Pressemitteilung Nr. 24 vom 13.01.2017 Neue Tourismuskonzeption 2025 vorgestellt

Potsdam will mit neuem Konzept gemeinsam mit der Tourismuswirtschaft den Wirtschaftsfaktor Tourismus stärken
Brandenburger Straße mit St. Peter und Paul Kirche
© Brandenburger Straße mit St. Peter und Paul Kirche
Brandenburger Straße mit St. Peter und Paul Kirche. Foto LHP/ Robert Schnabel

Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 1. Juli 2015 wurde der Oberbürgermeister beauftragt, eine neue Tourismuskonzeption für die Landeshauptstadt Potsdam zu erarbeiten. Diese anspruchsvolle Aufgabe wurde in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit BTE Tourismus- und Regionalberatung und dem Europäischen Institut für Tagungswirtschaft (EITW) sowie in einem intensiven Dialog mit den touristischen Akteuren in Potsdam erfüllt. Das Konzept wird am 25. Januar 2017 der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt und bildet die Grundlage für die weitere touristische Arbeit in Potsdam bis 2025.

Bei der Vorstellung der Konzeption am Freitag, den 13. Januar 2017 sagt der Fachbereichsleiter Kommunikation, Wirtschaft und Beteiligung, Dieter Jetschmanegg: „Unser Ziel ist, die positive touristische Entwicklung der letzten Jahre fortzusetzen und somit den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor für Potsdam weiter zu stärken. Wir sind touristisch insgesamt auf einem guten Weg. Hatten wir im Jahr 2005, als die letzte Tourismuskonzeption veröffentlicht wurde, noch 316.680 Ankünfte und 716.186 Übernachtungen, waren es 2015 bereits 475.419 Ankünfte und 1.105.264 Übernachtungen. Auch im Jahr 2016 wird laut aktuellen Prognosen dieser positive Trend fortgesetzt.“

Die mit dem vorliegenden Konzept vorgenommene Analyse der Stärken und Schwächen bestätigt Potsdam ein herausragendes Kulturangebot mit dem international ausstrahlenden Highlight Schloss Sanssouci. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist auch die Lage inmitten der Havelseen in Verbindung mit kulturellen Sehenswürdigkeiten, die eine eindrucksvolle Kulisse bilden. Bisher fehlen allerdings passende buchbare Produkte und die Erlebbarkeit dieser Angebote für den Gast. Im Ausland ist Potsdam als Städtereiseziel noch wenig bekannt und die Anzahl ausländischer Besucherinnen und Besucher ist entsprechend gering. Zudem konzentrieren sich die Übernachtungen v. a. auf die Sommermonate. Diese starke Saisonalität bietet allerdings auch viele Chancen für Potsdam.

Mit einer klaren Positionierung und Profilbildung in den Themenfeldern Kultur, Wasser, Film und MICE (Meetings Incentives Conventions Events) will Potsdam zukünftig Marktanteile gewinnen. Dabei zeigen die drei im Rahmen der Konzepterstellung entwickelten Szenarien die große Bandbreite der möglichen zukünftigen Entwicklung von einer möglichen Verschlechterung im Vergleich zum Status Quo über eine mögliche moderate Steigerung bis hin zu einer optimistischen Entwicklung mit deutlichen positiven Effekten, wenn die vorhandenen Chancen und Potenziale genutzt werden. Hochgesteckte Ziele sollen alle Akteure motivieren, sich noch stärker für eine positive Entwicklung zu engagieren. In einem optimistischen Szenario sind dementsprechend u. a. mindestens 1,67 Mio. Übernachtungen im Jahr 2025, eine starke Steigerung der Auslastung in Vor- und Nebensaison durch Tagungen und Kongresse, ein deutlicher Ausbau der Bekanntheit auch auf ausländischen Märkten sowie eine konsequente Ausrichtung auf Erlebnisorientierung als Ziele formuliert.

Untersucht wurde auch Organisation und Finanzierung des Tourismusmarketing und  -services. Angesichts veränderter Rahmenbedingungen und zunehmenden Wettbewerbs sind die Herausforderungen und Aufgaben für Tourismusorganisationen gewachsen. Über die Funktion als Marketingplattform hinaus hat die Potsdam Marketing und Service GmbH (PMSG) die Aufgabe, die internen Kommunikationsprozesse in der Destination zu managen. In diesem Sinne setzt die PMSG darauf, die Zusammenarbeit und Kooperation mit ihren Partnern weiter zu verbessern und gemeinsam mit allen Beteiligten die positive touristische Entwicklung weiter voranzutreiben. Für die PMSG bilden die Tourismuskonzeption 2025 sowie die darin definierten Maßnahmen die Grundlage für die zukünftige Arbeit. Die Umsetzung erster Maßnahmen wie z. B. die Erarbeitung einer mittelfristigen Marketingstrategie, Anpassungen beim Internetauftritt sowie eine Social Media Strategie sind bereits im aktuellen Marketingplan 2017 der PMSG verankert.  

Gemeinsam mit touristischen Leistungsträgern, Vertretern von Verbänden, Unternehmen und Verwaltung fanden zwei Tourismus-Workshops statt, um die Analyse-Ergebnisse des Konzeptes zu diskutieren und gemeinsam Schwerpunkte festzulegen. Zentrales Ergebnis und Grundlage für die zukünftige Tourismusentwicklung ist die Einigung auf vier zentrale Leitlinien, die die Vision für den Tourismus in Potsdam beschreiben. Wichtige Schlagworte der Vision sind: Stadt der Schlösser und Parkanlagen, Kulturstadt, grüne Insel, Lebensqualität, Filmhauptstadt und Ort für besondere Veranstaltungen. Ein Katalog mit 96 Maßnahmen und 17 ausgewählte Schlüsselprojekten nimmt die touristischen Partner in Potsdam und die städtischen Akteure gleichermaßen in die Verantwortung bei der Umsetzung des Konzeptes. Zu den Schlüsselprojekten, die mit hoher Priorität angegangen werden sollen, zählen u. a. die Angebotsentwicklung zu den Themen Kultur und Film, die Entwicklung gemeinsamer Qualitätsstandards und die Erarbeitung einer Social-Media-Strategie. In einem nächsten Schritt wird darauf aufbauend ein konkreter Arbeitsplan für die nächsten zwei Jahre erstellt, der die Maßnahmen hinsichtlich der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten untersetzt. In die Umsetzung der Tourismuskonzeption sollen ebenso wie in den gesamten Erarbeitungsprozess die touristischen Leistungsträger, Kulturakteure und Wirtschaftsvertreter eingebunden werden.

Dieter Jetschmanegg führt dazu aus: „Die im Rahmen der Konzepterstellung entwickelten Szenarien machen deutlich, dass eine Fortsetzung oder Verbesserung der positiven Entwicklung möglich und erstrebenswert ist. Um das angestrebte hohe Niveau zu erreichen, sind intensive Bemühungen aller Beteiligten und vor allem das verstärkte Engagement der Tourismuswirtschaft und der vom Tourismus profitierenden Wirtschaftsbereiche und Akteure notwendig. Welches Szenario für den Tourismus in Potsdam in Zukunft eintritt hängt somit maßgeblich auch davon ab, inwieweit alle Beteiligten bereit sind, dazu einen Beitrag zu leisten.“

Jutta Braun und Christine Handke stellen stellvertretend für die in drei Arbeitsgemeinschaften organisierten touristischen Leistungsträger in Potsdam fest: „Die touristischen Leistungsträger und Akteure in Potsdam sind sich ihrer Verantwortung bei der Weiterentwicklung des Tourismus bewusst und bereit, sich künftig stärker einzubringen. In Zukunft sollen auch durch die Arbeit in den touristischen Arbeitsgemeinschaften alle Akteure zur Beteiligung motiviert werden – sei es konzeptionell mit konkreten Ideen, personell mit Zeit und/oder projektbezogen mit finanziellen Mitteln. Die vorliegende Tourismuskonzeption gibt uns dafür das passende Werkzeug in die Hand, doch die eigentliche Arbeit beginnt ab heute mit der Umsetzung.“

Mario Kade, Sprecher der AG Individual-  und Gruppentourismus, zur Tourismuskonzeption: „Mit der neuen Tourismuskonzeption 2025 haben wir nun ein geeignetes Instrument erhalten, um zusammen mit den Leistungsträgern, der Stadt Potsdam und allen Gruppen, die touristisch relevant sind, Potsdam sowohl für die Touristen als auch für die Einwohner attraktiver zu machen. Besonders wichtig für mich persönlich sind die stetige Verbesserung in den Bereichen Service- und Aufenthaltsqualität. Dazu gehört aus meiner Sicht auch eine angemessene Beleuchtung der Stadt.“