Pressemitteilung Nr. 282 vom 30.04.2014 Landeshauptstadt trauert um Ehrenbürger Prof. Dr. Giersberg

Ehrenbürger Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg
© Christel Köster
Ehrenbürger Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg (© Christel Köster)

Die Landeshauptstadt Potsdam trauert um Ehrenbürger Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg. „Die Nachricht vom Tod des Ehrenbürgers Prof. Dr. Giersberg stimmt mich sehr traurig. Wir verlieren einen warmherzigen Menschen, der sich mit Leidenschaft und Verstand um die Entwicklung der Landeshauptstadt Potsdam sowie der Schlösser und Gärten in unserer Kulturlandschaft verdient gemacht hat“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs.

„Seine ganz besondere Lebensleistung war es, Potsdam als Weltkulturerbe zu etablieren. Die Landeshauptstadt hat ihm sehr viel zu verdanken. Umso größer ist der Schmerz, der uns in diesen Stunden ereilt. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau sowie den Kindern und Enkelkindern in dieser Stunde des Verlustes“, so Jann Jakobs. Prof. Dr. Giersberg ist am Dienstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Der Oberbürgermeister wird der Stadtverordnetenversammlung einen geeigneten Vorschlag für ein dauerhaft ehrendes Andenken unterbreiten.

Prof Dr. Giersberg hat mit einer Arbeit “Zur Rolle Friedrichs II. von Preußen als Bauherr und Baumeister” promoviert. Er war ab 1978 als Schlösserdirektor bei der Verwaltung in Sanssouci tätig, von 1991 bis 2001 arbeitete er als Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Seit dem 21. Dezember 2001 war er Ehrenbürger der Landeshauptstadt Potsdam.

In seine Zeit als Schlösserdirektor und Generaldirektor der Stiftung vielen die Restaurierung des Chinesischen Hauses, der Bildgalerie im Park Sanssouci, die Wiederherstellung der Gotischen Bibliothek und des Marmorpalais als Schlossmuseum im Neuen Garten sowie die Öffnung der Schlösser in Rheinsberg, Caputh, Königs Wusterhausen, Oranienburg und Paretz.

Im Jahr 2005 war er dafür mit dem Brandenburgischen Landesorden geehrt worden. Zu den Ruhmesblättern Giersbergs in der Geschichte Potsdams zählt Oberbürgermeister Jann Jakobs die große Ausstellung anlässlich des 200. Todestages Friedrichs II. im Sommer 1986 und die Idee der Potsdamer Schlössernacht. Er war zudem maßgeblich beteiligt an der Erklärung der Potsdamer Kulturlandschaft zum Welterbe der Menschheit.

Prof. Giersberg hat sich als Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg weit über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Ruf erworben, der in großer Anerkennung und Respekt weitergetragen wird. In der Anerkennung seiner Verdienste wurde er 2001 mit der Ehrenbürgerschaft Potsdams ausgezeichnet. Die Stadtverordneten erklärten damals, er sei „eine, wenn nicht die kunsthistorische Autorität im Hinblick auf die Schlösser und Gärten in Berlin-Brandenburg. Seine strenge und konsequente Auffassung ist der größte Denkmalschutz gewesen, den Potsdam erfahren konnte. Er hat es verstanden, die Schlösser populär zu machen, ohne dass sie der Gefahr einer unangemessenen Nutzung ausgesetzt worden sind. Die Achtung vor dem ,Welterbe‘ ist durch sein Engagement gewachsen und verdeutlicht worden. Die vielen Begehrlichkeiten vor zweckentfremdender Nutzung der Schlösser und Gärten hat er erfolgreich abgewiesen und war doch stets bemüht, alternative Varianten zu ermöglichen. Durch seine Kunst der Überzeugung hat Prof. Dr. Giersberg viele Millionen Mark Spendengelder für die Sanierung der Schlösser und Gärten in Potsdam eingeworben, in seinem Tun hat er stets über Grenzen hinweg gedacht, sowohl zu Zeiten als die Mauer noch stand, als auch heute, wo die Stiftung Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg ganz übergreifend Verantwortung trägt“.

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