Die Bereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit/Marketing, Dr. Sigrid Sommer, stellte am Mittwoch, dem 29. Oktober 2014, am Jägertor den neu entstehenden Historischen Parcours in der Landeshauptstadt Potsdam vor.
Der historische Parcours nimmt Gestalt an. Am Brandenburger Tor, am Jägertor sowie am Nauener Tor erhält der Besucher nunmehr komprimierte Informationen über die Geschichte der Bauwerke. Ergänzt werden die Texte mit historischen Bildern sowie einem QR-Code mit weiterführenden Informationen zu den entsprechenden Apps und weiteren Fotos. Außerdem sind Telefonnummern aufgelistet, die zu Hörbeiträgen in vier unterschiedlichen Fremdsprachen führen. Zu erfahren ist auch, wer die Sanierung der Bauwerke finanziert hat.
Den Tafeln an den Stadttoren, die in der Zuständigkeit der Landeshauptstadt Potsdam liegen, folgen Anfang des kommenden Jahres neun weitere an wichtigen Sehenswürdigkeiten, wie dem Alten Rathaus, dem Obelisk auf dem Alten Markt oder dem Ständehaus in der Breiten Straße sowie an der Goethe-Grundschule und dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium auf dem Schulcampus Babelsberg. Die Schilder haben eine Größe von A3. Das verwendete Material ist Sicherheitsglas. Das Grundlayout des Schildes kann auch von privaten Hausbesitzern übernommen werden. Die Landeshauptstadt Potsdam wird das Format künftig auch überall dort einsetzen, wo Sanierungsprojekte mit Hilfe von Fördermitteln realisiert werden konnten.
Die Idee des historischen Parcours gibt es schön länger. In der aktuellen Umsetzung trafen die Ideen der Verwaltung mit den Wünschen der Bürgerinitiative Freies Tor zusammen. Erstmalig wurden 2006 Beschilderungen an historischen Gebäuden vorgenommen, die jedoch nur noch partiell existieren. Ziel des historischen Parcours ist es, Bewohner und Besucher besser über historische Gebäude in der Innenstadt und damit über die Stadtgeschichte zu informieren.
"In den letzten Jahren wurde die Innenstadt nahezu vollständig saniert. Gleichzeitig wurden die Geschichte der Stadt und vieler interessanter Gebäude in unterschiedlicher Form aufbereitet – mit Broschüren, Filmen oder Hörbeiträgen. Viele Inhalte liegen auch in Fremdsprachen vor. Unser Anliegen besteht darin, Bewohner und Besucher der Stadt kompakt zu informieren und ihnen Wege aufzuzeigen, noch mehr Informationen zu bekommen", erläuterte Sigrid Sommer. Die Akzeptanz der angebotenen Informationen ist sehr positiv. 2012 – dem Jubiläumsjahr Friedrichs II. - gab es an 14 Standorten große Aufsteller, die jedoch von vornherein temporär angelegt waren.
2013 stand am Jägertor ebenfalls ein Aufsteller, der über die barocke Stadterweiterung und den Soldatenkönig informierte. Anlass war das 300. Thronjubiläum des Soldartenkönigs. 2014 informieren fünf Aufsteller über die Ausgangspunkte von besonderen UNESCO-Führungen. "Wir konnten für diese Installationen eine Potsdamer Firma gewinnen, die auch in den seltenen Fällen von Vandalismus sofort vor Ort war", so Sigrid Sommer weiter. Mit der Beauftragung der Informationstafeln ist deshalb auch im nächsten Jahr ein Wartungsservice verbunden. Die Schilder sind weniger aufwendig als die Aufsteller. Die Anbringung an denkmalgeschützten Gebäuden sollte in jedem Fall mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden.
Neben dem Historischen Parcours wurde ein zweites Vorhaben in Angriff genommen: die schrittweise Erneuerung des touristischen Wegeleitsystems. Dafür wurde das Grundlayout durch die Firma Ecke modifiziert und das Verfahren des Austausches der Flächen verändert. "Wir werden künftig nicht mehr die Platten, sondern nur noch die Folien auf den Platten austauschen. Außerdem möchten wir mehr Informationen unterbringen", erläuterte Sommer. So wird demnächst der Aufsteller gegenüber vom Jägertor erneuert. Er bekommt einen besseren Stadtplanausschnitt der historischen Innenstadt auf einer Seite und ausführliche Informationen – in Text und Bild – über die zweite Stadterweiterung auf der bisher ungenutzten Rückseite. Auch an diesen Tafeln gibt es QR-Codes sowie Hinweise auf fremdsprachige Informationsangebote.