Pressemitteilung Nr. 294 vom 10.05.2017 Modellversuch in der Zeppelinstraße startet im Juli

Vorbereitungen beginnen Anfang Juni / Begleitende Maßnahmen in Umsetzung / Anwohnerveranstaltung findet am 2. Juni statt
Zeppelinstraße
© Landeshauptstadt Potsdam/ Barbara Plate
Zeppelinstraße (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Barbara Plate)

Die Landeshauptstadt Potsdam wird in der ersten Juliwoche in der Zeppelinstraße einen Modellversuch starten. Norman Niehoff, Bereichsleiter Verkehrsentwicklung, stellte am 9. Mai 2017 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr die aktuelle Zeitplanung für die Umsetzung vor. Die Vorbereitungs- und Markierungsarbeiten zur Umgestaltung der Zeppelinstraße werden am 3. Juni starten und ca. vier Wochen dauern. Der Modellversuch ist für eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten angesetzt. Die Landeshauptstadt Potsdam wird am 2. Juni in einer Anwohnerveranstaltung über die Umsetzung des Modellversuchs informieren.

Die Umgestaltung der Zeppelinstraße ist notwendig, da seit Jahren regelmäßig die Grenzwerte an gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen überschritten werden. Die Stadtverordnetenversammlung hatte daher im Rahmen eines Beschlusses empfohlen, durch einen Modellversuch zu testen, ob sich durch die Neuaufteilung des Straßenraumes, von der eine dauerhafte Änderung des Verkehrsverhaltens und somit eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs auf der Strecke erwartet wird, die Luftschadstoffe verbessern.

Während der Laufzeit des Modellversuchs wird der Straßenraum neu aufgeteilt. Für Autofahrer stehen dann je eine durchgängige Fahrspur in stadteinwärtiger und stadtauswärtiger Richtung sowie eine Abbiegespur zur Verfügung. Stadtauswärts wird es für Fahrradfahrer einen markierten Fahrstreifen auf der Fahrbahn geben. Fußgänger und Radfahrer müssen somit nicht wie bisher den zu schmalen Gehweg gemeinsam nutzen. Ab dem Ortseingang Potsdam bis zur Kastanienallee wird stadteinwärts eine ÖPNV-Spur auf dem Gleisbereich der Straßenbahn markiert. Auf einer Gesamtlänge von 2,1 Kilometern erhält der einfahrende Busverkehr zukünftig eine unabhängige Führung. „Mit den geplanten Maßnahmen soll der Rad- und Fußgängerverkehr gefördert und die Auswirkungen auf den ÖPNV möglichst gering gehalten werden“, erklärt Norman Niehoff.

Um das Umsteigen auf den ÖPNV und das Fahrrad für Autofahrer attraktiver zu machen, werden bis zum Start des Modellversuchs im Juli zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen entlang der Strecke umgesetzt. Bereits seit Juli 2016 steht ab dem Ortseingang Potsdam eine separate Busspur stadteinwärts mit einer Länge von etwa 800 Metern bis zur Forststraße zur Verfügung. Die neu hergestellte Busspur kann in Teilen auch als Zufahrt zum Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof Potsdam Pirschheide genutzt werden. Ab hier verkehren Straßenbahnen im Berufsverkehr im 10-Minuten-Takt direkt in die Potsdamer Innenstadt. Die Fahrzeit beträgt zehn Minuten. Seit Anfang dieses Jahres gibt es auf der Strecke zwischen Werder (Havel) und Potsdam ein verbessertes ÖPNV-Angebot. In den Spitzenzeiten morgens und nachmittags bieten die Busse der Linien 631 und 580 statt bisher vier Fahrten nunmehr sechs Fahrten pro Stunde an. Die Buslinie 631 fährt zu diesen Zeiten alle 15 Minuten, die Buslinie 580 bedient die Strecke im 30-Minuten-Takt.

Darüber hinaus werden die Fahrradparkplätze am Bahnhof Charlottenhof um 166 Abstellplätze erweitert, 70 davon überdacht. Ergänzt wird das Vorhaben um den Einbau eines Blindenleitsystems von der Straßenbahnhaltestelle bis zum Bahnhofsgebäude und zu den Aufzügen. Weiterhin wird der bestehende Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof Pirschheide aufgewertet, um die Nutzungsmöglichkeiten für Pendler aus dem Umland zu verbessern. Dabei wird das Gelände neu sortiert und markiert, um die vorhandene Fläche optimal auszunutzen. In Summe werden 157 Autostellflächen sowie vier Behindertenstellplätze zur Verfügung stehen. Auch das Angebot an Fahrradabstellplätzen soll erweitert werden. Die Beleuchtung des Geländes wurde bereits erneuert, der Gehweg bzw. die Straßenquerung vom Park & Ride-Parkplatz zur Straßenbahnhaltestelle ist ebenfalls baulich verbessert worden. Die abschließenden Maßnahmen werden in dieser Woche fertiggestellt.

Neben der Verbesserung der Schadstoffbelastung soll der Modellversuch die Lärmbelastung für die Wohnbevölkerung in der Zeppelinstraße mindern. Deshalb gelten bereits seit dem 30. August 2016 Geschwindigkeitsbeschränkungen. Im Abschnitt zwischen Kastanienallee und Breite Straße ist die Geschwindigkeit ganztags auf 30 km/h begrenzt. Für die Abschnitte zwischen Forststraße bis Kastanienallee sowie Breite Straße bis Schopenhauerstraße erfolgte die Begrenzung auf 30 km/h zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. Diese Maßnahme ist Bestandteil der Umsetzung der Lärmaktionsplanung der Landeshauptstadt Potsdam.