Pressemitteilung Nr. 102 vom 19.02.2021 Alle positiven Tests werden auf Mutationen geprüft

Mike Schubert: Faktenbasierte Bewertung des Infektionsgeschehens ist Grundlage der Strategie „Öffnen, aber sicher“
Coronavirustests
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Coronavirustests (Foto: adobestock.com/H_Ko)

Die Stadt Potsdam lässt ab sofort alle positiven PCR-Tests auf mögliche Mutationen testen. Das hat Oberbürgermeister Mike Schubert am Freitag in Absprache mit dem Gesundheitsamt und dem Klinikum Ernst von Bergmann (KEvB) entschieden. Zunächst sollen für die Laufzeit der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg alle positiven PCR-Coronatests auf Virusmutation hin untersucht werden. Ziel ist eine möglichst genaue Einschätzung über die Verbreitung der Virusmutationen in der Landeshauptstadt. In Potsdam sind in den vergangenen sieben Tagen 51 Neu-Infektionen erfasst worden, der I-Wert liegt aktuell den sechsten Tag in Folge unter 35. Insgesamt zwölf Mal ist die britische Virusmutation B1.1.7 nachgewiesen worden. „Wir bleiben bei unserer Strategie: Öffnen, aber sicher. Deshalb wollen wir auch bei der Kenntnis über die Verbreitung der Mutation auf Nummer sichergehen. Die faktenbasierte Bewertung des Infektionsgeschehens ist dafür die Grundlage“, sagt Mike Schubert.

Die Stadt weitet für die Testung die Zusammenarbeit mit der Diagnostik Gesellschaft des KEvB aus. Bisher ließ das Gesundheitsamt hier bereits stichprobenartig Neuinfektionen auf Mutationen prüfen. Nun wird bei allen Neuninfektionen, die der Diagnostik Gesellschaft des KEvB durch das Gesundheitsamt übergeben werden, eine sogenannte „Target-PCR“ durchgeführt. Mit diesem Verfahren kann dargestellt werden, ob eine Virusmutation (Variant-of-Concern-Mutation – VOC) vorliegt oder nicht. Wenn dieser spezielle Test ein auffälliges Ergebnis aufweist, wird im nächsten Schritt die tatsächliche Genom-Sequenzierung durchgeführt. Dabei soll herausgefunden werden, um welche Art der Mutation es sich handelt.

Die Landeshauptstadt erweitert damit ihre Teststrategie und reagiert auch auf die Ausführungen des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, vom heutigen Tag, der befürchtet das sich auch aufgrund der Mutationen der rückläufige Trend der vergangenen Wochen offenbar nicht fortsetzt. „Eine Infektionsrate unter der Marke von 35 bleibt die Vorbedingung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten, um überhaupt weitere Öffnungen vorzunehmen. Deswegen werden wir trotz aller Überlegungen, Gespräche und Vorbereitungen über mögliche Öffnungen, den sicheren Weg aus der Kombination von engerer Testung und schneller Nachverfolgung als Vorbedingung für Öffnungen weiterverfolgen“, so Schubert.