Pressemitteilung Nr. 148 vom 14.03.2017 Together for a better netWORKING – Städtepartnerschaftkonferenz zum Thema „Jugendarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel“ erfolgreich abgeschlossen

Der Abschluss der 4. und abschließenden Konferenz im Rahmen des EU-Projektes „Jugendarbeitslosigkeit versus Fachkräftemangel. Together for a better netWORKing“ – organisiert von der Landeshauptstadt Potsdam und der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft (BBAG) e. V. - war ein wenig hektisch. Nachdem sich die internationalen Gäste in der vergangenen Woche intensiv und mit vielen Ideen mit ihren Potsdamer Gastgebern zu dem wichtigen Thema der Kooperation auf dem Gebiet der Jugendarbeitslosigkeit ausgetauscht hatten, traf sie die Realität des Streiks an den Berliner Flughäfen. Mit Bussen und Bahnen und viel Verspätung sind dann doch alle wieder in ihren Heimatorten angekommen. Die Gäste aus den Partnerstädten Jyväskylä (Finnland), Perugia (Italien), Versailles (Frankreich), Luzern (Schweiz), Opole (Polen) sowie die Teilnehmerinnen aus der Stadt Graz (Österreich) hatten zuvor ein intensives Programm absolviert.

Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Jann Jakobs und die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller am Dienstag-Abend standen u.a. Besuche in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit, im Oberstufenzentrum I und im Beruflichen Trainingszentrum der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) auf dem Programm. Auch touristisch waren die Gäste unterwegs – im Museum Barberini und bei einer Fahrt mit einer historischen Straßenbahn des Potsdamer Verkehrsbetriebes.

Inhaltlich wurden in erster Linie die verschiedenen Methoden und Anlaufstellen für arbeitssuchende Jugendliche und Fachkräfte in den jeweiligen Partnerstädten vorgestellt. Die Konferenz zeigte viele Parallelen zwischen den Teilnehmern, aber auch viele Unterschiede auf. Während die Jugendarbeitslosigkeit in Potsdam, Luzern und Opole beispielsweise sehr niedrig ist, liegt sie in Versailles, Jyväskylä und Perugia im zweistelligen Bereich.

Ein Paradoxon, das auch für Potsdam und Luzern gilt, zeichnete der Bereichsleiter für Wirtschaftsförderung aus Versailles Baptiste Boin auf: obwohl es großen Bedarf an Fachkräften und freie Lehrstellen gäbe, seien immer noch viele junge Menschen arbeitslos. Ein wichtiges Thema war die seit 2013 geltende EU-Jugendgarantie und ihre spezifische Umsetzung in den Partnerstädten. Der schon existierende, von der IHK Potsdam organisierte Austausch von Auszubildenden mit den Partnerstädten (2016 waren neun Azubis in Luzern bzw. Jyväskylä) soll weiter ausgebaut und auf andere Partnerstädte ausgedehnt werden. Wichtige Herausforderungen in diesem Zusammenhang seien die Vermittlung von Sprachkenntnissen und der Wille zur Mobilität innerhalb Europas.

Alle Seiten fanden den inhaltlichen Austausch durch die Tagung sehr wichtig. In einem Abschlussworkshop wurden Ideen für die künftige Zusammenarbeit und neue Aktivitäten und Projekte erarbeitet. Die Zusammenarbeit wird auf bilateraler und multilateraler Basis fortgeführt. Der Potsdamer Beigeordnete Mike Schubert traf sich am Rande der Tagung mit seinem Opoler Amtskollegen Dariusz Solek.