Kolumne der Woche: Augen auf und zugeschaut - Tag der offenen Ateliers

Solveig Schirmer, Jann Jakobs und Geertje Jacob mit Eisskulptur
© Solveig Schirmer, Jann Jakobs und Geertje Jacob mit Eisskulptur
Solveig Schirmer, Jann Jakobs und Geertje Jacob mit Eisskulptur. Foto Stefan Schulz

26. April 2015

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer,

mit dem Tag der offenen Ateliers steht einer der kulturellen Höhepunkte des Jahres bevor. Von Groß Glienicke bis Babelsberg, von Bornstedt bis Neu Fahrland laden am 3. Mai mehr als 90 Künstlerinnen und Künstler zu sich ein und lassen sich bei der Arbeit zuschauen. Beeindruckt bin ich von der Breite des künstlerischen Spektrums, welches an diesem Tag hier bei uns in Potsdam zu sehen sein wird. Neben der klassischen Malerei und Bildhauerei können Zuschauer Fotografie, Performance- oder Video-Kunst und Work-in-Progress-Projekte erleben.

Kunst hat einen hohen Stellenwert in Potsdam. Die Künstlerinnen und Künstler, die hier leben und arbeiten, bereichern unsere Stadt. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch ihre Sorgen ernst nehmen. Beispielsweise gibt es etliche bildende Künstler aber auch Musiker, die auf der Suche nach Atelier- und Proberäumen sind, und solche, die sich Räume nahe der Innenstadt nicht leisten können.

Ihnen versucht die Landeshauptstadt Potsdam aktuell, Perspektiven zu bieten. Zum Beispiel mit dem Rechenzentrum: Das ehemalige Bürogebäude wollen wir für eine Übergangszeit Künstlern und der Kreativwirtschaft zur Verfügung stellen. Die ersten Gespräche mit Vertretern dieser Zweige stimmen mich positiv, dass es gelingt, ein kreatives Miteinander an dieser Adresse zu schaffen. 

Um Standorte für die Kreativwirtschaft geht es im Übrigen auch beim Stadt Forum Potsdam am kommenden Donnerstag. Hier werde ich mit Vertretern der Kreativwirtschaft die Bedeutung des Wirtschaftszweiges diskutieren, eine Zwischenbilanz der Entwicklung ziehen und über Zukunftsstandorte sprechen.

Das Thema „Räume für Künstler“ ist nicht neu. Schon im vergangenen Jahr haben wir deshalb zum Tag der offenen Ateliers die Plattform „In Between“ ins Leben gerufen als ein Treffpunkt für Künstler ohne feste Arbeits- und Ausstellungsräume. Dort konnten die Künstler Kontakte knüpfen – untereinander und mit Inhabern potenzieller Arbeitsräume.

Ich freue mich, dass diese Idee von den Kreativen aufgenommen wurde und in diesem Jahr von ihnen selbst weitergeführt wird. Auch in diesem Jahr wird es - diesmal in der Wilhelmgalerie – ein solches Forum für Künstlerinnen und Künstler geben. Falls der eine oder andere also noch Ideen hat, wie die Kunstschaffenden unterstützt werden können, ist hier der richtige Ort, sie vorzuschlagen.

Doch natürlich lohnt sich ein Besuch in allen Ateliers am 3. Mai, um die Vielfalt der Kunstszene Potsdams zu entdecken. Einen persönlichen Tipp habe ich allerdings noch: die Eröffnungsveranstaltung um 11 Uhr, wo drei junge Künstlerinnen gleich neben dem Rathaus Skulpturen aus Eis schaffen werden.

Ihr

Jann Jakobs