Pressemitteilung Nr. 158 vom 13.03.2018 Meisterhafte Tierpräparate im Naturkundemuseum

Meisterhafte Tierpraeparate, 2. Platz für Gelbhalsmäuse und Hirschkäfer
© Meisterhafte Tierpraeparate, 2. Platz für Gelbhalsmäuse und Hirschkäfer
Meisterhafte Tierpraeparate, 2. Platz für Gelbhalsmäuse und Hirschkäfer. Foto Landeshauptstadt Potsdam/ Anne Vierling

Das Naturkundemuseum Potsdam zeigt am Samstag und Sonntag, 17. und 18. März, von 9 bis 17 Uhr prämierte Exponate des Präparators Christian Blumenstein im Veranstaltungsraum. Der Präparator des Potsdamer Naturkundemuseums hat vom 22. bis 25. Februar mit sieben Exponaten an den Europameisterschaften der Tierpräparation in Salzburg teilgenommen und auch schon früher in internationalen Wettbewerben mit seinen Werken überzeugen können. Der Präparator wird an beiden Tagen anwesend sein und Fragen zur Präparation und zur Naturkunde beantworten.

Christian Blumensteins Spezialgebiet ist die Plastination kleiner Tiere. Neben einem dritten und einem zweiten Rang belegte er bei den diesjährigen Präparatoren-Europameisterschaften fünfmal erste Ränge. Er erhielt für sein Exponat zweier Gelbhalsmäuse und eines Hirschkäfers auf Holz den 2. Platz in der Kategorie „Award of Excellence“. In dieser Kategorie dürfen nur die Juroren selbst sowie prämierte Europa- und Weltmeister teilnehmen. Gezeigt wird beispielsweise auch die Hausspitzmauskarawane, mit der er 2012 den Weltmeistertitel holte oder eine Gelbhalsmaus, mit der er 2008 Weltmeister in der Kategorie „Kleine Säugetiere“ wurde. Mit seinem Thüringer Kollegen, dem Präparator und Modellbauer Sebastian Brandt, erhielt Blumenstein in diesem Jahr für die Nachbildung einer Orchideengruppe mit Rötelmäusen den 1. Preis für die Gestaltung von Lebensräumen sowie den 1. Preis in der Kategorie „Collective Artists Division“. Dieses sowie weitere prämierte Exponate, darunter Amphibien, Vögel und Säugetiere, werden den Gästen des Museums präsentiert.

Mit der Show im Veranstaltungsraum zeigt das Museum nicht nur einmalige Objekte, sondern gewährt den Besuchenden auch Einblicke in die Arbeit eines Naturkundemuseums. Die Präparation ist ein elementarer Bestandteil der Museumsarbeit in Naturkundemuseen, deren Kernaufgaben das Sammeln, Forschen, Bewahren und Vermitteln sind. Christian Blumenstein zeigt seine Arbeitsmaterialien, darunter Werkzeuge, konservierte Tierhäute, Schaumstoffkörper oder Glasaugen. Er verdeutlicht an Beispielen, wie er bei seiner Arbeit vorgeht und was dafür wichtig ist.

Nicht jedes Tier wird im Museum aufwendig präpariert und ausgestellt. Werden Tiere für die Sammlungen präpariert, kommt es darauf an, die Stücke möglichst raumsparend aufzubewahren. Von Säugetieren und Vögeln werden dann beispielweise Bälge angefertigt. Als Balg wird die abgezogene Tierhaut mit Haaren oder Federn bezeichnet. Skelette und Knochen werden entfettet und platzsparend in Schachteln aufbewahrt. Für die Präsentation in Ausstellungen ist es dagegen die hohe Kunst, das Tier so lebendig wie möglich erscheinen zu lassen. Präparate, die auf Meisterschaften Preise gewinnen sollen, werden noch intensiver bearbeitet. Dort begutachtet die Jury jedes kleinste Detail mit Lupe und Taschenlampe.