motorsportclub im ADMV
    - Preussen-Kanu
    - KCP
    - Potsdamer Ruder-Gesellschaft e.V.
    - Ruder-Club Potsdam e.V.
    - Angeln und Wassersport Potsdam
    - Havelschipper
    - Segelverein "Ärmel-Schoner" e.V.
    - Potsdamer Drachenbootverein 2009 e.V.

    Außerdem dabei sind die Universität Potsdam, die Weiße Flotte, die Wasserwacht, die DLRG mit der Ortsgruppe Potsdam sowie die Wasserschutzpolizei. Den Abschluss der bunten Flotte bildet das neue Schiff der Potsdamer Feuerwehr. Der Bootskorso fährt unter der Humboldtbrücke hindurch und wird gegen 19:45 Uhr an der Schiffsanlegestelle in der Schiffbauergasse vom den Havelschippern sowie Oberbürgermeister Jann Jakobs und Karl-Heinz Hegenbart, Vizepräsident Breitensport und Sportentwicklung des Landessportbundes, begrüßt. Freizeitkapitäne, die sich dem fröhlichen Korso anschließen möchten, sind herzlich willkommen.
     
    Das Brückenfest ist eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Potsdam GmbH.